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zerfallen in zwei gruppen. Die ersten folgen ziemlich genau den ausgewählten stücken in des verfassers 'First Book in Old English', sowohl in bezug auf die angewendeten worte als auch in bezug auf die form der sätze; die bezüglichen abschnitte sind ausserdem noch durch römische ziffern angedeutet. Die späteren übungsstücke weichen mehr von den betreffenden abschnitten des erwähnten lesebuches ab und erfordern mehr nachschlagen in dem wörterbuch, welches sich am ende des übungsbuches befindet. Diese übungen sind gewöhnlich auf solche texte begründet, wie sie die Evangelien und Aelfric's Homilien bieten. Der verfasser hat versucht, dem lernenden das auffinden des richtigen altenglischen ausdrucks dadurch zu erleichtern, dass er von dem im modernen Englisch gebräuchlichen ausdruck abgewichen ist, besonders wo es sich um die übersetzung von stellen aus der Bibel handelte. Manchmal ist er hierin allerdings zu weit gegangen, so dass der neuenglische ausdruck steif geworden ist. Auf syntactische eigenthümlichkeiten des Altenglischen ist stets hingewiesen, auch sonst findet sich oft das anzuwendende wort in klammern. Das büchlein enthält im ganzen 48 exercises, die vom leichteren zum schwereren fortschreiten und alles wesentliche einüben, was der student von der angelsächsischen grammatik wissen muss. Das buch ist gleich empfehlenswerth für den selbstunterricht wie zur verwendung im colleg und im englischen seminar. In den ersten übungen sind einfache wortverbindungen zu übersetzen, wie: The evening and the morning. The day and the night. The earth and the heaven. The fish and the bird. Darauf folgen plurale wie: The whales and the cattle, the men and the animals, the images and the likenesses. Uebung 3 behandelt die verbindung eines substantivums mit dem attributiven genitiv, wie: the beginning of the day, the spirit of God, the stars of the heaven, übung 4 das substantivum mit dem attributiven adjectiv und den ordinalzahlen, sowie das prädicative adjectiv (The earth was empty and void, the larger tree, the third day of the second year. Mit übung 5 beginnen die sätze über das verbum.

Durch zahlen in parenthese weist der verfasser im text sowohl wie im lexicon auf die betreffenden abschnitte seines 'First Book in Old English' hin. Um dem buche, das ich für ausserordentlich practisch und nothwendig für jeden studirenden des Englischen halte, möglichst weite verbreitung zu verschaffen, gebe ich die 44. übung zur probe, die mir gerade sehr gut gewählt zu sein scheint. Man wird sehen, welche gewandtheit dazu gehört, stets den richtigen angelsächsischen ausdruck zu treffen.

Exercise 44.

1. Jacob (Jacob) said to his sons, Go and buy us a certain amount of food (mete). 2. Then said Judah (Judas), The chief of the land swore oaths before us that we should not (mōtan) come before him, except we bring our youngest brother with us. 3. If thou wilt send him with us (verb last), we (om. will) go together and buy the things that (87. d) we need (beðurfan, 131). 4. Ye dealt ill (earmlice) with (wid) me, when ye said to him that ye had more (77) brethren (154). 5. The man asked (āscian) us all whether our father was living [lived] and whether we had brethren, and we answered him; we knew not that he would (willan) desire (giernan) that (156. a), that we should bring (ladan, 194. b) our brother thither. 6. Judah said, Send the boy with me, that we may (mugan) buy the things that we need, that we perish (forweorđan) not; except I bring him back home, may I be (193. a) guilty (scyldig). 7. Were it

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not for this delay [if this delay were not], we had [were, 188] come (om. a) second time (siđ, 176). Then said Jacob, If ye needs (niede, 176) must do so, do as ye will; take of (of) your best fruits in vessels, and carry (bringan) presents (om to) the man, honey (hunig, 47) and acorns (@cern, 47).

Das buch zeigt auf's neue, wie ernst und gründlich die altenglischen studien in Amerika getrieben werden, und wie die docenten bemüht sind, den studenten eine feste grammatische grundlage im Altenglischen zu geben, auf der sie dann selbständig weiter arbeiten können.

Doberan i. M., Dec. 1895.

