Soll ich den lieben Vater mein Es wachet ja sein gutes Pferd, Es wacht sein Speer, sein Schild und Schwert, 55 Herrn Milons Roß bestieg er dann Und als er kam zur Felsenwand, Auf solchem Rosse machen? Sein Schwert ist zwar so lang als er, Jung Roland rief: „Wohlauf zum Streit! Hab' ich die Tartsche lang und breit, Kann sie mich besser decken; Ein kleiner Mann, ein großes Pferd, Der Riese mit der Stange schlug 65 70 75 So B. Sein Roß noch auf die Seite. Die Lanz' er auf den Riesen schwang, Jung Roland nahm in großer Hast Mit flinkem Hiebe schlug Noland Dem Riesen schwand der Muth dahin, Roland ihn bei den Haaren griff, Und aus des Todten Schild hernach Und freute sich am Glanze. Danr barg er's unterm Kleide gut Und ging zu einem Quelle, Da wusch er sich von Staub und Blut 85 90 95 100 105 Zurücke ritt der jung' Roland Er legt sich an des Vaters Seit', Bis in der fühlen Abendzeit Herr Milon aufgesprungen: " Wach' auf, wach' auf, mein Sohn Roland! Nimm Schild und Lanze schnell zur Hand, Daß wir den Riesen suchen!" Sie stiegen auf und eilten sehr, Roland kaum seinen Augen glaubt, Als nicht mehr war zu schauen Die linke Hand, dazu das Haupt, So er ihm abgehauen, Nicht mehr des Riesen Schwert und Speer, Auch nicht sein Schild und Harnisch mehr, 130 " Milon besah den großen Rumpf: Was ist das für 'ne Leiche? Man sieht noch am zerhaunen Stumpf, Wie mächtig war die Eiche. Das ist der Riese, frag' ich mehr? 135 Verschlafen hab' ich Sieg und Ehr', Zu Aachen vor dem Schlosse stund Doch seh' ich recht, auf Königswort ! Des Riesen Haupt am Speere." 140 145 Fand es schon zugehauen." Der Herzog Naims von Baierland Kam mit des Riesen Stange: Schaut an, was ich im Walde fand ! Ein Waffen, stark und lange. Wohl schwiz' ich von dem schweren Druck, 165 Graf Richard kam zu Fuß daher, Der Graf Garin thät ferne schon „Den Schild hab' ich, ihr lieben Herrn! Doch das ist ausgebrochen." Zuleht that man Herrn Milon sehn, Und trug ihm seinen starken Speer 170 175 180 185 |