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Mangold cannot storm the rock-bound castle, and is obliged to wait until the enemy shall be forced by hunger to sally forth. Meanwhile the Emperor is approaching, anxious to end the struggle, being hard pressed in the east by the Hungarians, and in the west by Odo of Champagne, who has again risen in revolt, and is striving for the Italian crown. An outpost announces an attack and an engagement; Mangold orders a retreat to more advantageous ground. Ernest and his friends appear, devote themselves with enthusiasm to death or victory, and rush into the fight; this is viewed from a height by Adalbert, who has been posted there to give guidance and warning. Ernest and his men break through the first rank of the enemy, the second advances; Werner smites like an angel of death; Mangold is wounded, but recovers himself. After a brief rest Ernest's men, with sadly diminished numbers, renew the struggle; they are surrounded, but succeed in effecting a retreat. Ernest appears, leading his wounded friend Werner, who expires in his arms, after which he no longer cares to avail himself of a way of escape which is offered by Adalbert. The rest of his men appear, struggling with their pursuers; Mangold follows, and calls upon him to surrender, as now that Werner is dead he may be pardoned by the Emperor. But Ernest casts mantle and shield over the body of his friend, and engages with Mangold, who falls; he is himself immediately afterwards slain by Mangold's followers. Warin appears,

bearing the rescued banner, which he raises with his last dying strength. Konrad and Gisela now arrive and learn what has happened; the ban of excommunication is to be removed from Ernest and Werner, that they may receive a Christian burial. News is brought by Hugo of Egisheim of the death in battle of Odo of Champagne, whose head Duke Gozelc of Lorraine has sent in an urn as a present to Konrad. Hugo is also the bearer, from the deceased King Rudolf, of the insignia of Burgundy; Konrad assigns the hard-won prize to his son Henry, who shudders in receiving it. Gisela finds consolation for her son's tragic death in the assurance that the memory of his devoted loyalty to his friend will live on in the hearts of the people, and that the sacred bond of their friendship is now renewed and perfected in a higher world.

Fünfter Aufzug.

Mangolds Lager.

Mangold und Warmann.

Mangold.

Der Kaiser kommt und noch ist nichts geschehn. 1705
Er drängt zu sehr; kaum bin ich angelangt,
Schon blickt er ob der Schulter mir herein.
Warmann.

Das ist das mächtige Wirken dieses Manns,
Daß überall mit seiner Gegenwart

1710

Er jedes fördert und im Schwung erhält.
Jezt muß ihm doppelt angelegen sein,
Daß du den Aufstand schnell und gründlich tilgst,
Seit Odo von Champagne sich erhob

und selbst nach der ital'schen Krone langt,

Die ihm der Erzbischof von Mailand beut.

1715

Wird Ernst gewaltig hier und Odo dort,
Und bleibt der Ungar forthin ungestraft,
So steht es schlimm mit kaiserlicher Macht.

Mangold.

Und doch, kann ich's erzwingen? Soll mein Volk
Anrennen gegen jene Felsenwand?

Sie halten keinen Mond sich auf der Burg,

1720

Sie sind verloren, kommen sie ins Feld,
Gewiß ist ihr Verderben. Nur die Frist
Soll er mir gönnen, die nothwendigste.

Warmann.

Er weiß, wie leicht die Stunde Neues bringt, 1725
Und darum drängt er.

Eine Wache tritt auf.

Wache.

Herr, ein Überfall.

Die Vorwacht ist im Handgemeng, sie weicht.

Sie dringen wüthend vor.

Mangold.

Willkommne Mähr’.

Zum Rückzug blast das Horn! Dort unterhalb,
Am Schlund des Thales, ordne sich die Schaar! 1730
Dort wird sich brechen dieser tolle Sturm.

Die Zelte laßt! Bald wieder sind wir hier.
Du, Oheim, gehst, den Kaiser zu empfahn;
Sag' ihm, sein Auftrag sei vollzogen! Marsch!

(Beide ab mit Gefolge.)

Kampfgetümmel hinter der Scene. Flüchtlinge eilen über die Bühne. Dann erscheinen Ernst, Werner, Adalbert, Warin und ihre Schaar, mit gezogenen Schwertern.

Werner.

Die Schlacht geht frisch, die Schwerter stehn im Saft.
Es kämpft sich rasch, wo Muth die Feldmusik,

Verzweiflung das Panier ist.

Ernst.

1736

Dorthin schaut!

8

Werner.

Ja, dort ist Arbeit, dort ist Heldenwerk;
Lebend'ge Mauern, sechsfach aufgeführt ;
Es muß ein starker Strom, ein wilder sein,

1740

Dem man so mächt'gen Damm erbaut. Brecht durch!

Adalbert.

Ein Posten bleib' uns auf dem Hügel hier!

Man übersieht von ihm das ganze Thal;

Im Rücken droht Gefahr.

Ernst.

Du, Adalbert,

Bleib selbst und warne! Keiner kennt wie du 1745

Die Gegend.

Adalbert.

Ist mir nicht das Heil gegönnt,
Für Herzog Ernst zu stürzen ins Gefecht?
Soll ich unrühmlich auf der Warte stehn?
Mein Sohn, der du im Kampfe mich vertrittst,
Du bist ein Lehrling in der Waffenkunst;
Jezt tummle dich! Es ist dein erster Strauß,
Es kann der lezte sein: an einem Tag

Mußt du erringen deine Meisterschaft.

1750

Schwing hoch dein Schwert, wirf sicher deinen Speer, Triff unsre Feinde, triff den Herzog nicht!

Warin.

Zur Heilung, meine Kranken, führ' ich euch!
Man wird euch zapfen euer giftig Blut,
Man wird euch schneiden euer bös Geschwür,
Man wird euch kühlen euern Fieberbrand.

1755

Der Fahne reiß' ich ab den Trauerflor ;
Jezt ist die Witwe wieder eine Braut,
Jezt geht's hinab zum lust'gen Hochzeitreihn.

Ernst.

Ein Held, der in das Schlachtgewühl sich wirft,
Soll an die Frau gedenken, der er dient:

Edelgard, geliebte Gottesbraut,

Aus deinen Schleiern blick auf mich herab,
Dein ernstes Bild begeistre mich zum Tod!

Werner.

Allmächt'ger, Gott des Friedens und des Zorns,
Der du den Bach anschwellen kannst zum Meer,
Die stille Luft erregen zum Orkan,

Laß jezt auch unsre, dieser Männer, Kraft
So riesenhaft anwachsen und erschwellen,
Daß uns das Ungeheure möglich sei!

Hinein! für Herzog Ernst!

Die Andern.

Für Herzog Ernst !

(Alle ab, außer Adalbert mit einigen Kriegsleuten.)

Adalbert.

1760

1765

1770

Hin braust der Sturm, die Wolke fährt dahin. 1775
Wenn aber so der Menschheit Kraft und Gluth
Dahinfährt ohne Wiederkehr, dann bebt

Ein menschlich Herz. Da stürmen sie hinab,
Und drunten schon die Lanzen vorgestreckt,
Daran verbluten soll der Helden Brust.
Von Raubgevögel wimmelt schon die Luft.
Und durch die Wälder hallet Wolfsgeheul.

1780

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