O. Glöde.

Beowulf. Angelsaksisch volksepos vertaald in stafrijm en met inleiding en aanteekeningen voorzien door Dr. L. Simons briefwisselend lid der koninklijke Vlaamsche Academie voor Taal- en Letterkunde, Leeraar aan 't koninklijk Athenaeum te Brussel. Gent (A. Siffer). 1896. gr. 8°. 353 ss.

Der verfasser verfolgt mit seiner übersetzung den zweck, einem grösseren kreise den inhalt des Beowulfsliedes und die zahlreichen untersuchungen, die sich an das gedicht angeschlossen haben, bekannt zu machen. Deshalb sind dem texte zahlreiche anmerkungen und eine umfangreiche einleitung beigegeben. Die übersetzung folgt der ausgabe von Socin; wo der verfasser eine andere lesart vorzieht, giebt er die erklärung dafür am schlusse in den anmerkungen. Die übersetzung schliesst sich so getreu wie möglich an die vorlage an. Man wird die schwierigkeit zugeben, wenn man bedenkt, wie sehr das Holländische dem Angelsächsischen in bezug auf sinnverwandte worte nachsteht. Simons hat von der benutzung des sogen. Reinaertsverses abgesehen und den fünffüssigen jambus gewählt, der besser zu der eintheilung in halbverse passt und für den stabreim mehr freiheit der bewegung gewährt.

S. 7-15 folgt eine ziemlich ausführliche aufzählung der Beowulflitteratur, die der verfasser einfach James M. Garnett, Beowulf, An Anglo-Saxon Poem; Boston U. S. A. 1893 entlehnt hat. Die umfangreiche einleitung (s. 17-130) beweist jedoch, dass der verfasser die Beowulflitteratur gut beherrscht, ohne allerdings eigene neue ansichten vorzubringen. Das erste kapitel handelt von 'De Beschaving in den Beowulf', das zweite vom 'Christendom'. Nach einander werden dann behandelt 'Heldensage en Volksepos', 'Geschiedenis', 'Mythos', 'Geatas', 'Nationaliteit van den Beowulf', 'Tijd van voltooiing', 'Het Handschrift', 'De Versbouw', 'Epische stijl', 'Innerlijke Geschiedenis'.

S. 131-140 folgt eine inhaltsangabe von gesang I-XLIII, dann s. 141 -312 die übersetzung, den schluss (s. 313-353) bilden anmerkungen.

Man sieht an der folgenden probe, dass der verfasser gewandt und mit verständniss übersetzt hat und das von ihm gewählte metrum äusserst geschickt handhabt.

Beowulf v. 1—17:

Voorwaar, der Denen roem in voortijdsdagen,

Der volksbeheerschers hebben wij vernomen,
Hoe de eêlgeboornen heldendaân voldongen.

De Scheving Schyld ontnam aan 's vijands scharen.

5 Aan vele stammen vaak de medezetels.

De held had veel gehard, nadat hij hulploos
Gevonden was geworden in den aanvang.

Des trof hij troost. Hij wies beneên de wolken,
Gedijde in waardigheên, totdat hem ieder
10 Der ommewoners langs de walvischwegen
Gehoorzaamheid verschuldigd was en schatting,
Betalen moest. Dit was een machtig koning.
Hem werd daarna een erfgenaam geboren,
Jong in het koningshof, dien zond de Hemel
15 Het volk tot heul: Hij zag't vervolgingsonheil,
Dat zij, de koningsloozen, eerst beleefden
Eeen langen tijd.

In den anmerkungen vertheidigt der verfasser die von ihm gewählten lesarten, in denen er sich meistens Socin's text anschliesst. Die oft besprochene stelle Beów. 30-31:

thenden wordum wéold wine Scyldinga,

leóf land-fruma lange âhte

umschreibt Simons folgendermassen:

Zoolang over de woorden ('t bevel) beschikte de vriend der Schyldings, de lieve landvorst lang (het gezag) bezat.

Der verfasser beherrscht die von andern gelehrten vorgeschlagenen erklärungen vollständig und führt die verschiedenen einfach an, ohne sich immer für eine bestimmte zu entscheiden.

Doberan i. M., März 1897.

O. Glöde.

Beowulf.
2. auflage.

