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unvollständig realisierten, in eine vollendende Zukunft hinaus: ganz besonders die Hauptstiftung, der Bund, welcher menschlicherseits noch erst zu einem Bund der Herzen werden mußte, ebenso aber auch die Zugaben desselben, die Stiftshütte und der Tempel als Stätten der Einwohnung Gottes, die Opfer als Zeichen der Hingebung an den Herrn, dann die Ämter, die die Gemeinschaft mit ihm vorerst sehr unvollkommen vermittelten. Lebendig jedoch und ver= ständlich konnten diese Realweissagungen erst durch die Verbalprophetien werden. Unmittelbarer schon kommt die Bestimmung der davidischen Familie in Betracht. David, der Typus des theokratischen Königs, erhält die Zusage, daß sein Same ewiglich regieren, Gott zum Sohne sein und den Tempel bauen, d. i. für die Aufrichtung des Reiches Gottes von konstitutiver Bedeutung sein soll, 2 S. 7, wovon sich in Salomo nur erst ein Anfang erfüllt hat. In seinen letzten Worten, 2 S. 23, 1–7 sieht er demgemäß prophetisch seine Nachkommenschaft auf der Höhe ihrer Mission. Die Sänger der messianischen Psalmen aber (2. 45. 72. 110, vgl. auch 21, 22 und 89) idealisieren glaubensfreudig und der Vollkraft der göttlichen Gedanken gewiß die Gegenwart des Reiches und seines Königs in einer Weise, daß ihre Worte mehrfach nur auf die vollendende Zukunft derselben zutreffen. Der zweite Psalm nennt den König den Gesalbten (Maschiach) des Herrn daher der Messiasname und, indem er die Er. 4, 22 dem Volke zugesprochene Sohnschaft in ihm, dem Haupte, gipfeln läßt, den Sohn desselben, den er noch heut gezeugt, d. i. noch jetzt zu seinem Sohn, seinem geliebten und einzigartigen Vertreter, eingesezt hat. Der 45ste Pf. redet ihn, weil er die sonst das Königtum im ganzen auszeichnende göttliche doğa in seiner Person vereinigt, als Gott,s, an (v. 7 u. 8); der 72ste stellt ihn als die Zuflucht aller Notleidenden, als den wegen seines wohlthätigen Regiments in den fernsten Gegenden Anerkennung findenden Herrn dar. In Pf. 110, 4 schwört es ihm der Herr zu, daß er nach Melchisedeks Weise König und Priester zugleich sein soll (Priester vor allem durch seine willige und völlige Hingebung in dem Kampfe gegen die feindliche Weltmacht, in welchem selbst sein Volk etwas Priesterliches hat, v. 3).

2. Strafgericht und heil. Während nun in diesen Pf. die Gegenwart die vollendende Zukunft gewissermaßen schon in ihrem Schoße trägt, scheiden sich für die Propheten beide durch die tiefe Kluft eines bevorstehenden Gerichts. Angesichts der argen Entartung des Volks, angesichts auch der gewaltigen Weltmächte ist ihnen das im Gesetz (Lev. 26; Deut. 28; 30) für den Fall des Ungehorsams und der Untreue gedrohte schwere Strafgericht, welches Israel und alle seine Hoffnungen begraben zu sollen schien, von Anfang an gewiß, Hof. 2, 2; 8, 13; 9, 3. 6, Am. 5, 27; 7, 11. 17; 2, 4; 9, 1 ff., als Landesverwüstung, als Zerstörung sogar auch der Hauptstadt, des Tempels und der festeren Stätten, Mich. 3, 12; Jef. 6, 12; 22, 1 ff.; 32, s. 14, als Wegführung und Zerstreuung des Volks, wie sie damals nicht selten vorkam, Jef. 6, 12; 11, 11, als Wegführung nach Babel, Mich. 4, 10; Jes. 39, 6. Allein diese Gerichtsgewißheit gibt ihrer Zukunftsweissagung nur eine bestimmtere Gestalt. Wie schwer auch die Verschuldung und wie dunkel auch das Gericht, wie mächtig auch für viele der Widerspruch, den diese lezte Instanz gegen das Fortbestehen des Bundes erhob (Jer. 14, 21): das steht für

