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Proleg. Verg. 173; OPITZ, De argumentorum metric. arte et origine, Leipz. Stud. Bd. 6 Die Vergil'schen Hexasticha in der Anthol. lat. ed. RIESE nr. 653; PLM. 4 p. 169 nr. 177.

5. Aemilius Asper.

598. Die Kommentare des Aemilius Asper. Ein recht schwieriges Problem bietet die Zeitbestimmung des Grammatikers Aemilius Asper. Den terminus ante quem bildet Julius Romanus, da er Aspers Schriften benutzte. Was den terminus post quem anlangt, so ist einmal sicher, dass Asper nicht vor Cornutus, dem Lehrer des Persius gelebt haben kann, weil Asper gegen Cornutus polemisiert. 1) Aber wir kommen noch weiter herab, wenn wir Suetons Büchlein de grammaticis aufschlagen. Hier fehlt Aemilius Asper; die nächstliegende Folgerung ist die, dass Aemilius Asper dem Sueton unbekannt war, also damals noch nicht lebte oder wenigstens auf dem Gebiet der Grammatik noch nicht thätig war. Die Ausflucht, Sueton habe den Aemilius Asper übergangen, weil er nur Lehrer der Grammatik in seine Schrift aufgenommen, zwingt uns zu einer Annahme, zu der nicht der geringste Anlass gegeben ist. Aber vielleicht dürfen wir noch etwas weiter herabgehen; auch Gellius erwähnt den Aemilius Asper nicht.

Wiewohl hier die Sache wesentlich anders liegt als bei Sueton, so nimmt uns doch das Schweigen des Gellius über Asper Wunder, zumal wenn wir bedenken, wie viele unbedeutende Grammatiker Gellius herangezogen. Auch hier ist die Schlussfolgerung die natürlichste, dass Aemilius Asper erst nach den noctes Atticae auf dem Gebiet der Grammatik thätig war. Wir werden ihn also etwa gegen Ende des zweiten Jahrhunderts ansetzen.) Aemilius Asper schrieb Kommentare zu Terenz und zu Sallust; doch der berühmteste war der zu Vergil. Vielleicht schrieb er auch Quaestiones Vergilianae, in denen er einzelne grammatische Fragen mit Rücksicht auf Vergil abhandelte. In einem Palimpsest von Corbie haben sich solche Quaestiones mit dem Namen Asper vorgefunden. Aber in der Gestalt, in der sie jetzt vorliegen, werden sie nichts oder nur wenig von Asper haben. Auch noch andere Produkte späterer Zeit haben irrtümlich den Namen des berühmten Grammatikers angenommen, so eine Ars, welche KEIL im 5. Bande der Grammatici veröffentlicht hat (p. 547); eine andere, völlig verschiedene, publizierte HAGEN in den Anecd. Helvet. p. 39. Der Inhalt hat gar nichts mit Asper zu thun, auch ist nicht einmal soviel anzunehmen, dass Asper eine Ars geschrieben, welche dann durch diese späteren Produkte verdrängt wurde.

Die Kommentare des Aemilius Asper waren nach den Überresten wertvoll; und mit Recht zählt ihn Ausonius 3) zu den grossen Grammatikern, und stellt ihn Augustin) mit Cornutus und Donatus zusammen.

Die Zeit des Aemilius Asper. Alle bisher vorgetragenen Ansichten werden gewürdigt von LAEMMERHIRT, De priscorum scriptorum locis a Servio allatis, Comment. philol. Jen. vol. IV 1890 p. 401. Lämmerhirts Datierung beruht besonders darauf, dass Asper den Fronto citiert habe. Dies wird geschlossen aus Serv. Aen. IX 416 und Serv. Aen. VII 30. Allein die Schlussfolgerung ist nicht überzeugend.

1) Schol. Ver. 92, 11 K.

2) Ich habe mich mit Unrecht § 247 p. 63 denen angeschlossen, welche Asper

früher ansetzten.