Angelsächsisches heldengedicht übertragen von Moritz Heyne.
Paderborn, Ferd. Schöningh. 1898. VIII + 134 ss. kl. 8°.

Pr.: mk. 1,40.

,, Lesbarkeit und leichtes allgemeines verständniss bei aller sinngemässen treue der übertragung" war das ziel, welches Heyne bereits bei der ersten veröffentlichung seiner übersetzung i. j. 1863 verfolgte, und es ist ihm jetzt bei der herausgabe der zweiten durchgesehenen und nach den fortschritten der Beowulfkritik vielfach verbesserten auflage dasselbe geblieben. Der ersten forderung zu liebe wurde statt der alliterirenden langzeile des originals der reimlose fünffüssige jambus verwendet, der sich zweifellos viel leichter liest und unserem modernen geschmacke trotz aller neueren bemühungen viel mehr zusagt. Allerdings ist damit ein fremdes element in die dichtung hineingetragen, und den kenner altgermanischer poesie wird der Beowulf in dieser gestalt, eben wegen des mangels seiner ureigenen form, immer etwas sonderbar anmuthen. Aus demselben grunde sind auch eine ganze anzahl jener epischen wiederholungen, die dem parallelismus oder der variation der glieder dienen, unterdrückt worden, und wohl mit recht; denn während sie dem urtext in ihrer reichen mannigfaltigkeit das gepräge einer behaglichen breite, einer eindringlichen anschaulichkeit verleihen, würden sie uns in der übertragung ermüden und den übersetzer gar oft bei dem mangel an ge

eigneten synonymen in verlegenheit setzen. Aus stilistischen rücksichten sind ferner viele der coordinirten satzgefüge des textes zu subordinirten umgestaltet worden, während in selteneren fällen das umgekehrte verfahren angewendet wurde. Ich glaube die vorliegende übersetzung als diejenige bezeichnen zu dürfen, welche den modernen ansprüchen am meisten entgegenkommt; sie liest sich am flüssigsten und hält sich von jenen alten und ungebräuchlichen wörtern, von jenen ungewöhnlichen zusammensetzungen, welche die übrigen übertragungen für den laien zum theil so ungeniessbar machen, fast völlig frei. Sie dürfte für jeden freund unserer altheimischen dichtung, insbesondere aber für schülerbibliotheken und für anfänger im studium des Angelsächsischen eine willkommene gabe sein. Den letzteren wird sie bei der lecture des Beowulf als brauchbarer führer dienen, und da sie naturgemäss nicht überall wortgetreu ist, wird sie dazu beitragen, die aufmerksamkeit und den sinn für die nothwendigen unterschiede zwischen ihr und dem original zu fördern.

kämpfe. 1969 vertreiben st. austreiben.

An dieses allgemeine urtheil sei es gestattet noch einige von den einzelheiten anzufügen, die ich mir bei dem vergleiche der übersetzung mit dem grundtexte angemerkt habe. Zunächst zur sprache. Anglicismen (bezw. altgerm. wendungen): v. 61 der hielt das reich. 541 das schwert an der hand. 694 mancher bog sich zur ruhe. 738 den leib vom leben theilen. 988 er war schweigend (ähnl. 707). 1191 hinterlass du . . . . (pron. pers. beim imperat.). 2930 über Beowulf sitzt W. Latinismen: 412 die halle, jedem manne leer und unbetreten. 437 den schild, goldnen randes. 1463 der name war ihm H. Andere sprachwidrige wendungen: 1185 der spenden unvergessen (i. activ. sinne). 1877 entfernt der feindschaft und der 2098 sich verlaufen st. verlaufen. 2615 wogend seine brust von schnaufen. 3173 gefolgt von. - Ungebräuchliche worte: 149 heeren (st. kämpfen). — 817, 1129 sehrung (st. wunde). 1538, 1568, 2782 zier (adj.). 2757 erbewart. Häufig ist der nicht gerade schöne gebrauch der apposition in gestalt eines nachgestellten adj. mit eingeschobener näherer bestimmung wie z. b. 84 der saal, der zwischen den gehörnten giebeln weite (ähnl. 237, 523, 726, 869, 1286). - Bedenkliche construction en: 860-64 mancher sprach, dass nicht im süden noch im norden, nicht | im umkreis beider meere auf der erde, | kein anderer krieger unterm weiten himmel | ein bessrer wäre und der herrschaft werther. 1453-55 der lichte helm | schirmt ihm das haupt, der in den strudel tauchen, der goldgeschmückte, suchen sollt' die brandung. 3089/90 also dem Beowulf, da er den wart des berges angriff; (das hinter 'also' zu ergänzende 'ging es ist hier nicht entbehrlich). Auch 700/1, 902/3, 1699/1700, 1744 sind nicht einwandsDas wort 'nixe' = niceras ist seltsamerweise überall 'nichse' ge

frei.

druckt.