die Propheten dennoch fest, daß Gottes Bund unverbrüchlich, ja ewig, Jer. 33, 25; Jes. 54, 10; Pf. 105, 8 (vgl. auch Lev. 26, 44 ff.; Deut. 30, 1; Ri. 2, 1), daß der Zorn nicht peremptorisch ist, Jer. 30, 11; 46, 28; Jef. 26, 20; 54, 8. 10. Jeremja bestimmt die Zeit des Gerichts, wenn auch nur durch cine runde Zahl, auf 70 Jahre (K. 25, 11, 12; 29, 10, vergl. 27, 7), und alle sehen ein Ende desselben vorher. Den Widerspruch aber, in welchem auch eine solch zeitweilige Verwerfung mit der Idee des Bundes zu stehen schien, beseitigen sie am meisten dadurch, daß sie die Strafe selbst schon zu einem Heilsmittel machen. Gott tötet dadurch nur den Tod; er öffnet dadurch die Herzen, ja die Augen und Ohren des Restes, den er sich bewahrt (Jes. 29, 17. 18; 30, 21 ff.; Jer. 24, 7). Dieser Rest bekehrt sich, und was ihm noch an voller und wahrer Bekehrung fehlt, verschaffen ihm Gottes weitere Führungen. Was die letteren betrifft, so unterscheidet der prophetische Blick bereits verschiedene Stationen: die Wüste, nicht bloß die eigentliche zwischen Babel und Kanaan, sondern auch eine uneigentliche als vorbereitende Zwischenstufe, Hof. 2, 16 ff.; Jer. 31, 1. 2; Ez. 30, 34–38; Jes. 35, 1 ff.; 40, 3; 41, 17 ff., Kanaan als Land der Gottesgemeinschaft und des Segens. die Beschneidung der Herzen, Dt. 30, 6; endlich als wichtigstes und vollendendes Moment die Ausgießung des göttlichen Geistes, Jef. 32, 14; E3. 36, 25 ff.; Jef. 44, 3. Der Erfolg ist ein neuer Bund (daher zaivỳ) diaGýar), durch welchen der alte nur zu seiner vollen Wahrheit gelangt, Jer. 31, 31—34. Das Charakteristische desselben ist, daß Israel das göttliche Gesetz, ja Gott selbst ins Herz aufnimmt, so daß es nun keiner Gesezestafeln und Bundeslade mehr bedarf, daß vielmehr statt der letteren Jerusalem, d. i. die Gemeinde selbst, den Thron des Herrn bildet, Jer. 3, 16. 17 (vergl. auch Jef. 4. 5. 6), sich eines unmittelbaren Verhältnisses zu ihm erfreuend. Und zwar dies auf Grundlage der fundamentalsten aller Gnadenerweisungen, der Sündenvergebung, Jer. 31, 34; Jef. 33, 24, als durch welche der Gegensatz gegen Gott am vollständigsten überwunden wird.

Mit der Bekehrung Israels wird aber auch die der Heiden verbunden sein, so daß sie Israel nicht mehr unterdrücken, sondern es selbst nach Kanaan zurückbringen, Jef. 11, 9. 10; 14, 1. 2; 49, 21 f.; 60, 4; 66, 20 f.; Zeph. 3, 9, selbst die der Ägypter und Affyrer, Jef. 19, 16 ff. Dem universellen Weltreich, das die Assyrer zu gründen strebten, stellt sich hier das Reich Gottes als ein wahrhaft universelles gegenüber. So universalistisch und zugleich so schön wie in Jef. 19, 24 f. ist nirgends sonst im ganzen Altertum geredet worden. Nach Zeph. 3, werden die Heiden die zerstreuten Israeliten als eine Mincha zum Herrn zurückbringen, und so wird der Herr auch von ihnen zu Priestern und Leviten nehmen, Jef. 66, 21. 22. Selbst auf die überirdischen Mächte erstreckt sich der Blick der Propheten. Sonne und Mond, von den Völkern als Gottheiten verehrt, werden ihrer doğa entkleidet, die höheren Mächte, die mit ihnen nach dem Wahne der Heiden, eins waren, werden gerichtet werden, Jef. 24, 21. Eine Wandelung in der Natur, durch die der auf ihr lastende Fluch vollständig beseitigt wird, Hof. 2, 23 ff.; Jef. 11, 6 ff.; 30, 26, ja eine Erneuerung Himmels und der Erde, Jef. 65, 17; 66, 22 wird das Ganze beschließen. Bei den Schilderungen, die diese Vollendung betreffen, kommt in Betracht, daß die Propheten noch nicht genug

