CXLIV. 1319, 15. Juni, Wien. Leopold von Sachsengang und Kunegunde seine Hausfrau verkaufen dem Abte Johann und dem Convente des Schottenklosters zu Wien das Obereigenthum einer Gülte auf zwei Lehen zu Rust. Ich Levpolt von Sahssengange vnd ich Chunigunt sein havsvrowe wir veriehen vnd tvn chvnt allen den, die disen prief lesent oder horent lesen, di nv lebent vnd hernah chvnftich sint, daz Larentz von Haiderichestain vnd ir erben von vns ze lehen gehapt habent an vier phenninge geltes vierzehen Schillinge geltes wienner mvnze, die da ligent avf zwain lehen datz Rvste. Die aigenschaft der vorgenanten gvlte haben wir ich Levpolt von Sahssengange vnd ich Chonigunt sein havsvrowe mit vnser erben gvtem willen vnd gvnst, mit verdahtem mvte vnd mit gesamter hant, zv der zeit, do wir iz wol getvn mohten, verchavft vnd geben mit allem dem nvtz vnd reht, als wir si in aigens gewer herpraht haben, vmb sechsthalp phvnt wienner phenninge, der wir reht vnd redlichen gewert sein, dem erbaern herren apt Johannen vnd der Samnvnge gemaine des Gotshavses vnser vrowen vnd der Schotten ze Wienne, also daz die vorgenanten aigenschaft derselben gvlte pei dem Gotshavse vnser vrowen vnd der Schotten ze Wienne ewichlichen beleibe. Vnd darvber dvrh pezzer sicherhait so setzzen wir vns, ich Levpolt von Sahssengange vnd ich Chonigunt sein havsvrowe, vnverschaidenlichen mitsampt allen vnsern gerben vber die aigenschafte der vorgenanten gvlte dem vorgesprochen herren apt Johannen vnd der Samnvnge gemaine des Gotshavses vnser vrowen vnd der Schotten ze Wienne ze rehtem scherm fvr alle ansprah, als aigens reht ist vnd des landes reht ze Osterreich, vnd geben in darvber disen prief zv einem sihtigen vrchvnde vnd zv einem offen gezevge diser sache versigilten mit vnserm insigil, vnd sint avh des gezevg, her Chonrat von Arnstain, her Weichart von Arnstain, Haertneit vnd Rudolf von Sahssengangen vnd ander frvme levte genvch, den diser chavf wol chvnt ist. Diser prief ist geben ze Wienne, do von Christes gebvrt waren ergangen drevzehen hvndert iar in dem Nevnzehenten iar darnah, an sande Veites tage. Original auf Pergament mit Siegel. CXLV. 1319, 4. November, Wien. sprechen als erwählte Schiedsrichter dem Abte Johann vnd dem Convente des Schottenklosters zu Wien mehrere Weingärten am Gotshausberge zu, welche ihnen widerrechtlich entzogen worden waren. Jakob von Chrut und Heinrich der Chrannest Ich Jacob von Chrvt vnd ich Hainreich der Chranneste pvrger ze Wienne wir veriehen vnd tůn chunt mit disem brief allen den, die nv sint vnd hernach chunftich werdent, daz ein chrieg was tzwischen dem erberm herren apt Johann von den Schotten ze Wienne mit sampt seiner Samenunge an ainem tail vnd tzwischen den frymen Leuten Ortolfen, Geyselhern, Otten dem Chochlein, Otten Aspran, Dyetmain dem Jarber, Vlreichen dem Haekinger, Meinlein dem Glatz, Heinreihen dem Mayenchnecht, Christein der Houbmerinn, Chunraten dem Geyger vnd der Meingoltinne an dem andern tail vmb alle die weingarten, di do ligent an dem Goteshousperge, die dieselbn levt inne habnt gehabt an reht wider den vorgenanten herren apt Johan vnd seiner Samenunge. Denselben chrieg hab wir mit der vorgenanten paider widertail guetlichen willen vnd mit ir gunst beschaiden also mit avsgenomer rede, daz di vorgenanten Leut dieselben weingarten in nutz vnd in gewer schulln inne babn von den nachsten Syntag nach Sant Merteins tag vher fvnf Jar, vnd schuln auch si di powen alle Jar mit rehtem pow nach der Stat gewonhait ze Wienne. Vnd swanne di funf Jar ein ende nement, so sulln die egenanten weingarten alle miteinander ledich sein dem vorbenantem herren vnd seiner Samenunge. Darvber so