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Reine Thonerde.

(SCHMIEDER *) hat die r. T. 1 1/2 Stunden von Halle, in der Lehmgrube des Dorfes Morl, an der Magdeburger Chaussee, im Gemenge mit späthigem Gipse und Eisenocker, gefunden. Die Thonnieren liegen hier in einem gelblichen Mergel, üher dem Ausgehenden eines schwachen Braunkohlenlagers. Er bemerkt, dafs sie ausserdem auch längs der Steinstrasse unter denselben Umständen wie im Garten des Pädagogiums, vorkommen, mithin dieser nicht der ausschliefsliche Fundort derselben seye. Auch erscheint sie selbst hier nie in der Dammerde, sondern stets in 1-2 Ellen Teufe im Thonmergel über einem Braunkohlenlager. Alle diese Thatsachen beweisen, dass die reine Thonerde keineswegs ein Kunstprodukt ist.)

Tripel.

(Beschrieben von B. v. GUMPENBERG in MOLLS Ephemeriden IV. 1. 77. f. f. Der Tripel findet sich in verschiedenen Abänderungen über mehrere Gegenden der Oberpfalz, welche von der Flözformation bedeckt sind, verbreitet. Er bildet keine anhaltende Flözschicht, sondern kommt in mehr oder weniger ausgedehnten Mitteln vor. Seine Mächtigkeit ist ungleich, hin und wieder, so bei Bodenwehr, sehr beträchtlich. Er liegt, fast ganz auf der Oberfläche, auf verschiedenen Flözgebirgsarten auf. Um Bodenwehr, zumal bei Solbach, Mögendorfu. s. w. ist. er die herrschende Gebirgsart. Man findet in ihm

*) In der Vorrede zu THEOPHRASTS Abhandlung von den Steinarten (Freiberg, 1807.) S. V. £. f. d. H.

häufig unförmige Hornsteinbrocken eingewachsen, welche theilweise mit einer kalzedon- oder feuersteinartigen Rinde überzogen sind.)

Aus dem Gelblichweifsen ins Honig- und durch das Wein- bis ins Ockergelbe und zuweilen bis ins Gelblichbraune; mehrere dieser Farben wechseln in Streifen ab, auch erscheint das Fossil gefleckt und punktirt;

matt;

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derb; enthält keine Pflanzenabdrücke, wohl aber Schaalen von Echiniten, Ostraciten und andern Bruch im Grossen Conchylien; dick und unvollkommen - schieferig; im Kleinen theils grob- theils feinerdig; stellenweise abfärbend; Thongeruch nach dem Anhauchen; hängt etwas an der Zunge. (Die übrigen Kennzeichen sind bereits bekannt.)

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"

Walkerde.

(Beschrieben von KARSTEN in KLAPROTHS Beiträgen IV. 33g. f. f. Dieses Fossil, das einen Uebergang von Bol in Walkerde macht, der le tern jedoch am meisten verwandt ist, bricht am Prangelberg bei Nimptsch in Schlesien, in den Klüften eines Basaltes, der, als 20" mächtiger Trumm, die granitische Gebirgsmasse durchɛezt.)

Ziegelroth, theils weifs und grün gefleckt und geadert; auf den Ablosungsflächen, deren Entfernung von einander" beträgt, schwarz gefleckt; derb; wenig glänzend bis ins Schimmernde und theils bis ins Glänzende;

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grobem Korne, bis ins Muschliche übergehend ; unbestimmteckige, nicht sonderlich scharfan den Kanten durch

kantige Bruchstücke;

-

scheinend; hängt an der Zunge nicht und nur an der inneren Seite der Lippen schwach an; weich, ans sehr Weiche grenzend; milde; - nicht sonderlich schwer, dem Leichten nahe.

-

Yenit *).

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(Beschrieben von LELIEVRE im Journal des Mines 1807. Nro. 121. S. 65 f. f. Es bricht dieses Fossil am Cap Calamite und zu Rio-la-Marine auf der Insel Elba. Es kommit mit gemeinem Magnet-Eisensteine, Granate; Quarz und Arsenikkies in einem theils grünlichen, theils grünlichgrauen, dem Strahlsteine oder der Hornblende zugehörigen, Muttergesteine **) vor. Alle diese Fossilien bilden ein mächtiges, auf Urkalkstein aufliegendes Lager.)