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den himmlischen und ewigen Abschluß kennen und daher auch das, was nach neutest. Erkenntnis himmlisch und geistlich ist, als ein Irdisches darstellen (aber nicht chiliastisch als eine bloße Vorstufe, sondern als Endabschluß), Ez. 47, 1-12; Jef. 65, 20; 66, 23. 24. Es ist der Tag des Herrn, der bei den vorerilischen Propheten das Gericht für Israel, Joel 1, 15; 2, 11; Am. 8, 8 f.; 9, 5, bei den erilischen dasjenige für die anderen Völker und zugleich für die alten Naturzustände, Jef. 13, 10. 13; 24, 18-20. 23; 34, 1-5, 24, 21, zugleich aber auch das Heil bringt. Es ist dies, Gen. 49, 1, Jef. 2, 2 u. a., welche zwischen dem aior ovros und alwr ó péllor scheidend in die Ewigkeit übergeht.

3. Die Weissagung vom Meffias vor dem Exil. Die vorerilischen Propheten, denen das Gericht selbst das Mittel der Läuterung und Bekehrung war, bedurften für diese innerlichen Heilswirkungen nicht noch erst eines besonderen Mittlers. Dennoch aber hatten sie gute Gründe, einen König zu weissagen, der dem neuen Aufbau erst noch den rechten Halt geben werde. Diese Gründe lagen in der Bedeutung, die das Königtum in Juda durch David und Salomo gewonnen hatte, und die es jezt noch wieder durch Usia, Jotham und Hiskia besonders auch in Beziehung auf Gottes Sache bewährte, dann in der durch die Geschichte selbst bestärkten Überzeugung, daß Davids Same ewiglich regieren sollte. Was das Verhältnis der Königsweissagungen zu Christo betrifft, so gehen sie über seine erste nichtkönigliche Erscheinung und Thätigkeit hinaus, an die zweite aber reichen sie, weil sie irdisch davon reden, nicht hinan. Ihre Erfüllung aber haben sie, tiefer verstanden, dennoch in ihm. Hosea (2, 2 und 3, 5) und Amos (9, 11) reden nur noch unbestimmter von einer Wiederherstellung des davidischen Königtums im allgemeinen. Nahum, Habakuk, Zephanja, Obadja und Joel richten ihren Blick ausschließlich auf Jehova selbst. Micha aber sagt, daß vor den Judäern, wenn sie den Pferch (der Gefangenschaft) durchbrechen, der Durchbrecher, ihr König, hergeht; er sieht also ebenso wie Hosea 2, 2 das Königtum sogar schon im Lande des Erils wiedererstehen. Daß er in 5, 1 den eigentlichen König des Heils, der sein Volk in der Hoheit Jahves weidet und ihm als personifizierter Friede Schut vor Assur gewährt, aus Bethlehem hervorgehen läßt, erklärt sich daraus, daß er dabei ist, den zunächst unscheinbaren oder noch erst unscheinbar werdenden Örtlichkeiten, dem Tempelberg, dem Heerden d. i. dem Burgturm in Jerusalem, welcher zeitweilig auf eine Wüste herabschauen wird, zuleht Bethlehem, für die Heilszeit eine herrliche Erhebung zu weissagen. Ob der Verheißene aus Bethlehem bloß mittelbar durch die dortige Geburt seiner Vorväter, durch die sich seine eigene Geburt schon anbahnte, worauf seine Hervorgänge von Ewigkeit (= von Alters) und von den Tagen der Urzeit her hindeuten, oder unmittelbar, wofür die Zerstörung Jerusalems in 3, 12 (und die damit verbundene Zurückversehung der Davididen nach ihrem Geschlechtsorte) spricht, hervorgehen soll, ist nicht sicher. Hervorgänge seit der Urzeit legt er dem Verheißenen bei, um sein Hervorgehen als ganz unzweifelhaft erscheinen zu Laffen.

