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ninski'schen Grammatik, Clodius lieferte ein selbständiges Lehrbuch derselben, und es folgten sich nun mehrere andere Sprachlehren, die wir hier nicht alle aufführen können. Die besten neueren sind von Artin Hindoglu, W. Schröder, v. der Berswordt, A. Jaubert, J. W. Redhouse und Mirza A. Kafem Bey, während als brauchbare Wörterbücher die von B. Pianzola, Thomas Xavier Bianchi (a. Paris, 1784), 3. D. Kieffer, G. Nbasis und A. de Handjért zu nennen find. Mit Herausgabe Türkischer Werke befaßten fich M. Fr. Bed, Hieronymus Welsch, Adam Franz Kollar von Kerezßten (a. Tarchowa in Ungarn, 172383) und vor allen Hammer Purgstall, der größte Kenner der · Türkischen Literatur, den Europa und die Türkei selbst je beseffen haben, obwohl auch William Erskine und Charles Stea wart durch Ueberseßungen unsere Beachtung verdienen.

Was die übrigen Tartarischen Sprachen anlangt, so gab zuerst Jean François Gerbillon (a. Verdün, 1654 -1707) einen ohngefähren Begriff von der Mantsch u-Sprache, während Michel Ange André le Roux Deshauteraves (geb. bei Pontoise 1724, † 1795) ihr Syllabarium zuerst auf einfache Elemente reducirte und der Sinologe Amiot elne Tartarisch - Mantschurische Grammatik, zu der dann das ausge, zeichnete Wörterbuch von Langlès kam, schrieb. Neuerlich machte sich besonders Hans Conon von der Gabelen (a. Altenburg, 1807) durch seine Forschungen hierin bekannt. Nicht viel mehr ward im Mongolischen geleistet, wo zuerst Jean Pierre Abel Rémusat (a. Paris, 1788-1832) grammatische Forschungen lieferte, dem sich dann Isaac Jacob Schmidt (1785-1847), der auch mehrere ältere Geschichtsquellen herausgab, W. Schott und J. E. Kowalewski an= schloffen. Das Tibetanische, welches zuerst Gottfried Siegfried Bayer (a. Königsberg, 1694-1730) zu erklåren suchte, hat lange viel Schwierigkeiten verursacht, da weder Giovanni Christoforo Amaduzzi (a. Savignano bei Rt. mini, 1742-92), noch Antonio Agostino Giorgi (aus St. Mauro bei Rimini, 1711-97), noch der bekannte Retsende Gerhard Friedrich Müller (a. Herford im Ravens

berg. 1705-83) troß allen ihren Forschungen, über den eig lichen Sprachstamm desselben zu einem Resultate gelangen for 2 ten. Erft Remusat wieß nach, daß es in Bezug auf timb Wurzeln und Grammatik mit dem Chtnesischen verwandt ist, un gi seitdem haben der bekannte Reisende Csoma von Körös in Eie Sier benbürgen, daher Körös-Csoma genannt († 1842) und 3 n 3. Schmidt in ihren Grammatiken und Wörterbüchern die Sache (63) zum Abschluß gebracht. Die Kenntniß des Japanesischen beschränkte fich lange Zeit auf das blos zu Missionszwecken von dem Spar nischen Dominicaner Didaco Collado zusammengetragene Wörterbuch und Grammatik dieser Sprache, da Rampfer's handschriftliche Untersuchungen ungedruckt im Brittischen Musam lagern, bis neuerlich der Franzose C. Landresse das Berdiens liche der alten Grammatik von Joao Rodrigues, genannt Girão (a. Alcoucha b. Lissabon, 1559-1633) erkannte und fie neu herausgab, obwohl auch die von Melchior Dyangu ren de Santa Ines viel Verdienftliches hat. Wörterbücher gaben M. H. Medhurst und der berühmte Ph. Fr. von Siebold.

Die erfte Kenntniß der Chinesischen Sprache verdanti Europa den Jesuiten-Missionåren, unter denen Michael Rug Alert oder Rogerius aus Neapel an Ort und Stelle die Sprache und Schrift ftudiert und bei seiner Ankunft in Row seine Notizen dem Auguftiner Angelo Rocca (a. Rocca Contrata in d. M. Ancona, 1545-1620) für deffen Bibliotheca Apostolico-Vaticana mitgetheilt hatte. In seine Fußtapfen trat Matthaus Ricci (a. Macerata, 1552—1610), allein Uk varus Semedo (a. Nisa, 1585 - 1658) und Nicolae Trigaud (a. Douay, 1577-1628) veröffentlichten wenig, ftens blos ihre Misstonen und Orden betreffende Nachrichten, so daß die aus denselben von Theophilus Spizel (a. Augé» burg, 1639-90) compilirte Chinesische Literaturgeschichte dürfe tig genug ausfiel. Mittlerweile ward 1625 zu Siganfu eine halb syrisch, halb chinesisch geschriebene Inschrift über die Einfüh rung des Christenthums in China durch den Neftorianer Dlo paen aufgefunden und zu Rom 1631 mit einer Portugiesischen und Lateinischen Ueberseßung herausgegeben, worauf A. Birde ner zweimal eine ungenügende Erläuterung versuchte, einen Un