Theils sammet- theils braunlichschwarz der Luft ausgesezt bekommt er einen gelben oder braunen ockerartigen Beschlag; - derbund kry

*) Dieses Mineral ist, sonderbar genug, nach der Schlacht von Jena getauft worden. Das J ist in ein Y verwandelt. Hr. L. glaubt dadurch alles Equivoque vermie den zu haben! d. H.

**) Man will den sogenannten Yenit nur für eine Abänderung des Strahlsteines oder der Hornblende halten. Nach GILLET. LAUMONT war der Y. schon in ROMÉ DE LISLE's Sammlung; FLEURIAU DE BELLEVUE hat ihn schon vor mehr als 9 Jahren von Elba mitge bracht und VAUQUELIN zerlegte ihn bereits vor & Jahren. Auch in Sibirien soll der Y. sich finden.

d. H.

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stallisirt in rechtwinklichen vierseitigen Säulen,
mit vierflächiger, auf die Seitenflächen aufge-
sezter, Zuspizung; auch in geschobenen vier-
seit. Säulen, an den Enden zugeschärft, die
Zuschärfungsflächen auf die stumpfen Seitenkan-
ten aufgesezt und leztere häufig abgestumpft;
die Seitenflächen stark in die Länge gestreift,
die Zuspizungsflächen glatt; starkglänzend,
auch nur wenigglänzend bis zum Matten; in-
nen fett glänzend; -Bruch theils uneben, theils
auseinanderlaufend strahlig; - undurchsichtig,
halbhart; - Strich unverändert; - nicht son-

derlich schwer.

3,825-4,061.

(Wird weder durch die Wärme, noch durchs, Reiben elektrisch; vor dem Löthrohre schmilzt er leicht zu einem schwarzen, dem Magnete folgsamen, Glase. Borax löst ihn leicht und unter wenigem Aufbrausen. In Säuren ist er, zumal in der Salzsäure, auflösbar.

Zeylonit (?) *).

(Dieses Mineral kommt, wie ich bereits oben bemerkt habe, in der Gegend von Andernach, am

*) Dieses Fossil ist dasselbe, dessen ich oben bei der Haüyne in der Note erwähnt; HAY soll es früherhin dem Pleonaste (Zeylonit) beigezählt haben, ob er es noch thut, weiss ich nicht. Die von mir hier mitgetheilte (freilich mangelhafte) Beschreibung, scheint auf keine Annäherung beider Mineralien hinzudeuten. Mehrere äussere Kennzeichen und zumal die Farbe, beim Zeylouite so charakteristisch braunlichschwarz, dürften der Zusmmenstellung widersprechen. BREISLACK gedenkt zwar,

Es

Lacher-See, am Lacher - Ofen oder Niklasberge bei Kloster Lach, bei Niedermennig u. s. w. vor. bricht im Trasse, im Bimsstein und in manchen pseudovulkanischen Gebirgsarten der genannten Gegenden.)

Reines Himmelblau, wie der Saphir; nur an wenigen Exemplaren ist einige Annäherung der Farbe zum Berlinerblau bemerkbar; grob, klein und fein eingesprengt; hin und wieder zeigen sich Spuren einer krystallinischen Textur, doch nie deutlich;- glänzend und wenigglänzend; Glasglanz; glatte Oberfläche; Bruch klein und unvollkommen muschlich; (dieübrigen Kennzeichen waren nicht erkennbar.)

so viel ich mich entsinne, eines scharlachrothen Pleonasts, ich suche aber vergeblich nach der Stelle und bin daher ausser Stande jezt etwas näheres darüber zu sagen. Ueberdies streiten auch die Verhältnisse des Vorkommens dagegen. Vom Z. kennen wir mit Bestimmtheit bloss ein sekundäres Vorkommen, denn über den, welchen man im Porphyrschiefer eingewachsen gefunden haben will, ist mir wenigstens nichts näheres bekannt geworden. Auch in der Auvergne soll ein ähnliches Fossil sich finden. Ich habe, indem ich dieses niederschreibe, eine ziemlich vollständige Suite der Gebirgsarten jener interessanten Gegend vor mir liegen, doch vergebens suche ich nach dem blauen Minerale. Die geringe Quantität der Andernacher Steinart, über welche ich disponiren kann, läfst keinen chemischen Versuch zu, sonst würde eine Vergleichung derselben mit dem Verhalten des ächten Zeylonits und der Haüyne sicher sehr belehrend gewesen seyn.

d. H.

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