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unum summum in altis, et ideo tales hortor ab errore recedant; Instr. 1, 7, 21 sic ego colui dum erravi, quod modo culpo; 1, 26, 25 et vitam istius saeculi veram esse putabam | mortemque similiter sicut vos iudicabam adesse; 1, 23, 2 et ego, qui moneo, idem fui nescius errans; Apolog. 83 interdum quod meum est, qui prius erravi, demonstro | rectum iter robis, qui adhuc erratis inanes.

745. Die Instructiones Commodians. Die Instructiones bilden eine Sammlung von 80 akrostichischen Gedichten. Für das Akrostichon wird die Überschrift der einzelnen Gedichte verwertet. Sie sind in zwei Bücher eingeteilt; das erste Buch wendet sich an die Heiden und an die Juden, um sie von ihrem Irrtum zu bekehren; das zweite ist für die Christen bestimmt; der Dichter ermuntert die verschiedenen Stände zur treuen Beobachtung der christlichen Lehre. Allein der Einschnitt der Bücher, wie er in der handschriftlichen Überlieferung vorliegt, scheint nicht an der richtigen Stelle erfolgt zu sein, es sind vier Gedichte zu dem zweiten Buch gezogen, welche nach dem Zusammenhang noch zum ersten gehören.

Im ersten Buch bekennt der Verfasser, selbst früher ein Irrender gewesen zu sein, erst durch die Lektüre der hl. Schrift sei er zur Wahrheit geführt worden. Um die Heiden von ihrem Wahn zu befreien, zeigt er, dass ihre Götter Menschen waren, und deckt deren Schandthaten auf. Auf diesen negativen Teil folgt ein positiver, in dem christliche Lehren vorgetragen werden; besonders ist es die Auferstehung nach dem Tode, das ewige Leben, das aufs eindringlichste hervorgehoben wird. Auch die verschiedenen Klassen der Gesellschaft erhalten Mahnungen, so z. B. die Reichen und die Selbstgefälligen. Dann wendet sich der Dichter wieder an die Heiden und fordert sie auf, ihren Irrtum abzulegen und das Christentum anzunehmen. Auch die Juden kommen an die Reihe; ihre Hartnäckigkeit und Verstocktheit wird scharf gegeisselt. Hierauf spricht der Dichter von der Zeit des Antichrist, damit schliesst das erste Buch. Die darauffolgenden Kapitel bilden den Eingang des zweiten Buchs, es ist die Rede von dem verborgenen Volke Gottes, das jetzt erscheinen wird, von dem Ende der Welt, von der ersten Auferstehung und von dem Tag des Gerichts. Allein diese Kapitel stehen, wie bereits oben gesagt, in einem unlösbaren Zusammenhang mit dem Schlusskapitel des ersten Buchs und sind noch zu demselben zu ziehen.

Das zweite Buch richtet sich an die christliche Welt, und zwar zuerst an die Katechumenen, dann an die Gläubigen, an die Reuigen, an die Abtrünnigen u. a. Auch die christlichen Frauen werden mit Ermahnungen bedacht, und die Schönheitsmittel, die in Anwendung kommen, als Teufelswerk betrachtet.1) Wir finden ferner Instruktionen gegeben für die Priester, für die Trunksüchtigen, für die Betenden u. s. w. Andere Belehrungen nehmen irgend einen Gegenstand oder irgend einen Satz zum Ausgangspunkt, z. B. das Martyrium, den täglichen Krieg, den der Christ zu führen hat, den trügerischen Frieden, die Pflicht, den Kranken zu be

1) 18, 5 Res vanas adfectas cuncta de zabuli pompa, | ornas et ad speclum cincinnos fronte reflexos, nec non et inducis malis medi

camina falsa,
verso decore,
tempore nigri.

in oculis puris stibium perseu crines tingis, ut sint toto Vgl. noch 19, 10.

suchen, das Verhalten des Christen beim Tod eines Kindes, das Leichenbegängnis.

Seine instructiones schliesst Commodian mit einem Gedicht, in dem die Anfangsbuchstaben, von dem letzten bis zum ersten Verse gelesen, wie bereits gesagt, die Worte ergeben: Commodianus mendicus Christi.

