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Gasthof der beste. Du sollst mich neben an auf dem Kaffeehanse, greife ich wohl, daß ein Feldzug wider den Türken nicht halb so treffen. Ich gehe; mache deine Sache gut.

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Der Pudel wird nicht zurück bleiben. Dafür laß ich den Pudel sorgen. Hm! auch den kostbaren Ring hat der Herr noch gehabt? Und trug ihn in der Tasche, anstatt am Finger? | Guter Wirth, wir sind so kahl noch nicht als wir scheinen. Bei ihm, bei ihm selbst will ich dich versetzen, schönes Ringelchen! | Ich weiß, er ärgert sich, daß du in seinem Hause nicht ganz sollst verzehrt werden! — Ah

Bwölfter Auftritt.

Paul Werner. Just.

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lustig seyn kann, als einer wider den Franzosen; aber dafür muß er auch desto verdienstlicher seyn, in diesem und in jenem Leben. Die Türken haben dir alle Säbels mit Diamanten beseßt

Just. Um mir von so einem Säbel den Kopf spalten zu lassen, reise ich nicht eine Meile. Du wirst doch nicht toll seyn, und dein schönes Schulzengericht verlassen? —

Werner. O, das nehme ich mit! — Merkst du was?· Das Gütchen ist verkauft

Just. Verkauft?

Werner. St!- hier find hundert Ducaten, die ich gestern auf den Kauf bekommen; die bring' ich dem Major Just. Und was soll der damit?

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Werner. Was er damit soll? Verzehren soll er sie; verspielen, vertrinken, ver wie er will. Der Mann muß Geld haben, und es ist schlecht genug, daß man ihm das Seinige so | sauer macht! Aber ich wüßzte schon, was ich thäte, wenn ich an seiner Stelle wäre! Ich dächte: hol' euch hier alle der Henker, und ginge mit Paul Wernern nach Persien! Blitz! - der Prinz Heraklius muß ja wohl von dem Major Tellheim gehört haben, wenn er auch schon seinen gewesenen Wachtmeister Paul Werner nicht kennt. Unsere Affaire bei den Katzenhäusern Juft. Soll ich dir die erzählen?

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Just. Sich da, Werner! guten Tag, Werner! willkom- Disposition über deinen Verstand geht. Ich will meine Perlen men in der Stadt! nicht vor die Säue werfen. Da nimm die hundert Ducaten, gieb sie dem Major. Sage ihm, er soll mir auch die aufheben. Ich muß jetzt auf den Markt, ich habe zwei Wispel Roggen herein geschickt; was ich daraus löse, kann er gleichfalls haben.—

Werner. Das verwünschte Dorf! Ich kann's unmöglich wieder gewohnt werden. Lustig, Kinder, lustig; ich bringe frisches Geld! Wo ist der Major?

Just. Er muß dir begegnet seyn, er ging eben die Treppe herab.

Werner. Ich komme die Hintertreppe herauf. Nun, wie geht's ihm? Ich wäre schon vorige Woche bei euch gewesen, aber

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Just. Werner, du meinst es herzlich gut, aber wir mögen dein Geld nicht. Behalte deine Ducaten, und deine hundert Pistolen kannst du auch unversehrt wieder bekommen, sobald als du willst.

Werner. So? hat denn der Major noch Geld?
Just. Nein.

Werner. Hat er sich wo welches geborgt?

Just. Nein.

Werner. Und wovon lebt Ihr denn?

Höre mur,

Just. Wir lassen anschreiben, und wenn man nicht mehr anschreiben will, und uns zum Hause herauswirft, so verseßen wir, was wir noch haben, und ziehen weiter. Paul; dem Wirthe hier müffen wir einen Possen spielen. Werner. Hat er dem Major was in den Weg gelegt? Ich bin dabei!