hab wir beschaiden, welher vnder den vorgenanten Leuten in derselben zeit seinen weingarten versovmet mit rehtem pow, als der Stat reht ist ze Wienne, oder seinen rehten dienst versitzet, der schol furbas aller reht aine niht enhaben an demselben weingarten, vnd sol sich der vorgenante herr apt Johan vnd sein Samenunge ze hant desselben weingartens vnderwinden an allen chrieg vnd an allen irresal. Vnd darvber daz disev schidunge also stet vnd vntzebrochen beleibe, geb wier, ich Jacob von Chrut vnd ich Hainreich der Chrannest, dem vorbenanten herren apt Johan und seiner Samenung vnd den vorbenanten Leuten, die an disem brief mit name geschriben sint, disen brief zu einer vrchund vnd zv einem warn gezeug diser sach versigelt mit vnser paiden Insigeln. Diser brief ist gegeben nach Christes gebvrt ze Wienn vber Dreutzehen hundert Jar darnoch vber Newntzehendem Jar, des nochsten Svntages vor Sant Merteins tag. Original auf Pergament mit zwei Siegeln. CXLVI. 1320, 11. Jänner, Klosterneuburg. Stephan, Propst von Klosterneuburg, trägt in Befolgung der inserirten Bulle des Papstes Johann XXII. ddo. 7. October 1318 allen Kirchenvorstehern der Passauer Diocese das kirchliche Einschreiten gegen widerrechtliche Besitzer von Einkünften und Gütern des Schottenklosters zu Wien auf. Stephanus, dei gratia prepositus ecclesie Nevburgensis, vniuersis ecclesiarum rectoribus per Pataviensem dyocesin constitutis salutem et sinceram in domino karitatem et mandatis apostolicis humiliter obedire. Noueritis, nos litteras sedis apostolice recepisse per omnia in hec uerba. (Folgt die pag. 165, Nr. CXLII abgedruckte Bulle des Papstes Johanu XXII. ddo. Avignon 7. October 1318.) Volentes igitur mandatis apostolicis, prout decet, humiliter obedire, vobis omnibus et singulis et singulariter vniuersis auctoritate apostolica districte precipiendo mandamus, quatenus omnes tales ocultos detentores, vbi et quandocumque requisiti fueritis, trina amonicione premissa octo dierum spacium pro prima, octo pro secunda, octo pro tercia peremtoria vestris monitis inducatis, ut predicto monasterio satisfaciant, alioquin ipsos publice coram populo in ambone ecclesie vestre ex communicatos a sede apostolica publicetis, donec dicto abbati et suo conuentui satisfaciant, oculta reuelent et ablata restituant vniuersa. Datum in Nevburga anno domini Mo. CCC. vicesimo, feria sexta proxima infra octauam epiphanie domini. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus est apensum. Original auf Pergament mit Siegel. CXLVII. 1322, 24. April. Abt Moriz und der Convent des chottenklosters zu Wien reversiren die von Jakob von Chrut gemachte Stiftung einer ewigen Messe und Beleuchtung in der Friedhofcapelle und eines Jahrtages. Wir Mauricius van gotes gnaden abt vnd dy samnung gemain des gotzhaus vnser vrown sand Marein vnd der Schotten ze Wienne wir veriechen vnd tun chunt alle den, dy dysen prief lesent oder horent lesent, dy nu lebent vnd hernach chunftich sint, das her Jacob van Chrut vnd vrow Katherei sein hausvrow mit verdachtem mut vnd mit alle irre erben gutem willen, mit zeitigem rat, da sev is wol getun machten, got ze ainem dyenst vnd durch irre baider sel hails willen gewidemt vnd geben habent der chappellen, dy da leit auserthalbe vnsers munster auf dem vreithof, dy sev gestift habent, Newn phunt wienner phenning gult also beschaidenlichen, funf phunt ze ainer ewigen messe, dy wir haben in derselben Chapellen alle Tag schullen, vnd ain phunt ze ainem Licht ze derleuchten dy vorgenant Chapellen, vnd drev phvnt, mit den wir iren Jartag ewichleichen alle Jar begen schullen. Vnd tet wir des nicht nach stet behielten, als var geschriben