3) 3, 20 p. 2 SCHENKL.
4) de util. cred. 17.

Kommentar Aspers zu Terenz. Rufin. GL. 6, 555, 1; 565, 5. Angeführt von Donat zu Phormio 1, 2, 24 (p. 380 Klotz); 3, 2, 25 (p. 65 KL.); 4, 2, 20 (p. 100 KL.).

Kommentar Aspers zu Sallust. Vgl. Hieronym. adv. Rufin. 1, 16 und Charis. GL. 1, 216, 28 Asper commentario Sallustii historiarum. Auch den Catilina hatte er kommentiert (Charis. GL. 1, 140, 3). Auf die Historien beziehen sich noch Char. 196, 23; 209, 6; 215, 6; 216, 25. Vgl. noch Pompeius GL. 5, 273, 12. Die Stellen wurden besprochen von KIRCHNER, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 8, 512; FRÖHDE, ibid. Supplementbd. 18, 614.

Kommentar Aspers zu Vergil. Hieronym. adv. Rufin. 1, 16 Aspri in Vergilium et Sallustium commentarios. Ueberreste von diesem Kommentar in den Veroneser Scholien und bei Servius. Vgl. RIBBECK, Proleg. Verg. p. 128; KIRCHNER, De Servi auctoribus grammaticis, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 8, 510; LAEMMERHIRT, De priscorum scriptorum locis a Servio allatis, p. 324.

Quaestiones Vergiliana e. Man nimmt nach gewissen Stellen an, Asper habe auch quaestiones Vergilianae grammaticae geschrieben (KIRCHNER p. 510, LAEMMERHIRT p 325). Aus einem Palimpsest von Corbie, Paris. 12161, wurden solche quaestiones unter dem Namen Aspers bekannt (de praepositione, de interiectione, de casibus, de generalibus et specialibus, de verbo), allein diese gehören unmöglich in der vorliegenden Gestalt dem Asper an; vgl. BÖLTE, De artium scriptoribus lat. p. 55 thes. VI. Herausgegeben sind diese Bruchstücke von KEIL, M. Valerii Probi commentarius, Halle 1848 p. 111, vermehrt Von CHATELAIN, Revue de philol. 10, 83.

6. Flavius Caper.

599. Die unter dem Namen Capers überlieferten Schriften. Den Namen Capers tragen zwei Schriften, die eine ist betitelt orthographia Capri, die andere de verbis dubiis. Allein der Titel orthographia ist hier täuschend. Es finden sich in dem Schriftchen zwar auch Regeln über Rechtschreibung, aber noch mehr Regeln über Wortbildung, Flexion, Konstruktion und Bedeutungslehre. Manche Regeln sind hexametrisch gefasst; schon dieser eine Umstand genügt zur Erkenntnis, dass so das Schriftchen nicht aus der Hand des angesehenen, von Priscian geachteten Grammatikers hervorgegangen sein kann. Auch der übrige bunte Inhalt passt nicht zu dem Bild, das wir uns von dem Grammatiker machen. Ebenso ist die andere Schrift in der vorliegenden Gestalt nicht von Caper verfasst worden. Sie stellt ein Wortverzeichnis dar, welches alphabetisch angeordnet ist. Allein auch hier beziehen sich die Regeln nicht bloss auf das Geschlecht, wie man erwarten sollte, sondern auch auf die Flexion, Konstruktion und Bedeutung. Aber in beiden Schriften findet sich doch auch manches, das von Caper stammen könnte. Wir werden daher zu der Annahme greifen, dass zwei Schriften von Caper mit der Zeit so verwässert wurden, dass sie den ursprünglichen Kern nahezu ganz erstickten. Und zu dieser Annahme stimmt vortrefflich, dass uns in der That von zwei Werken Capers Kunde wurde, die sich mit den zwei in Rede stehenden Traktaten inhaltlich berühren. Es ist der liber de latinitate und der liber de dubiis generibus. Diese Bücher wurden von den Grammatikern viel benutzt, z. B. von Romanus, von Priscian, von Nonius. Auch in dem Büchlein de dubiis nominibus finden wir Capers Spuren. Der Grammatiker ging besonders auf die ältere Litteratur zurück. Dies führte ihn, wie es scheint, auch auf den Kritiker und Herausgeber älterer Werke, Probus. Dadurch gewinnen wir auch ein Kriterium für die Zeit Capers; er lebte nach Probus. Da Caper aber seinerseits von Romanus benutzt ist, so muss er vor diesem gelebt haben. Wir werden ihn also gegen das Ende des zweiten Jahrhunderts anzusetzen haben.