Jesaia hat zunächst in 4, 2 den allgemeineren Ausspruch, daß der Sproß des Herrn und die Frucht der Erde den Entronnenen Israels zu Zier und Ehre gereichen wird. Er meint damit nicht unmittelbar den Messias,

überhaupt nichts einzelnes, sondern alles Heilvolle, was künftig durch das harmonische Zusammenwirken des Herrn von oben mit demjenigen der Erde von unten her im Gegensatz zu dem falschen Schmuck der Gegenwart (3, 12 ff.) zu stande kommt, in höchster Spize allerdings aber, wie aus den folgenden messianischen Weissagungen erhellt, den Sproß des Herrn xat '¿§. Ange= meineren Sinnes ist auch 7, 14. Jesaia stellt hier dem ungläubigen Ahas ein Zeichen in Aussicht, welches sowohl seine Furcht vor den Syrern und Ephraimiten als auch sein Vertrauen anf die Assyrer als thöricht erweisen joll. Das Zeichen soll unverkennbar in der Kürze der Zeit bestehen, in der sich die dem Ahas geweissagten Thatsachen, das Zurücktreten der Shrer und das Andrängen der Assyrer, vollziehen werden, ähnlich wie 37, 30; es kann also nicht voran in der Geburt des Messias liegen, welche der Prophet zwar nicht in weiter Ferne, aber auch nicht in seiner Gegenwart in Aussicht stellt. Die Thatsachen betreffen die Gemeinde; vor allem auf ihren Fortbestand kommt es für Jesaja an; sie wird oft genug weiblich gedacht; die betreffende Zeitbestimmung aber läßt sich wie 8, 1-4 am anschaulichsten durch die Ge= burts- und Entwicklungszeit eines Kindes, mit dem die Mutter schon schwanger geht, geben. So redet der Prophet von der Gemeinde des Herrn änigmatisch als von einer b, welche den den Fortbestand verbürgenden Nachwuchs (den h. Samen 6. 13) wie immer, auch jetzt bereits in ihrem Schooße trägt, und von dem Hervortreten des Nachwuchses als von der Geburt eines Immanuel. Denn jede andere Deutung der n, als wäre damit die Königin (Rabbinen) oder gar eine Tochter derselben (Nägelsbach) oder die Prophetin (Knobel u. a.) oder eine unbestimmte Person gemeint, hat zu viel gegen sich, und daß Immanuel die künftige Generation repräsentiert, wird in v. 21 u. 22 so gut wie ausdrücklich gesagt. Er nennt die Mutter nicht eine Jungfrau, barą, (obwohl schon die Sept. лαоévos), weil ihm nicht das Wunderbare an der Geburt in Betracht kommt, aber auch nicht ein Weib, sondern eine eine Gereifte und doch immer noch Jugendliche, weil sie ihm vor allem als eine noch immer jugendkräftige vor dem Scherauge steht. Sie selber nennt ihren Sohn Immanuel, Gott mit uns", weil die Geburt, d. i. das Hervor= gehen des Nachwuchses, durch welchen sich die vom König im Stich gelassene Gemeinde trotz aller Gefahren von seiten der Welt erneut, weil dann aber auch das ganze Sein desselben ein augenfälliger Beweis dafür ist, daß Gott und eben nur Gott zeugend, helfend und schüßend mit ihr ist. Die Nahrung Immanuels aber soll schon, wenn sich in ihm das Vermögen, zwischen Gutem und Bösem zu unterscheiden, entwickelt, d. i. innerhalb weniger Jahre, vergl. 8,1-4, dadurch bedingt sein, daß nicht bloß das Land der von Ahas ge= fürchteten Feinde, Ephraim und Syrien, sondern auch Juda selbst durch die von ihm herbeigerufenen Assyrer verwüstet sein wird. Er soll Sahne und Honig, eine für den Heranwachsenden ganz zuträgliche, aber immerhin mit Landesverwüstung zusammenhängende Steppenkost genießen, vergl. V. 21. 22. Obwohl also nicht direkt messianisch, ist diese berühmte Stelle dennoch nicht völlig unmessianisch. Denn in Wahrheit ist erst der Messias ein Immanuel, wie ihn Jesaja meint, und zwar ist er es seinerseits auch insofern, als er erst' auf einem von Gottes Gerichten heimgesuchten Boden, auf diesem aber desto besser aufkommen wird. Und nach 9, 5. 6; 11, 1 ff. ist es nur wahrscheinlich,

daß dem Propheten die Geburt und Art des Messias als die lehte und höchste Spize der von ihm geweissagten Gemeindeentwicklung, ja als das diese Entwicklung normierende Gesetz mitvorgeschwebt hat, und daß er durch fie bei der Formierung seines Zeichens mitbestimmt worden ist.

