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seinem westlichen Abhange, etwas über dem Dorfe nach Ovenhausen führenden Wiesengrunde,steht in alten Pingen, worin ehemals Kalk zum Brennen gewonnen wurde, ein lichteaschgrauer, feinsplittriger, und nach allen Richtungen mit bräunlichrothem Braunspathe durchzogener Flözkalk zu Tage aus. Er enthält vielen Eisenocker und eine Menge Versteinerungen, die aus Kalkspath bestehen. Mit ihm wechselt ein lichteaschgrauer Flözkalk, der ganz aus Versteinerungen besteht, die durch Kalkstein verbunden sind. Die meisten sind Chamiten, oft von einer beträchtlichen Grösse, und mit einer weissen Kalkrinde von schiefrigem Bruche und einem matten Ansehn, wie mit ihrer ursprünglichen Schaale umgeben. In seinen Schichtungsklüften findet sich eine mehrere Linien dicke Lage von braunlichrothem Eisenocker. Er enthält Nester von faserigem Kalkspathe. Auch liegt da, wo er mit dem vorigen wechselt eine 3" mächtige Schicht eines losen, braunlichrothen und gelben sehr eisenschüssigen, lettigen Sandes etc. Weiter hinauf findet man den gewöhnlichen rauchgrauen, mit Eisenocker durchzogenen, und den reinen dichten Kalkstein wieder, auf welchen endlich Sandstein folgt.

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Dieser findet sich auch in dem gegen Mittag laufenden Kohlengrunde mit seinen Abwechse lungen. Anfangs von gröberem Korne, dann feiner, endlich schiefrig und in Schieferthon und Brandschiefer übergehend.

Der Schieferthon hat hier eine beträchtliche Mächtigkeit, etwas gröberes Korn, mehr Härte, zeigt Abdrücke von Pflanzen, und enthält zwischen seinen Blättern Eisenocker und eingesprengten Schwefelkies. Er zeigt sich also hier so charakteristisch, wie an irgend einem Orte.

Jenseits des Kohlengrundes liegt eine beträchtliche Vertiefung, die von einem Erdfalle herrühren soll. Wahrscheinlich findet sich die Veranlassung hierzu in dem tiefer liegenden ältern Flözgebirge.

d. Distrikt zwischen der Grove und der Neete.

Am rechten Ufer der Grove liegt heraufwärts an derselben, oberhalb des Dorfes Lüttmarsen, zuerst der heilige Berg. Die Gebirgsarten desselben sind die bisher beschriebenen Flözkalksteinarten. An seinem nördlichen Abhange nahe bei Ovenhausen kommt ausser diesen auch noch ein, jedoch nicht sehr beträchtliches,

Flöz eines mergelartigen sehr sandigen Kalksteines vor, das ich bisher noch nicht fand.

Der Sandstein fehlt ganz, und mufs fehlen, da der heilige Berg sich nicht bis zum Niveau desselben erhebt.

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Gegen Westen zieht sich der heilige Berg durch einen schmalen Grund, durch welchen der Weg nach dem Dorfe Bosseborn führt, an den Eschenberg. Hier hat man bis zur Hälfte seiner Höhe Kalkstein, alsdann aber Sandstein, Doch bemerkt man hier die Uebergänge in Schieferthon, sowie den Schieferthon selbst nicht, sondern der graue Sandstein/ mit vielem Glimmer wechselt nur allein mit den rothen Abänderungen desselben. id ge

Nordwestlich vom Eschenberge liegt der Bett gelsberg, der nichts als Kalkstein zeigt. Er macht den vordern Theil des Dickenberges aus, an welchem man die Gebirgsarten des Eschenberges findet, und der von dem Bickelsberge und Bredenberge nur, durch einen schmalen Grund getrennt wird. Beide sind im Grunde nur die Fortsezung des Berges, wovon der Dickenberg den höchsten Punkt macht. grenzen an den jenseits der Grove liegenden schon beschriebenen Kapenberg an. Ueber sie

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lauft die Grenze zwischen Corvey und Paderborn.

Diefs sind die Nebenjoche, welche das vom Ausflusse der Grove nach dem Gebirgsrücken hin sich ziehende Hauptgebirgsjoch gegen Nor den abgiebt, und dessen Rücken sich von Höxter aus westwärts nach dem Hauptgebirgsrükken hin ausdehnt.

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Bei Untersuchung der südlich liegenden Nebenjoche trifft man auf dem Wege nach Bosseborn zuerst auf den Galgenstieg, einen sehr zerklüfteten, ziemlich jäh ansteigenden, aus Flözkalk bestehenden Berg. In seiner Fortsez⚫ zung nach dem Rücken hin nimmt er den Namen Spizhäuser Holz an, und zeigt auf der Höhe wieder Sandstein.'

Nordöstlich vom Spizhäuser Holze, und nördlich von Bosseborn, zieht sich als Nebenjoch der Hainolsberg hin, der nordöstlich an ein schon beschriebenes Nebenjoch, den Beugelsberg, stöfst, und von diesem durch den Beugelsberger Grund getrennt wird. Ausser den schon beschriebenen Kalksteinarten findet man hier noch einen feinkörnigen, aschgrauen Kalkstein, der eine zellige Struktur hat und in seinen Zellen einen sehr eisenschüssigen, ockergelben Sand enthält. ater Jahrg.

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Am Hainoldsberge zieht sich in Nordwest der Scheelengrund herauf, in welchem sich Geschiebe von lidischem Steine und muschlichem Hornsteine finden, welche von schwachen Flözzen zwischen dem eben beschriebenen Kalkstei ne herzurühren scheinen. Doch können diese auch nierenweise im Kalksteine gelegen haben, wenigstens widerspricht dieser Annahme die äussere Form, die mehr und weniger rundlich, nie aber, wie bei dem oben bemerkten, scharfeckig und scharfkantig war, durchaus nicht. Die leztere Meinung wird überdem noch dadurch überwiegen, dafs ich Stücke fand, die das Verlaufen der einen Steinart in die andere deutlich zeigten, und an einem Ende mit Säuren brausten, am andern aber am Stahle Funken gaben. TT

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Oben auf der Höhe des Hainoldsberges, wo dieser in das Niveau des Sandsteins kommt, findet sich lezterer auch wieder vor.

Südwestlich vom Spizhäuser Holze liegt der Nöltchensberg. Der hier brechende Kalkstein weicht in seinem Fallen von dem bisherigen ab, und verflächt sich mit 7-8° in Nordost. An den Nöltchensberg stöfst südöstlich das Ott berger Holz in drei Nebenjochen, die, so wie

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