60. Auf ein Schlachtftück von Hugtenburg. Furchbare Täuscherei! Bramarbas stand vor ihr, Ward blaß, und zitterte, und fiel, und rief: Quartier! 61. Auf den Hablador. Habladors Mund, Utin, ist dir ein Mund zum küssen? 62. Auf den Mison. Ich warf dem Mison vor, daß ihn so viele hassen. Je nun! wen lieb' ich denn? sprach Mison ganz gelassen. 63. Der reiche Freier. Ein Bettler ging auf Freiersfüßen, Und sprach zu einer Magd, die er nach Wunsche fand: Nimm mich! Sie fragt: worauf? „Auf diese dürre Hand: „Die soll uns wohl ernähren müssen!“ Die Magd besann sich kurz, und gab ihm ihre Hand. 64. Auf den Rufinus. Rufinus endet nichts, er fängt nur alles an. Ob alles? Lesbia, sprich doch! du kennst den Mann. 65. Hänschen Schlau. „Es ist doch sonderbar bestellt," Sprach Hänschen Schlau zu Better Frißen, „Daß nur die Reichen in der Welt „Das meiste Geld besitzen." 66. An die Dorilis. Dein Hündchen, Dorilis, ist zärtlich, tändelnd, rein: Daß du es also leckst, soll das mich wundern? nein! Allein dein Hündchen lecket dich: Und dieses wundert mich. 67. Grabschrift eines Unglücklichen, welcher zuleht in einem Schiffbruch umkam. Hier warfen mich die Wellen an das Land. Hier grub mich, todt, mit frommer Hand, Ein Fischer in den leichten Sand. Dein Mitleid, Leser, ist bei mir nicht angewandt! Hieß mir unglücklichen, mit Sturm in Hafen laufen. 68. An einen schlechten Maler. Ich saß dir lang' und oft: warum denn, Meister Steffen? Ich glaube fast, mich nicht von ungefähr zu treffen. 76. Entschuldigung wegen unterlassenen Besuchs. So wahr ich lebe, Freund, ich wollte ganze Tage Und ganze Nächte bei dir seyn: Um mich mit dir die ganzen Tage, Die ganzen Nächte zu erfreun. Doch tausend Schritte sind's, die unsre Wohnung trennen, Und hundert wohl noch oben drein. Und wollt' ich sie auch gern, die tausend Schritte, rennen, So weiß ich doch, daß ich am Ende Des langen Wegs, dich zwanzigmal nicht fände. Und manchmal bist du's nicht für mich: Wenn nach dem langen Zirkelschmause Der kleinste Gast dir hinderlich. Ich wollte, wie gesagt, gern tausend Schritte rennen, 77. An den Paul. Es scheinet, daß du Paul, der einz'ge Trunkene bist: Denn du willst nüchtern seyn, wo keiner nüchtern ist. 78. Velt und Polt. Zum Henker! fluchte Polt zu Velten, Mußt du mich einen Lügner schelten ? Zum Henker! fluchte Velt zu Polten, Ich einen Lügner dich gescholten? Das leugft du, Polt, in deinen Hals, Das leugst du als ein Schelm, und als . . Ha! das hieß Gott dich sprechen, Velten! Denn Lügner laß ich mich nicht schelten. 79. Der kranke Star. Sinngedichte. 115. Der Schwur. Ich schwöre Lalagen, daß sonder ihre Küffe 116. Themis über ihr Bildniß in dem Hause eines Richters. Womit, o Zeus, hab' ich den Schimpf verschuldet, Daß man mein Bild in diesem Hause duldet? 117. Der Furchtsame. Kaum seh ich den Donner die Himmel umziehen, So flieh ich zum Keller hinein. Was meint ihr? ich suchte den Donner zu fliehen? Ihr irrt euch; ich suche den Wein. 118. An den Herrn V. Du ladest zwanzig Schmauser ein, 119. Auf die Genesung einer Buhlerin. Dem Tode wurde jüngst vom Pluto anbefohlen, Die Lais unsrer Stadt nach jener Welt zu holen. Sie war so alt doch nicht, und reizte manchen noch Durch Willigkeit und Scherz in ihr gemächlich Joch. „Was ?" sprach der schlaue Tod, der ökonomisch denket, Und nicht, wie man wohl glaubt, den Wurfpfeil blindling schwenket, „Die Lais brächt' ich her? das wäre dumm genung! Nein! Aerzt' und Huren — ncin! die hol' ich nicht so jung!" 120. An zwei liebenswürdige Schwestern. Reiz, Jugend, Unschuld, Freud und Scherz Und kurz: Ihr brauchet Eures gleichen, Den Grazien, in nichts, als an der Zahl, zu weichen. 121. An den Silius. Mein Urtheil, Silius, von deiner Ueberschrift, Weil es die Reimen nur betrifft? Was kann man sonst als Reim' an einem Reimer schelten? 122. Auf den D. Klyftill. Klystill, der Arzt — (der Mörder sollt' ich sagen —) Will niemands frühern Tod mehr auf der Seele tragen, Und gibt, aus frommer Neu, sich zum Husaren an; Um das nie mehr zu thun, was er so oft gethan. |