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Die Gliederung des Werks. Dass der Anfang des zweiten Buchs an unrichtiger Stelle steht, scheint nicht bezweifelt werden zu können. Die Frage ist nur, wo der Einschnitt zu machen ist. EBERT (Abh. der sächs. Ges. Philol.-hist. Kl. 5, 415 Anm. 108) macht denselben bei 2, 5 Catecuminis", so dass das ganze zweite Buch eine Instruktion für die Christen ist. Die Kapitel, die dadurch noch in das erste Buch kommen, sind I de populo absconso sancto omnipotentis Christi dei vivi; II. de saeculi istius fine; III. de resurrectione prima; IV. de die iudicii. Diese Kapitel hängen mit dem letzten des ersten Buchs de Antechristi tempore zusammen. Ich glaube also, dass der Einschnitt richtig gemacht wurde. Weniger ansprechend ist die Teilung, die DOMBART (Sitzungsber. der Wiener Akad. 107, 740) empfiehlt, indem er jedem Buch 40 Gedichte zuweist, also nur das Gedicht 41 des I. Buchs zum zweiten zieht.

Ueber die Zeit des Gedichts vgl. den folgenden Paragraphen.

746. Das carmen apologeticum. Im Eingang kündigt sich der Verfasser als einen ehemals Irrenden an, der durch die hl. Schrift auf den Weg der Wahrheit geführt wurde; er verweist dann auf die Offenbarung und die Ereignisse der biblischen Geschichte, durch die Gott seinen Willen kund gethan; er mahnt die Heiden, des nahen Endes eingedenk zu sein und ihr Heil im Auge zu behalten, er will ihnen den Weg zeigen. Er beginnt mit einer Darstellung des göttlichen Wesens, das Vater, Sohn und hl. Geist genannt wird. Schon hier mündet die Erörterung in die Lehre von der Auferstehung aus (141). Der Verfasser kommt dann auf den Sündenfall des Menschen; durch einen Abriss der biblischen Geschichte zeigt er, wie Gott fortwährend das auserwählte Volk gelenkt und belehrt; allein dieses wollte nicht hören und blieb verstockt; die Heiden traten an die Stelle der Juden (263). Er geht dann auf das Erlösungswerk ein; der Vater kam in dem Sohne (277), sagt der Dichter von seinem monarchianischen Standpunkt aus; die Erfüllung der Weissagungen wird besonders betont') und als Frucht der Erlösung wiederum das ewige Leben hingestellt (312). Er kann nur die Hauptpunkte hervorheben (523):

at ego non tota, sed summa fastigia carpo
quo possint facilius ignorantes discere vera

Zuletzt spricht der Dichter von der Auferstehung des Erlösers. Auch dieses Ereignis wird gegen alle Zweifel sicher gestellt. Damit ist der Verfasser bei einem Endpunkt seiner Belehrung angelangt, wenigstens soweit die Heiden in Frage stehen. Wollen sie nicht darauf hören, so haben sie sich ihr künftiges Unglück selbst zuzuschreiben. Jetzt lesen sie Vergil, Cicero und Terenz, allein (585)

quid iuvat in vano saecularia prosequi terris
et scire de vitiis regum, de bellis eorum?
insanumque forum cognoscere iure peritum,
quod iura vacillant, praemio ni forte regantur?

Nachdem er den Heiden ihr sündhaftes Leben vorgehalten, werden wiederum die Juden vorgenommen und scharf getadelt, dass sie trotz der

1) 503 quaecumque dixerunt testes universi priores; | in Christo fuerunt facta, aut in altero dicant?

Wunder Christi noch immer in ihrer Verstocktheit verharren. Dieser neue Angriff war, wie es scheint, notwendig, um die Heiden abzuhalten, in dem Judentum ihr Heil zu suchen. Aber am Schluss kehren die Götzenverehrer wieder und die Leute, die sagen: nihil est post funera nostra; dum vivimus, hoc est (Vs. 756). Nochmals werden die Grundzüge der neuen Lehre skizziert.

Es folgt der merkwürdigste Teil des ganzen Gedichts, die phantastische Darlegung der letzten Dinge. Angesichts der drohenden siebenten Verfolgung der Christen erhebt der Dichter seine prophetische Stimme; er schildert uns das Auftreten des doppelten Antichrist, der eine ist Nero, der andere ein Mann aus Persien.1)

nobis Nero factus Antichristus, ille Iudaeis 2)
isti duo semper prophetae sunt in ultima fine.
urbis perditio Nero est, hic terrae totius.