Die Ueberlieferung der Schriften de orthographia und de verbis dubiis beruht in erster Linie auf dem Codex Montepessulanus 306 s. IX, in zweiter auf dem Bernensis 330 s. X und dem Bernensis 338 s. IX/X. Ausgabe von KEIL, GL. 7, 92.

Verlorene Werke des Caper. Es werden verschiedene Titel angegeben (vgl. die Zusammenstellung bei G. KEIL, De Flavio Capro p. 8). Aus dem Citat des Pompeius GL. 5, 175, 30 ergibt sich, dass dieselben zwei Werke bezeichnen; denn es heisst hier: habes hoc in Capro de lingua latina, non de dubiis generibus. Diese Werke sind: 1. De latinitate. Charis. (= Romanus) GL. 1, 194, 31 Fl. Caper de latinitate; 1, 207, 31; Serv. Aen. 10, 344 Caper in libris enucleati sermonis scheint dasselbe Werk zu meinen.

2. De dubiis generibus. Priscian. GL. 2, 212, 14 quod Caper ostendit de dubiis generibus; Serv. Aen. 10, 377 Caper in libris dubii generis. Charis. GL. 1, 77, 20 quae dubii sermonis II ait. KEIL (GL. 5, 570; 7, 88) hat hier den fehlenden Autor mit Caper ergänzen wollen, allein das Richtige ist „Plinius“ (FRÖHDE, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 18, 640).

Die Beschäftigung Capers mit der älteren Litteratur bezeugt Priscian GL. 2, 188, 22 doctissimus antiquitatis perscrutator; 354, 9 Caper antiquitatis doctissimus inquisitor. Diese Heranziehung des alten Latein hat manche Gelehrte verleitet, Kommentare Capers zu Plautus, Terenz, Vergil, Sempronius anzunehmen (vgl. die von FROEHDE 1. c. p. 642 angeführte Litteratur). Auch ist unrichtig, was Agroecius sagt GL. 7, 113, 11 (Caper) multis praesertim litterarum operibus celebratus et in commentando etiam Cicerone praecipuus.

Die Benützung des Caper von seiten anderer Grammatiker war eine ziemlich ausgedehnte. Besonders Priscian, Servius und Romanus verwerteten ihn. Für Servius ist dies nachgewiesen von KIRCHNER Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 8, 514, LAEMMERHIRT, De priscorum scriptorum locis a Servio allatis (Comm. philol. Jenens. 4, 396), für Priscian vgl. KEIL, GL. 7, 89; G. KEIL, De Flavio Capro grammatico quaestionum capita II, p. 38; NEUMANN, De Plinii dubii sermonis libris et Prisciani fontibus, Kiel 1881; H. KARBAUM, De origine exemplorum quae ex Ciceronis scriptis a Charisio, Diomede, Arusiano Messio, Prisciano Caesariensi, aliis grammaticis allata sunt, Wernigerode 1889 (das zweite Kapitel behandelt das Verhältnis des Priscian zu Caper vgl. Görz, Bursians Jahresber. 68 Bd. 19 Jahrg. 1891 2. Abt. p. 156); für Romanus FROEHDE, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 18, 640 OSANN, De Flavio Capro et Agroecio, Giessen 1849; Christ, Philol. 18, 165; BRAMBACH, Lat. Orthogr. p. 43. G. KEIL, De Flavio Capro grammatico quaestionum capita II, (Dissertat. Hal. X) Halle 1889.

