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Was die Anordnung des Stoffes betrifft, so hätte ich eine andere Zusammenstellung vorgezogen; namentlich hätte ich gewünscht, dass ein Verzeichniss der alten, vor dem Erscheinen der ersten Folio-Ausgabe von Shakespeare's Werken (1623) herausgekommenen Quartausgaben, als ein besonderer Abschnitt an die Spitze des Ganzen gestellt worden wäre. Der Herr Verfasser hat aus buchhändlerischen Rücksichten die durchgängig alphabetische Ordnung gewählt. Ich glaube indess, dass dadurch der Benutzung seines Werks in keiner Beziehung Eintrag geschehen ist.

Und so wünsche ich denn von Herzen, dass die kleine Schrift, die den gelehrten Shakespeare-Freunden Deutschlands sicherlich willkommen sein wird, auch in weiteren Kreisen Eingang finden möge.

Halle, den 2. Juli 1854.

H. Ulrici.

VORWORT

des Herausgebers.

Die Idee der Zusammenstellung einer möglichst vollständigen

Shakespeare-Literatur

beschäftigte mich seit langer Zeit; je mehr ich mir aber in der Sache klar wurde, desto grössere Schwierigkeiten traten mir entgegen, und nur der thätigen Theilnahme wohlwollender Shakespeare - Verehrer und der Unterstützung meiner Freunde im Buchhandel, denen Allen ich hiermit herzlich Dank sage, machten es mir möglich, meine Lieblingsidee ausführen zu können.

Freilich fühle ich recht wohl, dass meine Arbeit, eben so wenig wie die Arbeiten meiner Vorgänger in England und Deutschland, auf Vollständigkeit wird Anspruch machen können, denn das Gebiet der Shakespeare-Literatur ist so reich, dass eine untadelhaft vollständige Zusammenstellung derselben beinahe eine Unmöglichkeit genannt werden kann, zumal fast täglich Neues über den grössten aller Dichter der Welt zu Tage gefördert wird und die Forschungen über ihn fast ununterbrochen fortdauern.

Weit davon entfernt, meiner Arbeit irgend eine Art der Vollkommenheit beilegen zu wollen, betrachte ich dieselbe lediglich als einen Versuch, den ich, obgleich geleitet von der Hand eines erprobten Führers, nicht ohne grosse Bangigkeit dem grösseren, auf diesem Gebiete der Literatur urtheilsfähigen Publikum vorlege, indem ich zugleich darum bitte, dass dieser erste bibliographische Versuch mit Nachsicht aufgenommen werden möge.

Zu meinen Gunsten kann ich nur sagen, dass ich nach möglichster Vollständigkeit gestrebt, vor Allem aber darnach getrachtet habe, bei dieser Zusammenstellung alle Nationen, so weit irgend Notizen zu erlangen waren, vertreten zu sehen.

Im Interesse des Buchhandels, dem ich lange Jahre angehörte, habe ich mich bei Zusammenstellung dieser Literatur für die chronologisch-alphabetische Form entschieden und zur Bequemlichkeit derer, welche die chronologische Form vorziehen, eine chronologische Tabelle der dramatischen Werke Shakespeare's nach den Angaben von Malone und Ulrici beigefügt, während das alphabetisch geordnete Namenregister der Autoren, Uebersetzer und Künstler wiederum zur schnellern Uebersicht des Ganzen dienen soll.

Möge dasjenige Publikum, für welches diese Arbeit vorzugsweise bestimmt ist, über den etwaigen Mängeln den guten Willen nicht vergessen und dem kleinen Buche freundliche Theilnahme schenken. Zusätze und Berichtigungen werden jeder Zeit dankend ange

nommen.

Leipzig am 10. Juli 1854.

P. H. S.

I. SHAKESPEARE'S WORKS

159 8.

Folgendes ist einem kleinen seltnen Bande entlehnt, betitelt:
PALLADIS TAMIA.

Wits Treasury, being the second part of Wits Commonwealth. By Francis
Meres, Maister of Artes of both Vniuersities. 12. London 1598.

Es ist dies der wichtigste Beweis, den man für die Frage von der Reihenfolge der Chronologie Shakespearescher Bühnenstücke besitzt, ein Beweis, der von den Kritikern häufig angeführt wird. Seite 281, 282 sagt Meres:

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Wie die Seele des Euphorbus im Pythagoras lebend geglaubt wurde, so lebt der süsse, witzige Geist Ovid's in dem Honigmunde Shakespeare's fort; in seiner

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Venus und Adonis,

in seiner Lucretia, seinen Sonetten unter seinen vertrauten Freunden etc." ,Wie Plautus und Seneca unter den römischen Tragödien- und Lustspieldichtern für die Besten galten, so ist Shakespeare unter den Engländern der Beste in beiden Schauspielgattungen; für das Lustspiel beweisen dies seine: „beiden Edlen von Verona“, seine „Irrungen", sein,,Sommernachtstraum" und sein „Kaufmann von Venedig"; für das Trauerspiel sein: Richard II.", Richard III.", Heinrich IV.“, „König Johann“, „Titus Andronicus“ und „Romeo und Julie“. Wie Epius Stolo sagte, dass die Musen mit Plautus Zunge sprechen würden, wenn sie lateinisch redeten, so sage ich: Die Musen würden mit Shakespeare's lieblichen Tönen sprechen, wenn sie englisch redeten.

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II. GEDICHTE.

POEMS.

EINZELAUSGABEN.

Die Klage der Liebenden.

A LOVER'S COMPLAIN.

Zuerst gedruckt unter Shakespeare's Namen am Schlusse der Quartausgabe seiner Sonette 1609.

Der leidenschaftliche Pilger.

THE PASSIONATE PILGRIM.

The Passionate Pilgrim; printed for William Jaggard. 8. London 1599. Ein Abdruck der dritten Auflage von 1612 befindet sich in der ,,Bodleian Library"; wenn die 2te Auflage erschien, ist unbekannt.

Sonette.

SONNETS.

Shake-speare's sonnets. Never before imprinted. 4. London by G. Eld for T. T. 1609.

Sonette, übersetzt von K. Lachmann. 12. Berlin 1820.

Tarquinius und Lucretia.

LUCRECE.

Lucrece, printed by Richard Field for John Harrison. 4. London 1594. 1596. 1598.

by J. H. for John Harrison. 8. London 1600.

4. London 1607. 1616.

12. London 1620. 1632. 1655.

übersetzt von C. A. Albrecht.

Siehe: Venus und Adonis.

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Venus and Adonis, by Richard Field. 4. London 1593.

Ein Exemplar dieser Ausgabe befindet sich in der Bodleian Library. Das einzige ausserdem noch bekannte Exemplar ward in einer Auction mit £40. 8s. 6d. bezahlt.

by Richard Field. 4. London 1594.

imprinted by R. F. for John Harrison. 16. London 1596.

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