Endlich bricht das jüngste Gericht mit seinen Schrecknissen herein.

So trocken sonst das Gedicht ist, so interessant ist diese Schlusspartie. Man staunt, wie aufgeregt die Vorstellungen der Christen in dieser Zeit waren und wie ihr ganzes Denken von dem Herannahen des letzten Endes erfüllt war. Es sind ganz wunderliche Phantasien, welche dieses Denken erzeugte. Besonders merkwürdig ist, wie sich der Sagenkreis von Nero mit dem jüdischen in Bezug auf den Antichrist vermischte.3)

Ein Verfasser des Gedichts ist nicht genannt. Allein bereits der erste Herausgeber Pitra hat erkannt, dass das carmen von Commodianus herrührt. Schon der eigentümliche, dem carmen apologeticum wie den instructiones gemeinsame Versbau ist ein sprechender Beweis dafür. Sodann finden sich in den beiden Gedichten dieselben Spracheigentümlichkeiten. Endlich berührt sich das carmen auch in dogmatischen Ansichten mit den Acrosticha, so z. B. in der wichtigen Frage nach dem Verhältnis des Vaters zu dem Sohne, welche in dem Sinn gelöst wird, dass der Vater es selbst ist, welcher für die Sünden der Welt gelitten hat.

Die Zeit des Apologeticum ergibt sich aus folgenden Versen (805):
sed quidam hoc aiunt: Quando haec ventura putamus
accipite paucis, quibus actis illa sequantur.
multa quidem signa fient tantae termini pesti,
sed erit initium septima persecutio nostra,
ecce iam ianuam pulsat et cingitur ense,
qui cito traiciet Gothis inrumpentibus amne
rex Apollyon erit cum ipsis, nomine dirus.

Die Zeitmomente, die in diesen Versen liegen, sind erstens ein Uebergang der Goten über einen Fluss, d. h. die Donau; zweitens die drohende siebente Christenverfolgung. Nach Augustin de civ. dei 18, 52 ist die siebente Christenverfolgung die des Decius (249 -251). Um jene Zeit gingen in der That die Goten über die Donau, zuerst unter Philipp (244-249), sie kehrten aber wieder zurück, um im Jahre 250 unter Decius aufs neue den Strom zu überschreiten. Man wird auf diese Indizien hin die Schrift in das Jahr 249 nach dem Tod Philipps legen, von dessen Nachfolger Decius man eine neue Verfolgung der Christen erwarten musste (vgl. EBERT, Commodians carmen apolog., Abh. der sächs. Gesellsch. der Wissenschaften, 5. [1870] p. 408). Damit steht im Einklang, dass die zwei ersten Bücher der testimonia Cyprians, welche 248 erschienen sind, bereits benutzt

1) EBERT p. 405.

2) Vs. 933.

Handbuch der klass. Altertumswissenschaft. VIII. 3. Teil,

3) EBERT p. 406.

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sind, nicht aber das später erschienene dritte, vgl. DOMBART, Zeitschr. f. wissensch. Theol. 22 (1879) p. 384.

Zeitliches Verhältnis zu den instructiones. Ebert war des Glaubens, dass die instructiones das frühere, das carmen apologeticum das spätere Gedicht seien, nur bezüglich des zweiten Buchs der instructiones gibt er die Möglichkeit zu, dass dasselbe nach dem carmen apologeticum entstanden ist. Allein was er beibringt, ist nicht überzeugend (vgl. 1. c. p. 416 und 417). Ein anderes Resultat hat Dombart durch Betrachtung des Verhältnisses der instructiones zu den testimonia Cyprians und dessen Schrift de habitu virginum gewonnen. Commodian hat nämlich, wie LUDWIG in seiner Ausgabe der instructiones p. LXV zeigt, Cyprians de habitu virginum benutzt (vgl. auch DOMBART, Zeitschr. f. wissensch. Theol. 22 [1879] p. 385 Anm. 1). Da aber diese Schrift nicht sicher datiert werden kann, ist hier nicht viel zu gewinnen. Dagegen wirft das Verhältnis der instructiones zu den testimonia ein bestimmtes Resultat ab. Wenn es nämlich richtig ist, dass Commodian im carmen apologeticum nur die zwei ersten Bücher von Cyprians testimonia, dagegen in den instructiones auch das dritte Buch dieser testimonia herangezogen (vgl. DOMBART 1. c. p. 385), so muss das Gedicht instructiones das jüngere sein.