7. Statilius Maximus.

600. Sammlung von Singularia. Bei Charisius wird in dem Kapitel über das Adverbium, das aus Julius Romanus herübergenommen ist, mehrmals ein Statilius Maximus erwähnt, und zwar sind es vereinzelt gebrauchte Worte, sogenannte Singularia (άлaş ɛionueva), auf die dieser seine Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Merkwürdig sind die Schriftsteller, die er auf solche vereinzelte Erscheinungen hin untersuchte; sie gehören ganz verschiedenen Epochen an, es sind der alte Cato und Cicero. Für Cicero war der Grammatiker auch kritisch thätig, er hatte ciceronische Reden nach guten Exemplaren z. B. des Tiro emendiert. Es fragt sich, in welche Form Statilius Maximus seine Forschungen brachte. Nach allem, was wir lesen, handelte es sich nicht um einen Kommentar, sondern um ein lexikalisches Werk. Die Singularia wurden aufgezählt und erläutert. Da nun einigemal die Singularia Ciceros mit einem „quoque“ eingeführt werden, so scheint es, dass die Singularia des Cicero in Gegensatz zu den Singularia Catos gestellt wurden. Dass Cato Singularia darbot, war nicht auffällig; dass aber auch der wegen seines Stils vielgepriesene Cicero seine Singularia hatte, konnte immerhin auf den ersten Blick sonderbar erscheinen; es wird daher die Sammlung der Ciceronischen Singularia an

die Catonischen angeschlossen gewesen sein. Wann der Grammatiker gelebt hat, kann nur vermutungsweise festgestellt werden. Bei Gellius wird er nicht erwähnt, er wird also später gelebt haben, dagegen lag er bereits dem Julius Romanus vor.

Die Singularia des Statilius Maximus. Char. = Romanus GL. 1, 194, 10 quia saepenumero contendere a nobis non desinitis, licet S. M. de singularibus apud Ciceronem quoque positis saepenumero notet; 218, 6 stomachose Cicero, ut S. M. de singularibus apud eum quoque positis. Vgl. noch 196, 4; 209, 4; 212, 16; 213, 13; 214, 17; 217, 3; (218, 28); 219, 24; 219, 25 und 217, 8 rare Cicero pro raro, ut idem Maximus notat; Catonem quoque ita locutum. Catonische Singularia 202, 11; 215, 22; 217, 14; 220, 16. Eingeführt werden die Singularia in der Regel durch: S. M. notat. Vgl. FROHDE, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 18, 645.

Statilius Maximus als Emendator Ciceros.

In Reden Ciceros findet sich

die subscriptio (O. JAHN, Verh. der sächs. Gesellsch. 3 Bd. [1851] p. 329); Statilius Marimus rursus emendavi ad Tyronem et Laetanianum et Dom. et alios veteres. III oratio eximia (vgl. KIESSLING, Coniectaneorum spicilegium p. 6).

T. Statilius Maximus Severus hat zwei troch. Tetrameter und zwei iambische Senare auf die Memnonstatue im Jahre 136 gesetzt und sich hiebei vatis genannt (BÜCHELER, Anthol. lat. Carm. epigr. I nr. 227). Dieser Statilius ist ein anderer als unser Grammatiker.