Jedenfalls findet er in der schweren Drangfal von seiten der feindlichen Welt, speziell Assurs, das rechte große Heilslicht nur in Ihm, der den Höhenpunkt des ganzen Abschnittes c. 7-12 bildet. Nach 9, 5. 6 wird er ein Wunderrat sein; denn ist wahrscheinlich ebenso wie jeder folgende Name nomen compos.; nur so gewinnt & Bestimmtheit und Inhalt genug. Er wird als starker Gott dastehen (die Vulg. richtig: deus fortis; der Sing. by steht, besonders in der Verbindung mit immer von Gott; dieser Name ist ebenso zu erklären, wie es in Pf. 45, 7. 8). Er wird Ewig-Vater heißen (ein ewiges Regiment wird ihm noch in v. 6 ausdrücklich beigelegt). Er wird als Friedefürst regieren, also sowohl mit göttlicher Weisheit und Stärke als auch mit väterlicher, friedlicher Gesinnung ausgerüstet sein. So wird er selbst die nördlichen, teilweis schon weggeführten Stämme am galiläischen See wiederaufrichten. Nach 11, 1 ff. aber wird er aus dem Stumpfe Isais d. h. aus der nicht mehr königlichen davidischen Familie hervorgeboren, als ein kräftig emporwachsendes Reis, des göttlichen Geistes voll, ein Panier auch der Völker werden und an Stelle Affurs ein wirklich die Welt umfassendes Reich gründen. Nach dieser herrlichen Entfaltung der messianischen Verheißung hebt Jeremja 30, 21 nur noch sein innig nahes, fast priesterliches Verhältnis zu Jehova hervor und 23, 5. 6; 33, 15. 16 be= zeichnet er ihn als den gerechten Sproß, des Name Jehova Zidkenu, wodurch nach 33, 16 nicht Identität mit Jehova ausgedrückt wird. Ezechiel läßt ihn 17, 22, obwohl er sonst weniger universalistisch weissagt, für alle Völker zur schattigen Ceder emporwachsen, vergl. auch 21, 32; 34, 23; 37, 22 ff.

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4. Die meffianische Weissægung im Exil. Eine innerlichere Heilsvermittlung weissagte erst die erilische Prophetie in Jef. 40-66 auf Grund der besonderen Bedürfnisse, die in der Gerichtszeit hervortraten, indem sie den Heilsmittler mitten in das Gericht selbst hineinstellte und das Leiden, das er darin zu erdulden hatte, als ein Bewährungsleiden, ihn selbst als ein durch seine Selbstbewährung fühnendes Opfer faßte. Es galt damals vor allem, den kleinmütigen, jedoch noch empfänglichen Volksgenossen den Glauben zu beleben, zugleich aber auch, die Schmähungen und Verfolgungen, auf welche der Eifer für den Herrn nicht bloß bei den Heiden, sondern auch bei vielen Judäern stieß, ja nötigenfalls selbst den Tod, der den frommen Zeugen drohte, willig zu erleiden und sich durch eine solche Hingebung dem Herrn zu einem Opfer darzubringen. Dies Opfer vermochte den Mangel an Hingebung, der das ganze Elend verschuldet hatte, um so eher aufzuwiegen, Gottes Gnade um so sicherer wiederzugewinnen, als es die Empfänglichen zu einer neuen wahren Gemeinde zu sammeln am geeignetsten war. Es galt endlich, vor den Heiden den für sie erstaunlichen aber überzeugenden Beweis zu führen, daß eine solche Hingebung an Jehova nicht Untergang, sondern Auferstehung und Sieg zur Folge habe. Denn wenn irgendwann drängte sich jetzt die Erkenntnis auf, daß es darauf ankomme, zum Erweise der Wahrheit des Herrn und zur Gründung seines Reiches als eines allumfassenden die übermächtige

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