Litteratur: LEIMBACH, Ueber Commodians carmen apologet., Schmalkalden 1871; AUBÉ, Essai d'interprétation d'un fragment du carmen apologeticum de Commodien, Rerue archéol. 1883 p. 312, 342 (auch in L'église et l'état etc., Paris 1885 p. 517).

747. Charakteristik. Commodian flösst uns das grösste Interesse ein, einmal weil wir zum erstenmal durch ihn die Stimme der christlichen Dichtung vernehmen, alsdann weil diese Dichtung in einer ganz eigentümlichen, höchst merkwürdigen Form auftritt. Commodian hat sich einen Vers gebildet nach dem Musterbild des Hexameter, aber mit ganz eigenen Gesetzen. Er zerlegt die Langzeile in zwei Hälften, indem für ihn die Teilung des quantitierenden Hexameter durch die caesura penthemimeres vorbildlich ist. Auch die erste Hälfte hat die Freiheiten des Versschlusses. Die Quantität wird nur am Ende dieser Kurzzeilen in Rechnung gezogen, im Vorausgehenden aber fast ganz auser acht gelassen. So entsteht ein Vers, in dem zwei Prinzipien, Zählung und Quantität der Silben zugleich in Anwendung kamen, also eine Zwitterform. In der Aneinanderreihung der Verse hat sich Commodian merkwürdige Schranken auferlegt; die einzelnen Gedichte der instructiones sind akrostichisch angeordnet; vereinzelt ist ein anderes Kunstmittel gebraucht, Bildung von Gedichten, in denen die Verse auf denselben Vokal ausgehen; dieses Kunstmittel ist zweimal angewendet worden. In dem Apologeticum sind immer zwei Verse zu einer Gedankeneinheit zusammengeschlossen; das ganze Gedicht ist also distichisch aufgebaut; vielleicht waren die Disticha Catonis hier von Einfluss. In der Sprache treten uns Erscheinungen des Volksidioms sowohl in den Formen als in der Syntax entgegen. Die Darstellung ist trocken, besonders das Akrostichon legt dem Dichter so schwere Fesseln an, dass der Ausdruck darunter leiden muss. Auch das Bestreben, mit Bibelsprüchen seine Lehren zu begründen, tritt dem Fluss der Rede hindernd in den Weg. Doch fehlt andrerseits auch der oratorische Schwulst und alles Phrasenhafte. Aber es steckt doch ein Stück Dichter in Commodian; wenn er auf ein Gebiet kommt, das sein ganzes Seelenleben beherrscht, regt sich in ihm die Dichterader. Es sind dies die letzten Dinge. In der Schilderung derselben thut sich vor unseren Augen ein wunderbar farbenreiches, wenngleich phantastisches Gemälde auf. Allein die Züge zu diesem Gemälde liefert dem Dichter die durch die Erwartung des Weltendes krankhaft aufgeregte Zeit; unseres Dichters Eigentum ist nur die Farbengebung.

Das Christentum ist für unseren Autor Lebenssache; es beherrscht sein ganzes Denken und Sein. Die Beziehungen zu dem Heidentum sowohl als zu dem Judentum hat er vollständig gelöst; die nationale Götterwelt ist ihm ein Gegenstand des Spottes, die Hartnäckigkeit der Juden ein Gegenstand herben Tadels. Der Autor ist keine versöhnliche Natur, sondern ein Mann von dem Schlage Tertullians; es ist ihm Ernst mit den ethischen Grundsätzen des Christentums, und er steht Konzessionen an die Weltgesinnung durchaus ablehnend gegenüber. Er richtet manches strafende Wort an seine Glaubensgenossen, und es ist interessant zu lesen, wie er gegen die Putzsucht der Frauen eifert. 1) Für die Erkenntnis der Zustände in der christlichen Gesellschaft der damaligen Zeit liefern die Gedichte manchen interessanten Zug. Die dogmatischen Sätze sind weniger klar ausgeprägt; doch ist sicher, dass er Patripassianer ist. 2) Die Kirche hat ihn darum von dem Kreis der rechtgläubigen Autoren ausgeschlossen. Ein Dogma ist aber bestimmt erkannt und wird in eindringlicher Fassung vorgetragen: Es gibt ein Leben nach dem Tode und dort eine Belohnung für die Guten und eine Bestrafung für die Bösen.