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terricht im Chriftenthum in Chinesischer Sprache, freilich aber mit Lateinischen Buchstaben seiner China illustrata einverleibte und der Französischen Ueberseßung derselben ein von dem Jesuiten Michael Boy m (a. Lemberg, † 1659), dem Verfasser einer Flora Sinensis, entworfenes Wörterbuch, freilich abermals mit Lateinis schen Lettern, beifügte und Andreas Müller (a. Greiffenhagen, 1630-94) darnach seine viel besprochene Clavis Sinica, die nie gedruckt ward, entwarf. Mittlerweile kamen die Missionäre Martinus Martini (aus Trient, 1619–61) und Phi, lippe Couplet (1628-92), welcher leßtere bekanntlich zu Paris nachher die Lateinische Ausgabe einer Schrift des Confucius veranstaltete, zu Golius, der sich von ihnen in der Kürze im Chinesischen unterrichten ließ und Proben von seinem Erlernten in den Zufäßen zum Atlas Sinicus gab, worauf nach seinem Lode Reland aus seinen Papieren eine kurze Abhandlung über die Chinesische Sprache herausgab und weiter noch Jean Masson (1681-1750) auf diese Notizen seine Beweisführung, daß das Chinesische aus dem Hebräischen herstamme, ftüßte. Besser benußte aber Chriftian Menzel (a. Fürstenwalde, 1622— 1701) Couplet's Umgang, denn er konnte doch schon 1685 den Versuch eines Chinesischen Wörterbuches publiciren. Weiter ging schon der erwähnte Bayer: er lieferte (1730) eine Grammatif, aus Martini's und Coupler's Papieren zusammengestellt, und awet kleine Wörterbücher, obwohl bereits vorher (1703) Fran: ciscus Varo (a. Sevilla) eine Chinesische Grammatik für folche, die das Chinesischke im Lande selbst sprechen lernen wolls ten, mit Lateinischen Buchstaben, und Lazaro Cattaneo (a. Zarzana b. Genua, 1560—1640) ein freilich nicht gedrucktes Wörterbuch zusammengestellt hatte. Indeffen hatte Nicolas Freret (a. Paris, 1688-1749) durch den Dollmetscher des Chinesischen an der Königl. Bibliothek zu Paris Arcadius Hoam-gi soviel profitirt, daß er über die Chinesische Zeitrechnung schreiben konnte, was übrigens Thomas Gouye (a. Dieppe, 1650-1725) mit eben so gutem Erfolge fchon früher (1688) gethan hatte, und fein College Etienne Fourmont (a. Hers belay bei Paris, 1683-1745), der wohl von seinem Bruder Michel F. (1690-1746) zu unterscheiden ist, gab die erste

genauere Grammatik des Chinesischen heraus (nehmlich die no ditationes Sinicae und Gramm. Sinica als ein Ganzes) un bildete den großen Sinologen Joseph de Guignes (a. Pon toise, 1721-1800), berühmt durch seine Uebersetzung de Schu-king, während nebenbei Prosper Intorcetta (a. azza in Sicilien, 1625-96), Antoine Gaubil (a. Gaillac in Ob.-Languedoc, 1689-1760), de Mailla, Amist umb Cibot, die oben schon erwähnt wurden, und der Deutsche Jesuit → Franz Noel, sowie späterhin Chriftoph Theophilus von Murr (a. Nürnberg, 1733-1811) fich mit der Uebersehung Chinesischer Originalwerke befaßten, obwohl Joseph Henri Pre mare's († um 1735), eines Französischen Jesuiten, heute noch befte und vollständigfte Grammatik erft hundert Jahre später (1831) zum Druck gelangen follte. Mit dem Anfange dieses Jahrhunderts erschienen nun hinter einander die Grammatiken von James Marshman (a. Westbury Leigh in Wiltshire, 1768, +1837), Robert Morrison (a. Northumberland, 1782, † 1834), A. Gonçalves, A. Remusat, J. M. Callery, Hyacinthe Bitschurinski, Güzlaff, St. Julien und Endlicher, sowie das von Ant. Montucci vielfach ange griffene Wörterbuch de Guignes', Morrison's, Gonçalves, Raper's und W. E. Medhurst's. Als Herausgeber Thi nesischer Werke und Sinologen müffen Klaproth, Neumann, Endlicher, Mohl und Gabeleng in Deutschland, in Eng land P. P. Thoms, John Francis Davis, Collie, George Thomas Staunton (a. London, 1781), Milne wc., in Frankreich Remusat, Jean Jacques Ampère (4. Lyon, 1800), Ch. Bazin, Aignan Stanislas Julien (a. Orleans, 1799) und G. Pauthier genannt werden.