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Werner. Mensch, ich glaube, du liest eben so wenig die Zeitungen, als die Bibel ? Du kennst den Prinz Heraklius nicht? den braven Mann nicht, der Persien weggenommen und nächster Tage die ottomannische Pforte einsprengen wird? Gott sey Dank, daß doch noch irgendwo in der Welt Krieg ist! Ich habe lange genug gehofft, es sollte hier wieder losgehen. Aber da sitzen sie und heilen sich die Haut. Nein, Soldat war ich, Soldat muß ich wieder seyn! Kurz (indem er sich schüchtern umsieht, ob ihn jemand behorcht) im Vertrauen, Just, ich wandere nach Persien, um unter Sr. Königlichen Hoheit, dem Werner. Sengen und brennen? Prinzen Heraklius, ein paar Feldzüge wider den Türken zu | daß du Packnecht gewesen bist und nicht Soldat; machen. Just. Oder, wenn wir ihm seine Tochter zur Hure machten? Sie ist zwar verdammt häßlich –

Just. Du?

Werner. Ich, wie du mich hier siehst! Unsere Vorfahren zogen fleißig wider den Türken, und das sollten wir noch thun, wenn wir ehrliche Kerls und gute Christen wären. Freilich be

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Das Fräulein. Der Thee schmeckt mir nicht. Franciska. Ich will von unserer Chokolade machen laffen. Das Fräulein. Laß machen, für dich!

Franciska. Für mich? Ich wollte eben so gern für mich allein plaudern, als für mich allein trinken. - Freilich wird uns die Zeit so lang werden. Wir werden vor langer Weile uns pußen müssen, und das Kleid versuchen, in welchem wir den ersten Sturm geben wollen.

Das Fräulein. Was redest du von Stürmen, da ich bloß herkomme, die Haltung der Kapitulation zu fordern?

Franciska. Und der Herr Officier, den wir vertrieben und dem wir das Compliment darüber machen lassen; er muß auch nicht die feinste Lebensart haben, sonst hätte er wohl um die Ehre können bitten lassen, uns seine Aufwartung machen zu dürfen.

Das Fräulein. Es sind nicht alle Officiere Tellheims. Die Wahrheit zu sagen, ich ließ ihm das Compliment auch bloß machen, um Gelegenheit zu haben, mich nach diesem bei ihm zu erkundigen. Francista, mein Herz sagt es mir, daß meine Reise glücklich seyn wird, daß ich ihn finden werde.

Franciska. Das Herz, gnädiges Fräulein? Man traue doch ja seinem Herzen nicht zu viel. Das Herz redet uns gewaltig gern nach dem Maule. Wenn das Maul eben so geneigt wäre, nach dem Herzen zu reden, so wäre die Mode längst aufgekommen, die Mäuler unterm Schlosse zu tragen.

Das Fräulein. Ha! ha! mit deinen Mäulern unterm Schloffe! Die Mode wäre mir eben recht!

Franciska. Lieber die schönsten Zähne nicht gezeigt, als alle Augenblicke das Herz darüber springen lassen!

Das Fräulein. Was? bist du so zurückhaltend? Franciska. Nein, gnädiges Fräulein; sondern ich wollte es gern mehr seyn. Man spricht selten von der Tugend, die man hat; aber desto öfter von der, die uns fehlt.

Das Fräulein. Siehst du, Franciska? da hast du eine sehr gute Anmerkung gemacht.

Franciska. Gemacht? Macht man das, was einem so einfällt?

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Franciska. Wie lange hat er Ihnen nun schon nicht geschrieben?

Das Fräulein. Ach! seit dem Frieden hat er mir nur ein einzigesmal geschrieben.

Franciska. Auch ein Seufzer wider den Frieden! Wunderbar! der Friede sollte nur das Böse wieder gut machen, das der Krieg gestiftet, und er zerrüttet auch das Gute, was dieser sein Gegenpart etwa noch veranlaßt hat. Der Friede sollte so eigensinnig nicht seyn! — Und wie lange haben wir schon Friede? Die Zeit wird einem gewaltig lang, wenn es so wenig Neuigkeiten giebt. — Umsonst gehen die Posten wieder richtig, niemand schreibt, denn niemand hat was zu schreiben.

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Der Wirth. Ihro Gnaden werden also sich gefallen lassen (indem er an einen Tisch tritt und sich fertig macht zu schreiben). Das Fräulein. Sehr gern. Ich heiße Der Wirth. Einen kleinen Augenblick Geduld! (Er schreibt). „Dato, den 22. August a. c. allhier zum Könige von „Spanien angelangt“ — Nun Dero Namen, gnädiges Fräulein?