Die Metrik Commodians. Der Vers des Commodian ist eine Art Hexameter und zählt 13-17 Silben; derselbe zerfällt aber regelmässig in zwei Hälften und zwar wiederum in Nachahmung der Cäsur des Hexameters nach der 3. Hebung. Die erste Halbzeile zählt entweder fünf, sechs oder sieben Silben, die zweite acht, neun oder zehn Silben (MEYER p. 289). Die erste Kurzzeile nimmt die Freiheit des Versschlusses für sich in Anspruch, in der ersten Halbzeile wird die Quantität bei der vorletzten Silbe beobachtet; eine Halbzeile zu fünf Silben mit vorletzter Kürze oder zu sieben Silben mit vorletzter Länge sind regelwidrig (MEYER p. 292). Entspricht die erste Halbzeile der Hexameterhälfte

d. h. ist die vorletzte Silbe kurz, so sollte auch die drittletzte Silbe kurz sein. Allein Commodian befolgt hier das Gesetz, dass er für diese drittletzte Silbe von Natur lange Silben zugelassen, aber positionslange Silben fast gänzlich gemieden hat. Dasselbe Gesetz gilt für die zwei Kürzen des fünften Fusses, also die dritt- und viertletzte Silbe. Die vorletzte Silbe ist regelmässig lang; auch beobachtet Commodian die Schulregeln, dass die sechste Senkung nicht durch ein einsilbiges Wort und die fünfte Hebung nicht durch Wortende (höchstens durch ein einsilbiges Wort) gebildet wird. In den Silben, die den behandelten vorausgehen, wird die Quantität sehr wenig berücksichtigt. Siehe MEYER p. 297. Der Vers des Commodian ist also ein solcher, in dem die Quantität nur zum Teil in Rechnung gezogen wird. Der Hiatus ist durchweg gestattet, Elision kommt nur selten vor und zwar vor est. Es fragt sich, inwieweit der Accent der Worte in Rechnung gezogen ist. Einmal hat er die oben erwähnten Schulregeln in Bezug auf den Ausgang des Hexameters beobachtet, dann hat er in die fünfte Hebung stets eine Silbe gesetzt, welche den Wortaccent hatte. Gesprochen wurden wahrscheinlich die Verse nach dem Wortaccent, nicht nach dem Versaccent (MEYER p. 303).

In der Gruppierung der Verse bringt Commodian folgende Künsteleien in Anwendung: 1. die Gedichte der instructiones sind akrostichisch gebaut, 1, 28 sogar akro- und telestichisch (THIELMANN, Arch. f. Lexikogr. 5 [1888] 143); 2. zwei Gedichte der instructiones zeigen in allen Ausgängen der Zeilen denselben Vokal, 2, 8 den Vokal e, das Schlussgedicht den Vokal o (MEYER p. 303); vielleicht noch 2, 27 den Vokal i; 3. er hat in der Apologie immer zwei Verse durch den Gedanken eng verbunden, also Paare von Versen vorgeführt (MEYER p. 304).

Litteratur. HANSSEN, De arte metrica Commodiani, Strassb. 1881; W. MEYER, Anfang u. Ursprung der lateinischen und griechischen rythmischen Dichtung in den Abhandl. der Münch. Akad. XVII. Bd. 2. Abt., p. 288; LUDWIG, Zu Commodianus Philolog. 36 (1877) p. 285; VERNIER, La versification latine populaire en Afrique. Commodien et Verecundus (Revue de philol. 15 [1891] p. 14). („La versification de Commodien n'est nullement ryth

1) instr. 2, 18 und 19.

2) JACOBI in Müllers Zeitschr. f. christl. Wissensch. 4 (1853) Nr. 26.

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