Die erfte Verbindung mit der Indischen Literatur ward für Europa durch Missionåre eingeleitet, nachdem der Spanische Jesuit Juan Gonsalvez 1577 zu Cochin das erfte Lehrbuch des katholischen Glaubens und Robert a Natalibus (a. Won tepulciano, 1577-1656) den ersten katholischen Catechismus in Tamulischer Sprache, der Portugiesische Jesuit Anton de Proença (1674) das erste Tamulisch- Portugiesische Vocabular und Balthasar de Cofta (1685) die erfte Grammatik

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dieser Sprache publicirt hatten. Ju Europa, denn jene Bücher waren alle an Ort und Stelle erschienen, dagegen rückte zuerst Philipp Balde (aus Delft, † 1671) in seine Beschreibung von Malabar eine Tamulische Sprachlehre, freilich noch mit lateinischen Buchstaben, ein und Bartholomäus Biegenbalg (a. Pulgniß, 1683-1719), der mit dem schon genannten Benjamin Schulje († 1760) eine Tamulische Bibel herausgegeben hatte, lies ferte bereits eine recht gute Tamulische Grammatik (1717) und Christoph Theodosius Walther (a. Schildern in der Mart, 1699-1741) verbes ferte die von dem Missionår Constantin Joseph Beschi (1739) herausz gegebene. Ohne mich bei ähnlichen Leistungen dieser Zeit aufzuhalten, mag nur erwähnt werden, daß John Zephanja Holwell (a. Dublin, 1711 -98), Anquetil du Perron, Hadley, Gilchrist 2c. es vorzüglich waren, denen Europa seine Kenntnisse des Tamulischen 2c. verdankt. Weit später aber bekamen die Europåer einen Begriff von Sanskrit, weil die Brah minen mit Mittheilungen über denselben als eine heilige Sprache sehr lange geheim hielten, bis einmal Holwell, Dow, Nathanael Brassey Halhed (1751-1830) und Johann Hanrleben (a. Ungarn, † 1732), sowie vorzüglich Paulinus a S. Bartholomaeo (eig. Johann Philipp Werdin, a. Hoff a. d. Leitha, 1748-1806) bei den Indischen Priestern selbst Unterricht genommen und Lesterer sogar zwei Original-Sanskritgrammatifen publicirt hatte. Indessen war noch manche Begriffsverwirrung über diese Sprache vorhanden, wie fich . B. aus Franz Carl Alter's (a. Engels: berg in Schlesien, 1749-1804) Schrift über diese Sprache ergiebt, und es waren die Leistungen William Carey's, Henry Thomas Coles brooke's (a. London, 1765-1837), Charles Wilkins' (a. Somersetz shire, 1751-1836), W. Yates', Horace Heymann Wilson's und in Deutschland Othmar Frank's (aus Bamberg, 1770-1840), Franz Bopp's, Fr. Rosen's und Anton Boller's, in Frankreich Desgranges und in Dänemark N. L. Westergaard's nothwendig, um die Grammatik des Sanskrit festzustellen, während Chr. Lassen, Nic. Delius und August Höfer ein System des Prakrit feststellten. Als Sanskritologen müssen sonst noch die Engländer W. Jones, W. Carey, H. Th. Colebrooke, D. Forbes, J. Gilchrist, Alexander Hamilton, Graves Chammen Haughton, James Prinseps, 3. Stevens son, J. Taylor, Ch. Wilkins, H. H. Wilson, William Ward, W. Yates, die Franzosen E. Burnouf, Antoine Leo nard Chézy (aus Paris, 1772-1832), Jean Louis Auguste Loiseleur Deslonchamps (aus Dreur, 1775-1839), Langlès, Simon Alexandre Langlois (a. Paris, 1788), G. Pauthier, Äb. Remusat, Th. Pavie, A. Troyer, der Belgier F. Nève, der Neugrieche Demes trius Galanus (a. Úthen, † 1833), die Dänen Rast u. Westergaard, der Schwede D. 3. Tullberg (geb. 1802), der Italiener Gaspare Gor refio, und endlich die Deutschen P. v. Bohlen, Fr. Rüdert, August Wilhelm und Friedrich von Schlegel, Christian Lassen, Hermann Brockhaus (a. Umsterdam 1806), Agathon Benary, Theodor Benfey, Otto Bobtlingt, Fr. Bopp, Ewald, Frant, F. Gil demeister, Th. Goldstücker, Bernhard Hirzel, Karl Gustav Albert Höfer, J. G. L. Kosegarten, Adalbert Kuhn, G. F. Nesselmann, Fr. Rosen, C. Schüß, Adolph Friedrich Stenzler, Friedrich Heinrich Hugo Windischmann und Ludwig Polen genannt werden. Ausschließlich für das Pali find E. Burnouf, Chr. Laffen und Friedrich Spiegel, für das Malaiische aber W. Marsz den, Raffles und John Leyden (a. Denholm in Roxburghshire, 17751811), fowie Edward Upham anzuführen.

§. 1304.

Daß das Studium der neuern Sprachen in neuester und früherer Seit

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