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tag hinnach, vnd wanne daz den vorgnanden herren not wirt, So megen si daz vorgnand gut verchauffen vnd verseczen vnd ir frumen da mit schaffen, wie si wellent, an allen irrsal vnd an allen chriek vnd bin ich Haug von Newsaezz vnd mein Hausvraw Angnes vnd ir Erben des vorgnanden gåts hern Eberharts vnd herrn Wolfgers von Dahsperch scherm vnd gwern fur alle ansprach, als des landes reht ist in Österreich. Daz dise red staet vnd vnczerbrochen beleib, des gib ich Haug von Newsaezz disen prief versigelt mit meinem Insigel zů einem offenen vrchund zů einem warn gezeug.

Der prief ist geben, do von christes geburd ergangen sind dreuczehen hundert Jar in dem füften vnd dreizzigsten Jar des Sonntags an dem Swarczen Sonntag in der vasten.

Original auf Pergament zu Riedeck mit einem hängenden Siegel.

CL.

1335. 6. April. - Margaretha Wolfhart Seidleins Tochter tritt ihren Schwägern ihr Drittel am Hofe zu Grub in der Riederpfarre gegen eine jährliche Leistung ab.

Ich Margret wolfhart Seydleins Tochter vergich vnd tůn chunt offenbar an disem gegenwärtigen brief allen den, die nu sind vnd hernach chunftig werdent, die den brief sehent oder hörnt lesen, daz ich mit wolbedachtem mut vnd mit gutleichem willen vnd mit meiner freunt rat han meîn drittail geantwůrt an dem Hof datz Gråb gelegen in Rieder Pfarr mit alle deu vnd darzů gehört versucht vnd vnuersucht Ludweigen dem fluschart, Katreyn seiner Hausfrawn vnd ier paider Erben vnd Otten dem Schekchen' vnd Elspeten seiner housfrawn vnd meinen paiden swestern vnd Elspeten erben, die si vor gehabtt hat oder noch gewinnet. Wår aber, daz die vorgenant vraw Elspet an erben verfür mit dem Schekchen, so schol ez der vorgenant Ott der Scheckche halbes haben vntzt an seinen tod Vnd schol ez dann wider erben an die rechten erben, daz si mier alle iar iårleich vntzt an meinen tod geben schüllen ieder man vnd sein egenant erben zwai schaf chorens vnd ieder man ein schaf hobern an vnser vrawen tag ze der dienstzeit vnd ieder man ein halbes phunt wienner phenning, halb an sand Görgen tag vnd halb an sand Merteinstag vnd alle dieweil vnd si mier den egenanten dienst gebent zu den taegen vnd vor versprochen ist, so schol ich mit dem egenanten drittail nichts ze schaffen haben. wår aber, daz si mier den egenanten dienst nicht geben, als vor verschriben ist, vnd in versåzzen vier wochen, so schüllen si mier in geben mit dem zwispild, welcher vnder in ainer ez versåzze, der schol in mit dem zwispilde geben. Vnd ob die egenanten Ludweig vnd Ott nicht enwårn, so schüllen si ez geben die rechten erben von dem drittail, als vor verschriben ist. Geschach dez nicht, wietanen schaden ich dez nåm, da schol ich seu vmb phenden mit ier gåtleichen willen oder wen ich darzu schaffe vnd schol auch ich mich meins egenanten tails vnderwinden von dem, der den dienst versitzzet vnd schol auch mit dem tail danne tůn, wie ich wil. man schol auch mier den dienst raichen in ainer meil an allen schaden, wo ich in hin wil von dem egenanten drittail vnd als vil mer, daz ich dreu phunt alter wienner phenning ob meiner sel schaffen schol, di schůllen si geben von ierr hab nach meinem tode in acht tagen, wem ich seu schaffe oder wer den brief zaigt. Geschich des nicht, so schol seu vodern, wer den brief zaigt Ludweigen vnd Otten oder wer daz gut inn hat ze laisten in ein erber Gasthaus ze Móthausen mit zwain phården vnd da laisten, als laistens recht ist, vnd nimmer auz chomen, ez werden dann die egenanten dreu phunt phenning geben. daz die rede ståt vnd vnzebrochen beleib, Gib ich Margret disen brief versigilten mit herren Fridreichs Schrautolfs Insigel ze den zeiten Lantrichter in der Riedmarich vnd mit herren Chorleins Insigel des Rechs von Leuffenberch (sic) vnd mit Jansen Insigel des würmtaler. Dez sind zeug her Ott von Perchaim, her Marichart von Chersperch, Ott der Chamerer vnd ander piderb laût genůg. der brief ist geben, da von Christes gepůrd waren ergangen Tausent iar, dreu hundert iar, darnach in dem fånf vnd dreizzigistem iar, dez phintztags vor dem palm tag.