8. Helenius Acro.

601. Die Schriften Acros. Pseudoacron. Der Grammatiker Helenius Acro lebte nach Gellius, was wir wohl daraus schliessen können, dass dieser den Acro niemals erwähnte. Andererseits lebte er vor Porphyrio, da er bereits von diesem Sat. 1, 8, 25 citiert wurde. Sonach wird seine Lebenszeit Ende des zweiten oder Anfang des dritten Jahrhunderts anzusetzen sein. Seine schriftstellerische Thätigkeit erstreckte sich, soweit wir sehen können, auf Kommentare zu Autoren. Solche Kommentare schrieb er zu den Adelphoe und dem Eunuchus des Terenz, vielleicht auch zu den schwer verständlichen Satiren des Persius. Auch ein Kommentar zu Horaz muss aus einer Angabe des Porphyrio erschlossen werden. Lange Zeit kursierte unter dem Namen Acros wirklich eine Scholienmasse zu Horaz. Allein die genauere Prüfung der Sachlage zeigte, dass Acro mit Unrecht hier genannt wird. Einmal ist hier eine individuelle Scholiensammlung gar nicht vorhanden, je nach den verschiedenen Handschriften erhalten wir auch ganz verschiedene Acrone. Und gerade in den ältesten Handschriften fehlt jeder Name bei diesen proteusartigen Scholien; es ist daher mit Recht vermutet worden, dass vielleicht erst durch Vermutung nach einer Notiz einer Horazbiographie der Name Acros der Scholiensammlung vorgesetzt wurde. Bei diesem Stand der Sache ist es die nächste Aufgabe, die verschiedenen Fassungen dieser Scholien nach den ältesten und besten Handschriften zu publizieren. Es sind besonders zwei Fassungen, welche die Aufmerksamkeit der Forscher erregten, die Fassung des Parisinus 7900 und die des Parisinus 7975y, welche jünger ist. Erst wenn die verschiedenen Corpora dieser Scholien herausgestellt sind, lässt sich Genaueres über den Wert derselben sagen. Der Kern ist sicherlich unbedeutend und ruht auf Porphyrio; doch sind aus anderen Quellen Zusätze hinzugekommen, und um dieser Zusätze willen muss die mühsame Arbeit gethan werden. Ein wichtiges Ergebnis steht bereits fest, dass Zusätze aus Sueton hinzugekommen sind.

а

Die

Roma, welche auf die römischen Sitten und Gebräuche einging, war allerdings eine für die Erklärung der horazischen Gedichte ergiebige Quelle. Und von dem grossen Einfluss, den Suetons Schriftstellerei noch in den spätesten Zeiten ausübte, zeugt z. B. Isidor. Dass auch aus dem echten Kommentar Acros manches in diese späteren Kommentatoren übergegangen ist, dürfte von vornherein wahrscheinlich sein.

1. Kommentare zu den Adelphoe und dem Eunuchus des Terenz. Char. GL. 1, 192, 30 viderit etenim Helenius Acron commentariis, quos Adelphis Terenti non indiligentes attulit; 201, 3 Terentius in Eunucho,interea loci: ubi Acron,quaeritur', inquit, ,quo accentu dici debeat interea loci'; 210, 15 nisi Helenium Acronem errasse dicendum est, qui prius (in Eunucho) sic intellexit. Die Stellen, die Charisius d. h. Romanus aus diesen Kommentaren entnommen hat, sind besprochen von FROEHDE, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 18, 642. (Nach KIESSLING, De person. Horat. p. 10 benutzte Romanus ein Terenzexemplar, in dem die Adelphi und der Eunuchus mit dem Kommentar Acros, Hecyra und Phormio mit dem Kommentar des Arruntius Celsus versehen waren.)

2. Der Kommentar zu Persius. Man darf diesen wohl aus den Scholien zu Sat. 2, 56 schliessen: Acron tradit quod in porticu quondam Apollinis Palatini fuerint L Danaidum effigies etc. (JAHN, Persius p. CLIX.)