Das Fräulein. Das Fräulein von Barnhelm. Der Wirth (schreibt). „von Barnhelm“ Kommend? woher, gnädiges Fräulein?

Das Fräulein. Von meinen Gütern aus Sachsen. Der Wirth (schreibt). „Gütern aus Sachsen“ Aus Sachsen! Ei, ei, aus Sachsen, gnädiges Fräulein? aus Sachsen?

Franciska. Nun? warum nicht? Es ist doch wohl hier zu Lande keine Sünde, aus Sachsen zu seyn ?

Der Wirth. Eine Sünde? Behüte! das wäre ja eine ganz neue Sünde! — Aus Sachsen also? Ei, ei! aus Sachsen! Das liebe Sachsen! Aber wo mir recht ist, gnädiges

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Franciska. Nun, Herr Wirth, so sehen Sie anstatt Kammerfrau Kammerjungfer. — Ich höre, die Polizei ist sehr exact; es möchte ein Mißverständniß geben, welches mir bei meinem Aufgebot einmal Händel machen könnte. Denn ich bin wirklich noch Jungfer und heiße Franciska; mit dem Geschlechts- | namen Willig; Franciska Willig. Ich bin auch aus Thüringen. Mein Vater war Müller auf einem von den Gütern des gnä digen Fräuleins. Es heißt Klein-Rammsdorf. Die Mühle hat jezt mein Bruder. Ich kam sehr jung auf den Hof und ward 1 mit dem gnädigen Fräulein erzogen. Wir sind von einem Alter, künftige Lichtmeß einundzwanzig Jahr. Ich habe alles gelernt, was das gnädige Fräulein gelernt hat. Es soll mir lieb seyn, wenn mich die Polizei recht kennt. Der Wirth. Gut, mein schönes Kind; das will ich mir auf weitere Nachfragen merken. Aber nunmehr, gnädiges Fräulein, Dero Verrichtungen allhier? —

Das Fräulein. Meine Verrichtungen?

Der Wirth. Suchen Ihro Gnaden etwas bei des Königs Majestät?

Das Fräulein. O nein!

Der Wirth. Oder bei unsern hohen Justizcollegiis? Das fräulein. Auch nicht.

Der Wirth. Oder

Das Fräulein. Nein, nein, Ich bin lediglich in meinen eigenen Angelegenheiten hier.

Der Wirth. Ganz wohl, gnädiges Fräulein; aber wie nennen sich diese eigenen Angelegenheiten ?

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Das Fräulein. Sie nennen sich — Franciska, ich glaube, wir werden vernommen.

Franciska. Herr Wirth, die Polizei wird doch nicht die Geheimnisse eines Frauenzimmers zu wissen verlangen?

Der Wirth. Allerdings, mein schönes Kind; die Polizei will alles, alles wissen; und besonders Geheimnisse.

Franciska. Ja nun, gnädiges Fräulein; was ist zu thun? So hören Sie nur, Herr Wirth; aber daß es ja

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Das Fräulein. Wissen Sie was, Herr Wirth? — Ich weiß mich in dieser Sache nicht zu nehmen. Ich dächte, Sie ließen die ganze Schreiberei bis auf die Ankunft meines Oheims. Ich habe Ihnen schon gestern gesagt, warum er nicht mit mir zugleich angekommen. Er verunglückte zwei Meilen von hier

mit seinem Wagen, und wollte durchaus nicht, daß mich dieser Zu- | fall eine Nacht mehr kosten sollte. Ich mußte also voran. Wenn er vierundzwanzig Stunden nach mir eintrifft, so ist es das Längste. Der Wirth. Nun ja, gnädiges Fräulein, so wollen wir ibn erwarten.

Das Fräulein. Er wird auf Ihre Fragen besser antworten können. Er wird wissen, wem und wie weit er sich zu entdecken hat; was er von seinen Geschäften anzeigen muß, und was er davon verschweigen darf.