Aus einem Pergament-Codex zu St. Florian. Cf. 1335. 3. VIII.

CLI.

1335. 9. April. Wien. - Georg, Rudiger und Stephan, die Brüder von Haunfelde verkaufen an Herrn Ulrich von Pergau, Herzog Albrechts in Österreich und Steyer Hofmeister und seiner Hausfrau Euphemia ihren Weingarten zu Piestnich, Tuschan genannt, um 50 Pfund Wiener Pfenninge.

Ich George und Ich Rvdeger vnd Ich Stephan Die Prodare von Havnvelde Wir veriehen vnd Tvn chvnt allen den, die disen prief lesent oder horent esen, Die nu lebent vnd hernach chvnftich sint, Daz wir mit gvtem willen vnd gunst vnserr Erben, mit verdachtem mvte nach vnserr pesten vreunde Rat zv der zeit, da wir ez wol getvn mochten, Recht vnd redlichen verchauft haben vnsers Rechten aygens vnd anerstorben Erbegvtes vnsern weingarten, Der da leit ze Piestnikch vnd haizzet der Tuschan mit allem dem nutzze vnd rechte als vnser vodern vnd auch wir denselben weingarten in aygens gewer her pracht haben, vmb fvmftzich Phunt phenninge wienner Myntzze. Der wir gar vnd gentzlichen verricht vnd gewert sein, Dem Erbern Herren hern Vlrichen von Pergawe, zv den zeiten Hofmaister Hertzog Albrechtes in Osterriche vnd in Steyr vnd vron Offmeyen seiner hausvrowen vnd Ir paider Erben, Die Sev nu habent vnd fvrbaz mit Einander gewinnent, Ledichlichen vnd vreilichen ze haben vnd fvrbaz allen jren frumen da mit ze schaffen, verchavffen, versetzzen vnd geben, swem sev wellen, als jn das wol chome vnd fvge an allen irresal. Vnd durch pezzer sicherhait so setzzen wir vns jch vorgenanter George vnd jch Rüdeger vnd jch Stephan Die Pridere von Havnvelde vnuerschaidenlichen mit sampt vnsern Erben Dem egenanten hern Vlrichen von Pergawe vnd vron Offmeyen seiner Hausvrowen vnd jr paider Erben vber den vorgenanten weingarten ze rechtem gewern vnd scherm fvr alle ansprach, als aygens Recht ist vnd des Landes Rechte ze Österriche. Vnd swaz In fvrbaz mit Rechte dar an abe get, Das schvllen sev haben vnuerschaidenlichen auff vns vnd auf allem vnserm Gvt, das wir haben in dem Lande ze Österriche, wir sein Lebentig oder Tode. Vnd daz der chauf vnd die Rede fvrbaz also stæte sei vnd vntzebrochen beleibe, Dar vber so geben wir In disen prief zv einem offen vrchvnde vnd zv einem waren gezevge vnd zv einer Ewigen vestnunge versigelten mit vnser dreir Insigeln vnd mit der Erbern herren jnsigeln vnserr guten vrevnde, hern Rudolffes von Potendorff, hern Otten und hern Albers der Prudere von Celkinr gen vnd hern Mavricius von Haunvelde vnsers vettern, Die diesesache gezevge sint mit jrn Insigeln, vnd ander Erber Levte genvech. Diser prief ist geben ze wienne nach christes gepvrt Drevtzehen Hundert Jar, darnach in dem fvmf vnd dreizzigistem Jar an dem Palmen Tage.

Original auf Pergament zu Gschwent. Von den sieben angehängt gewesenen Siegeln an Pergamentstreifen sind nur das zweite und dritte noch vorhanden (Rudegers und Stephans von Haunfeld), unten zugespitzt, im Wappenschild eine Haue

CLII.

1335. 10. April. - Eberhart Burggraf zu Ottensheim stiftet sich einen Jahrtag zu Wilhering mit der Gabe einer Wiese und eines Ackers bei Gallneu

kirchen.