3. Der Horazkommentar. Porph. Sat. 1, 8, 25 p. 273 H. memini me legere apud Helenium Acronem Saganam nomine fuisse Horati temporibus Pompei sagam senatoris, qui a triumviris proscriptus est. Bei Porphyrio kommt öfters das Quellencitat qui de personis Horatianis scripserunt vor (S. 1, 3, 21; 1, 3, 90). Mit Rücksicht auf die vorliegende Stelle vermutet KIESSLING (De personis Horat. p. 9), dass die angeführten und andere Notizen über horazische Persönlichkeiten dem Kommentar Acros entnommen sind. 4. Pseudoacron. Keine Handschrift vor dem 15. Jahrh. gibt diesen Scholien, die man späterhin unter dem Namen Acrons veröffentlichte, einen Namen (USENER, De scholiis Horatianis 1863 p. VII: Acronis nomen aut magnopere fallor aut a docto quodam Italo his scholiis inscriptum est ex auctoritate illius loci qui in Horati vita brevissima novissimus est: Commentati in illum sunt Porphyrion, Modestus, Helenus et Acron, melius Acron omnibus“). Unter den Fassungen dieser Scholien sind besonders hervorzuheben :

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a) die des Parisinus 7900a s. IX als die älteste. Diese Scholien erstrecken sich nur auf die Oden, Epoden und das Carmen saeculare (KELLER, Epilegomena zu Horaz p. 798). Dieselben werden wohl in ihrer Grundlage auf einen Verfasser zurückgehen (KIESSLING, De personis Horatianis, Greifsw. 1880 p. 6 n. 5, die Stelle ist § 265, 2 p. 93 ausgeschrieben). Grundlage bildete für ihn der Kommentar des Porphyrio, aber er brachte auch noch anderweitiges Material bei (KIESSLING p. 7). Eingehende Betrachtung derselben bei WESSNER, Quaest. Porphyr. (Comment. Jenens. V) p. 167; KUKULA p. 6.

b) die Fassung des Parisinus 7975 y. Diese Scholien sind jünger und erstrecken sich auf den ganzen Horaz. Bis zu Carm. IV 2 stellen sie eine weitläufige Recension von den zuerst genannten Scholien dar, von IV 3 bis zum Schluss der Epoden und dem Carmen saeculare geben sie eine eigene Bearbeitung. In den folgenden Partien fehlt der Massstab der Vergleichung, da hier die Scholien der ersten Rezension fehlen. Die Abhängigkeit von Porphyrio ist in den selbständigen Teilen zweifellos (KELLER, Epileg. p. 798). Eingehende Betrachtungen über dieselben bei WESSNER, Quaest. Porphyr. p. 182; KUKULA p. 16.

5. Ueber die Quellen vgl. KIESSLING, De personis Horatianis p. 7 superstruxit adnotationum molem Porphyrionis fundamento, sed praeterea aliunde quoque exilem suam doctrinam locupletare vel potius turpem qua insignis est notissimarum rerum ignorationem obtegere studuit, wo dann die Quellen vorgeführt werden. Vgl. auch WESSNER, Quaest. Porphyrion. p. 168.

Sueton als Quelle. Acro Serm. 1, 7, 20 Bithus et Bacchius gladiatorum nomina celebrata apud Suetonium Tranquillum sub Augusto; AP. 354 scriptor librarius bibliopolas eos veteres dicebant. hoc et Tranquillus affirmat; 417 scabies ludus puerorum est; habes in Suetonio. Die Quelle Sueton tritt, ohne dass sie genannt wird, noch deutlich hervor AP. 202, 288.

Litteratur: KELLER, Symb. philol. Bonnens. p. 499; KUKULA, De tribus Pseudacronianorum scholiorum recensionibus, Wien 1882; KURSCHAT, Unedierte Horazscholien des cod. Paris. Lat. 7975 y zum 4. B. der Oden, den Epoden, dem carmen saeculare und dem ersten B. der Sat. Tilsit 1884. Ungenügend sind die Ausgaben der Horaz-Scholien von PAULY (Prag 1858) und HAUTHAL (Berl. 1864-66). Eine neue Ausgabe ist zu erwarten von O. KELLER.

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