Der Wirth. Desto besser! Freilich, freilich kann man ven einem jungen Mädchen (die Franciska mit einer bedeutenden Miene ansehend) nicht verlangen, daß es eine ernsthafte Sache, mit ernsthaften Leuten, ernsthaft tractire

Das Fräulein. Und die Zimmer für ihn sind doch in Bereitschaft, Herr Wirth?

Der Wirth. Völlig, gnädiges Fräulein, völlig, bis auf das eine —

Franciska. Aus dem Sie vielleicht auch noch erst einen ehrlichen Mann vertreiben müssen ?

Der Wirth. Die Kammerjungfern aus Sachsen, gnä biges Fräulein, sind wohl sehr mitleidig.

Das Fräulein. Doch, Herr Wirth, das haben Sie nicht gut gemacht. Lieber hätten Sie uns nicht einnehmen sollen. Der Wirth. Wie so, gnädiges Fräulein, wie so?

Das Fräulein. Ich höre, daß der Officier, welcher

durch uns verdrängt worden

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Das fräulein. Er ist's, er ist's ! Wie kommen Sie zu diesem Ringe, Herr Wirth?

Der Wirth. Ich? auf die ehrlichste Weise von der Welt. Gnädiges Fräulein, gnädiges Fräulein, Sie werden mich nicht in Schaden und Unglück bringen wollen? Was weiß ich, wo sich der Ring eigentlich herschreibt? Während des Krieges hat manches seinen Herrn, sehr oft mit und ohne Vorbewußt des Herrn, verändert. Und Krieg war Krieg. Es werden mehr Ringe aus Sachsen über die Gränze gegangen seyn. — Geben Sie mir ihn wieder, gnädiges Fräulein, geben Sie mir ihn wieder!

Franciska. Erst geantwortet: von wem haben Sie ihn?
Der Wirth. Von einem Manne, dem ich so was nicht

Der Wirth. Ja nur ein abgedankter Officier ift, gnädi- | zutrauen kann; von einem sonst guten Manne ges Fräulein.

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Der Wirth. O gewiß, er kennt sie, er kennt sie alle. Das Fräulein. So kann er sie nicht alle belohnen. Der Wirth. Sie wären alle belohnt, wenn sie darnach gelebt hätten. Aber so lebten die Herren während des Krieges, als ob ewig Krieg bleiben würde; als ob das Dein und Mein ewig aufgehoben seyn würde. Jeßt liegen alle Wirthshäuser und Gasthöfe von ihnen voll; und ein Wirth hat sich wohl mit ihnen in Acht zu nehmen. Ich bin mit diesem noch so ziemlich weggekommen. Hatte er gleich kein Geld mehr, so hatte er doch noch Geldeswerth, und zwei, drei Monate hätte ich ihn freilich noch rubig können sißen lassen. Doch besser ist besser. Apropos, gnädiges Fräulein; Sie verstehen sich doch auf Juwelen ? — Das Fräulein. Nicht sonderlich.

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Das Fräulein. Von dem besten Manne unter der Sonne,
Geschwind
wenn Sie ihn von seinem Eigenthümer haben.
bringen Sie mir den Mann! Er ist es selbst, oder wenigstens
muß er ihn kennen.

Der Wirth. Wer denn? wen denn, gnädiges Fräulein?
Franciska. Hören Sie denn nicht? unsern Major.
Der Wirth. Major? Recht, er ist Major, der dieses
Zimmer vor Ihnen bewohnt hat, und von dem ich ihn habe.
Das Fräulein. Major von Tellheim.

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Der Wirth. Bon Tellheim; ja! Kennen Sie ihn? Das Fräulein. Ob ich ihn kenne? Er ist hier? Tellheim ist hier? Er? er hat in diesem Zimmer gewohnt? Er! er hat Ihnen diesen Ring versezt? Wie kommt der Mann in diese Verlegenheit? Wo ist er? Er ist Ihnen schuldig? - - Fran ciska, die Schatulle her! Schließ auf! (Indem sie Franciska auf den Tisch sezt und öffnet.) Was ist er Ihnen schuldig? Wem ist er mehr schuldig? Bringen Sie mir alle seine Schuldner. Hier ist Geld. Hier find Wechsel. Alles ist sein!