ICh Eberhart purchgraf ze Ottenshaim vergich vnd tvn chunt allen den, di disn Brif sehent oder hornt lesent, Daz (ich mit ver)dachtem mvt vnd mit gutem willen meiner Housvrown vron Agnesen vnd aller meiner (erben ab) meiner vnd aller meiner vordern sæl willen han gegeben abpt Hermann vnd dem Gotz haus ze (wilhering mein) wis vnd meinen Acher Pey sand Gallen (Nevnchirchen), di ich gechauffet han von fridreichn dem (Geir)sperger also daz di geistlichen Herren ze wilhering di selbe wise vnd Acher svln in aigens (gwer) vnd nütz besitzen vnd haben (ewichleich an) allen chrieg mit beschaidner red, daz si meinen jartag von dem vorgenanten aigen, daz (geraittet ist fur) zwelf schilling geltes, ierchleichn svln begen nach irs ordens gewonhait des Suntages ze mitteruasten vnd da von dienen vnd geben ze pezzerung (irr phrůnt) den Herren in (irr refent ein gut mal) vische, Brot von semeln vnd (di grozzer masse) weins, (da pei si) meiner sæl, dez derbaz gedenchen. Wer (aber, das) daz dinst vnd mal verzogen vnd nicht gegeben wurd, vnd ez verschriben ist, des selben jars (suln sich di Herren von pawngartenberg) der egnanten wise vnd acher vnderwinten vnd inne haben als lang, (vntz es gepe) zzert werd, (das versaumpt wirt.) Auch lob (ich der wise) vnd auch acher scherm vnd gwer (sein an aller stat,) vnd den (Herren ze wilhering) not vnd dvrft geschech, nach landes recht. Vnd dar vber gib ich in ze einem vrchund (disen brief) versigelten mit meinem (jnsigel. des sint zeuch) Her Ditrich der wenesch, Her Hainrich der (Stainpech, der) Seybot sweinpech, Der Hainrich Sweinpech, Der Ortolf in der Trefnik, (der Ott nider) Trefnik, Der (leb, der) Tronnpuchler, walther der Regenspurger vnd ander piderb leut genuch. Daz ist geschehen nach Christes gepurd Dreuzehenhundert jar, in dem fumf vnd Dreizigisten jar des Mantages nach dem Palmtach.

Original auf Pergament zu Wilhering. Das Siegel verloren. Wegen grosser Beschädigung unlesbare Stellen wurden einem Copialbuche entlehnet und hier per parenthesin gesetzt.

CLIII.

1335. 19. April. Enns. Die Herzoge Albrecht und Otto erklären, dass das Salz, welches von Gmunden auf der Traun herabgeführt wird, in das Reinthal bei Enns gebracht werden soll.

Wyr Albrecht vnd Ott von gotes genaden Herczog ze Ossterreich, ze Steir, Herren ze chrain, auf der marich vnd ze Partnnaw, Grafen ze Hablspurch vnd ze Kiburch und lantgraffen in obern Ellssassen vergehen offenleich vnd tun chvnd mit disem brieff, daz ein chrieg vnd ein stoss auf gestanden was zwischen vnssern burigern von Enns an aim tail, vnd zwischen Gmundnern vnd andern vertigern (sic) am andern tail vmb daz Gmundischs Salcz, daz dy Trawn ab get, daz di Gmvndner sprachen, daz daz Salez fur sich abgen solt auf der Tunnaw, vnd nicht gen Enns, vber denselben chrieg haben wir wesant vnsser Stet von wels, von Steir, von lyncz, von der vreinstat, vnd auch von Mathawssen, daraus die elstisten vnd di pessten vnd ander lawt, Herren, dinstman vnd lantlawt, vnd haben vns an den erfaren, vnd habent di auch gesait bei irn trewn, daz von altter gwonhait, vnd auch ir voruodern gehort haben, daz dasselb Gmundischs Salez, daz di Trawn ab get, gefurt sol werden zu der Stat ze Enns in daz Reintal, vnd sullen es da wandlen, verchauffen oder ablegen in die chåsten, ob si es verchawffen nicht mochten, vnd daraus verwandln, wie sew wellent, vnd vbern seczen auf ein andern podem vnd ab fueren, wa si wellent, wer aber, daz sy dasselb salcz zu hant wolten abfurn vnd nicht ablegen noch verchawffen, so schullen si dasselb Salcz auf ein andern Podm vberseczen, er sei ir oder wes er sey, daz mugen sew wol getun, vnd sol sew daran nyemant irren, es sullen auch die Ensser mit in gutleich vnd vrewntleich leben mit chawffen vnd mit verchawffen, vnd auch wandlen, als zeitleich vnd pilleich ist, vnd daz disew sach furbaz Also Stet, vnd vnczebrochen beleib, geben wir vnssern Purigern ze Enns zu einem offen vrchund disen prief wesiglten mit vnssern Insiglen geben ze Enns am Mittichen in der Ossterwochen da nach christes gepurde ergangen warn drewczehen hundert Jar vnd darnach in dem fvnff vnd dreisskisten Jare.

Auch bei Kurz, Handel 470.

Aus dem Codex vom Jahre 1397 im Stadtarchive zu Enns.

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