ist, so schullen sich ir nechstev vreunt derselben Neun phunt vnderwinden vnd schullen sev geben auf ain ander Chirchen oder goteshaus, da is als wol bestat sei vnd man is bege, als vargeschriben stet. Vnd das als das stet vnd vnzebrochen beleib, des geb wir Mauritius abt vnd dy samnung gemain der Schotten ze Wienne in dysen prief ze ainem waren Zeug vnd offen vrchund versigilten mit vnser Insigiln. Der prief ist geben nach Christes geburd vber Dreuzehen hundert jar in dem zwa vnd zwainzigisten Jar, an sand Gorgen Tag. Original auf Pergament mit zwei Siegeln. CXLVIII. 1322, 22. Mai. Leopold und seine Hausfrau Gertrud stiften eine montägliche heilige Messe an St. Martinsaltar in der Kirche des Schottenklosters zu Wien und einen Jahrtag. Ich Leupolt vnd ich Gedraut sein Housvrawe veriehen vnd tuen chunt allen den, di disen brief lesent oder hoerent lesen, die nu lebent oder hernach chumftich sint, daz wir mit verdachtem muet, mit gesamter hant, ze den zeiten, da wir iz getuen machten, vnd mit vnser vreunt rat vns ze ainem selgeret vnd durch vnser sel willen haben geschaft vnd geben auf vnserm haus, gelegen zenechst Haugen dem smit, zway phunt wienner phenning gult rechtes purchrechtes dem Goteshaus vnser vrawn vnd der Schotten ze Wienne. Dieselben zway phunt schol man dienen ierleichen vnd ewichleichen hintz demselben Goteshaus drei stunt in dem Jar, an sant Gerig entag, an sant Michelstach vnd ze weinachten, ze einem iegleichen mal zehen vnd funf schilling phenning also beschaidenleichen, daz man alle mantag ain messe sprech auf sant Merteins alter, vnd also daz man nach vnser paider tot vnsern jartag ewichleichen begen schol, vnd ob des nicht geschech, so schullen sich vnser vreunt derselben zwair phunt phenning gult vnderwinden. Vnd wellen auch, ob man diselben zway phunt ab dem vorgenanten havs loesen wolt, so schol man sev abloesen mit zwainzig phunt wienner phenning vnd mit denselben zwainzig phunten phenning schol man nach vnser vreunt rat chauffen anderswa zway phunt phenning gult rechtes purchrechtes, die man dienen schol ze drin vorgenanten tegen dem vorgenanten goteshaus. Vnd also diweil wir leben, so schulle wir nicht dienen noch wellen di vorgenanten zway phunt, stirbet aver vnser ainz, so schol man dienen ain phunt, vnd nach vnser paider tot so schol mans paidev dienen, als vorgeschriben ist. Vnd wan wir nicht aigenz insigel haben, so geb wir diser sach ze ainer ewigen vrchunde vnd festung vnd ze einem ewigen zeug diesen prief versigelten mit der erbern herren insigel, die diser sache zeuge sint mit ir insigel, Her Chunrat der Huebmeister, her Weichart pei den prudern ze den zeiten richter ze Wienne, her Jacob von Chrut, her Chunrat der iung huebmeister vnd ander frvm leut genuch, den diselb sach chunt ist. Der brief ist geben, da von Christes puerd ergangen warn dreuzehen hundert jar in dem zway vnd zwainzigisten jar, an sant Vrbans tag. Original auf Pergament mit vier Siegeln. CXLIX. 1324, 1. April. Konrad der Hubmeister bestätigt seiner Hausfrau Gisela die Stiftung eines ewigen Lichtes in der Kirche des Schottenklosters zu Wien. Ich Chunrat ze den zeiten Huebmaister in Osterrich vergich vnd tuen chunt allen den, di disen brief lesent oder horent lesen, di nu lebent vnd hernach chunftich sint, daz weilen ver Geysel mein Housvrowe, der got gnade, mit meinem vnd aller vnserr erben guetlichem willen vnd mit wol verdahtem muet ze der zeit, do si ez wol getuen moht, vnder anderm irém geschaefte, daz si durch got vnd durch irr Sel willen geschaffet hat, darnach vnd ez verschriben ist, hat geschaffet hintz dem erbern Goteshause ze vnserr Vrowen datz den Schotten ze Wienne, da si |