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Das Fräulein (ihn betrachtend). Wo bin ich? was seh für diesen Dienst allein will ich es vergeffen, wie schlecht Sie ich? Dieser Ring

mit ihm umgegangen sind.

Franciska. Fix, Herr Wirth, hurtig, fort, fort! (Stößt ihn hinaus.)

Dritter Auftritt.

Das Fräulein. Franciska.

Das Fräulein. Nun habe ich ihn wieder, Franciska ! Siehst du, nun habe ich ihn wieder! Ich weiß nicht, wo ich vor Freuden bin! Freue dich doch mit, liebe Franciska. Aber freilich, warum du? Doch du sollst dich, du mußt dich mit mir freuen. Komm, Liebe, ich will dich beschenken, damit du dich mit mir freuen kannst. Sprich, Franciska, was soll ich dir geben? Was steht dir von meinen Sachen an? Was hättest du gern? Nimm, was du willst; aber freue dich nur. Ich sehe wohl, du wirst dir nichts nehmen. Warte! (Sie faßt in die Schatulle.) Da, liebe Franciska (und giebt ihr Geld); kaufe dir, was du gern hättest. Fordere mehr, wenn es nicht zulangt. Aber freue dich nur mit mir. Es ist so traurig, sich allein zu freuen. Nun, so nimm doch

Franciska. Ich stehle es Ihnen, Fräulein; Sie find trunken, von Fröhlichkeit trunken.

Das Fräulein. Mädchen, ich habe einen zänkischen Rausch, nimm, oder — (Sie zwingt ihr das Geld in die Hand.) Und wenn du dich bedankst! — Warte; gut, daß ich daran denke. (Sie greift nochmals in die Schatulle nach Geld.) Das, liebe Franciska, stecke bei Seite, für den ersten blessirten armen Soldaten, der uns anspricht.

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Vierter Auftritt.

Der Wirth. Das Fräulein. Franciska.
Das Fräulein. Nun? wird er kommen?
Der Wirth. Der widerwärtige, ungeschliffene Kerl!
Das Fräulein. Wer?

Der Wirth. Sein Bedienter. Er weigert sich, nach ihm zu gehen.

Franciska. Bringen Sie doch den Schurken her. Des Majors Bediente kenne ich ja wohl alle. Welcher wäre denn das?

Das Fräulein. Bringen Sie ihn geschwind her. Wenn er uns sieht, wird er schon gehen. (Der Wirth geht ab.)

Fünfter Auftritt.

Das Fräulein. Franciska.

Das Fräulein. Ich kann den Augenblick nicht erwarten. Aber, Franciska, du bist noch immer so kalt? Du willst dich noch nicht mit mir freuen?

Franciska. Ich wollte von Herzen gern; wenn nur
Das Fräulein. Wenn nur?

Franciska. Wir haben den Mann wiedergefunden; aber wie haben wir ihn wiedergefunden? Nach allem, was wir von ihm hören, muß es ihm übel gehen. Er muß unglücklich seyn. Das jammert mich.

Das Fräulein. Jammert dich? — Laß dich dafür umarmen, meine liebste Gespielin! Das will ich dir nie vergeffen! - Ich bin nur verliebt, und du bist gut.

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Franciska (die dem Juft Geld in die Hand brücken will) Wir verlangen seine Dienste nicht umsonst. Just. Und ich Ihr Geld nicht ohne Dienste. Franciska. Eines für das andere.

Just. Ich kann nicht. Mein Herr hat mir befohlen, auszuräumen. Das thu ich jezt, und daran bitte ich, mich nicht weiter zu verhindern. Wenn ich fertig bin, so will ich es ihm ja wohl sagen, daß er herkommen kann. Er ist neben an auf dem Kaffeehause; und wenn er da nichts besseres zu thun findet, wird er auch wohl kommen. (Will fortgehen.) Franciska. So warte Er doch. Das gnädige Fräulein ist des Herrn Majors — Schwester. Das Fräulein. Ja, ja, seine Schwester.

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