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Wackenthone zu etwas weicher und mürber und so wie er in diesen übergeht, eisenschüssiger und dergestalt, dafs sein Bindemittel, welches die rundlichen Quarzkörner fest hält, fast ganz aus gelbem Eisenocker besteht. Die Olivinkörner sind meist zu Eisenocker aufgelöst, die Basaltmasse, zwar an sich zerklüftet aber in den Stücken noch fest und schwer zersprengbar.

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Aus allen obigen Umständen scheint sich zu ergeben, dafs die Steinsburg merkwürdige Verhältnisse in Hinsicht aufs Vorkommen des Basaltes zeigt. Dafs er eine, bei dieser immer noch räthselhaften Gebirgsart nicht selten vorkommende, mächtige Gangausfüllung bilde könnte man sehr wahrscheinlich aus der mit ihm einbrechenden Wacke, aus seiner Zerklüftung und besonders wegen der Nähe des Basalts auf dem hohen Dollmar, imgleichen auf dem Feldstein, auf der steinernen Kirche bei Themar etc. behaupten, aber auch aus dem Umstande bezweifeln, dafs der Basalt über Tage weder nach Mittag - Abend zu noch nach MitternachtMorgen zu fortseze.

Ersteres müste man in dem, unter dem sehr steilen Absturze des Basalts gelegenen Sand

steinbruche und dem, unter diesem liegenden sogenannten tiefen Graben (einer Schlucht, die sich am Fulse der Steinsburg hinzieht) bemerken. Lezteres aber müste sich nach Nordost zu ergeben, wo gleichfalls die Steinsburg nach Neundorf zu durch tiefe Schluchten abgeschnitten ist, in denen jedoch bis jezt keine Spur von Basalt bemerkt worden ist.

9.

Die Mineralien-Sammlungen in Paris,

beschrieben von

Herrn Dr. JOHANN GEORG SCHNEIDER
zu Hof.
(Fortsezung.)

II. Von den Privatsammlungen in Paris.

Nur selten haben ausgezeichnete und vorzüg

liche Privatsammlungen das Glück, im Ganzen erhalten zu werden, und so auf mehrere auf einander folgende Besizer zu kommen. Tritt dieser Fall indessen je zuweilen ein, so ist es doch wenigstens in der Erfahrung gegründet, dass von den nachfolgenden Besizern nur höchst selten mit eben dem Eifer und in eben dem Geiste für die Vervollkommnung derselben Sorge getragen wird, durch den die ersten Besizer ihren Sammlungen öfters ein so hohes Interesse gegeben haben. Man würde gegenwärtig über

die Privatsammlung manches verstorbenen Gelehrten, wenn man dieses annehmen könnte, in Erstaunen gerathen.

Gleichwohl mufs man sich bei diesem gewöhnlichem, die Vorzüglichkeit der Privatsammlungen so wenig begünstigenden Schicksal wundern, dafs man doch so viele Privatsammlungen antrifft, die nicht nur mehreren öffentlichen Sammlungen an die Seite gesezt zu werden verdienen, sondern denen man noch, wenn auch nicht immer durch den gleichen Besiz von einzelnen Kostbarkeiten, doch in Hinsicht des wissenschaftlichen Interesse, den Vorzug zugestehen mufs. Ich rede hier, wie man leicht vermuthen wird, vorzüglich von Natur - Sammlungen, da Kunst - Sammlungen immer vieles Vermögen und besondere Glücksumstände voraussezen, seinem Kabinette besondere Vorzüge zu verschaffen. Allein auch hierdurch beweist sich die Natur ihrem Verehrer, ausser dem so seligen Genusse, der in ihrem Studium liegt, auf eine ungemein belohnende Art, dass sie ihm ihre Schäze offen darbietet, und dadurch schon manchem Forscher Gelegenheit gegeben hat, durch Auffindung von Seltenheiten und Merkwürdigkeiten sein Glück zu begründen.

Frankreich und vorzüglich Paris hat vor nicht sehr langer Zeit eine Epoche (die Revolution) gehabt, in der nur wenig für Künste und Wissenschaften gethan werden, und auch der Na tur der Sache nach geschehen konnte. Dieser schädliche Einfluss äusserte sich hauptsächlich auf Sammlungen. Manche Kunst- und NaturSeltenheit wanderte mit ihren Besizern insandere Länder. Für die zurückgebliebenen war der Verkehr zu deren Vermehrung gehemmt, und wohl auch der Eifer, etwas dafür zu thun, wie sich leicht denken läfst, gelähmt und erstorben. Haben gleich die bald darauf erfolg ten ungeheueren Vorschritte und die ununterbrochenen Siege der Franzosen diesen Verlust in dem reichlichsten Maafse wieder ersezt: so traf dieser Vortheil doch nur vorzüglich die öffentlichen Sammlungen.

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Alle diese Umstände zusammengenommen, so muss man sich denn in der That wundern, dafs die Privatsammlungen in Paris, und vorzüglich die Mineralien - Sammlungen, von denen ich nun ausschliefslich sprechen werde, sich gegenwärtig in einem so blühenden Zustande befinden. Diesem Vorzuge kommt indessen ohnstreitig der Umstand sehr zu statten,

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