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In bezug auf das sachliche ist zu bemerken, dass eine ganze anzahl kleiner, unbedeutender ungenauigkeiten leicht hätten vermieden werden können, z. b. 72 'lange lag im sinn ihm' für: him on môd bearn, 510 'mit verwegenen brüsten' für for dol-gilpe, 859 'auf den falben' für on blancum (die doch auch ags. von den fealwe mearas unterschieden sind) u. dgl. m. Leider wurden auch fast immer die bezeichnenden zeitbestimmungen nach wintern und nächten durch solche nach jahren und tagen ersetzt, z. b. 546, (1954), 2236, 2448, 2757. An manchen stellen ist Heyne von seiner ausgabe (d. fünften, 1888) abgewichen z. b. 905, 1029, 1151, 1561 (interp.), 2403 (= ausg. 2386), 2803

(= ausg. 2779). 2894 (= ausg. 2873; interp.). An den vielen zweifelhaften oder mehrdeutigen stellen, an denen der Beowulf ja so reich ist, musste der übersetzer natürlich eine entscheidung treffen, über deren wahl mit ihm zu rechten uns aber hier nicht zukommt; hervorheben möchte ich nur 897, wo man in der übersetzung „trübsalsbringer“ wohl nothwendig auf den drachen beziehen muss, während das âglæca des textes doch Sigmund meint, und 2383, wo die anderthalb verse text (2362/3): häfde him on earme âna prittig | hilde-geatwa einfach wiedergegeben sind durch mit dreissig wunden'. Bedenklich erscheint mir ferner 614 die übersetzung auf die treue der geschlechter bedacht' für cynna gemyndig; in 1673 hat 'glückesbar' im text (v. 1666) keine entsprechung, während das dort stehende þâ mê sæl âgeald unbeachtet blieb; heán im text 2409 bezieht sich sicherlich in der bedeutung 'elend' auf das vorausgehende secg (so auch im glossar der ausgabe) und ist nicht zu übersetzen zum hohen felde führen' (2428). Endlich ist der 'namenweiser' am schluss zwar recht erwünscht, aber leider nicht ganz vollständig; es fehlen: Brosingen, Ermenric. Finnland, Franken, Friesen(burg), Hama, Jüten (Eotenas), Meroving (der in der übersetzung 2944 leider durch 'Franken' ersetzt ist), Wyrd (1215), alles namen, die schon des sachlichen interesses wegen nicht übergangen werden durften. Breslau, März 1898. H. Jantzen.

The Parlement of the Thre Ages, an alliterative poem of the XIVth century, now first edited, from manuscripts in the British Museum, with Introduction, Notes, and Appendices containing the poem of "Winnere and Wastoure," and illustrative texts, by Israel Gollancz. London: Nichols and Sons. 1897. XX + 145 ss. 4o.

Das mir vorliegende, vom herausgeber gütigst zur verfügung gestellte exemplar dieses schön ausgestatteten werkes, welches die widmung trägt: 'Presented to the Members of the Roxburghe Club by Sir John Evans, K. C. B.', dürfte vielleicht gegenwärtig auf dem festlande das einzige sein, da diese Club Editions sonst blos in die hände von mitgliedern gelangen. Hoffen wir, dass herr Gollancz sich recht bald dazu entschliessen wird, eine zweite ausgabe der beiden interessanten, hier zum ersten male gedruckten gedichte, etwa für die EETS., zu veranstalten. Einstweilen aber möchte ich hier kurz über die einrichtung des buches, sowie über den inhalt der zwei texte berichten und daran einige anspruchslose bemerkungen anknüpfen.

Auf eine Introduction', die sich hauptsächlich mit der bestimmung der abfassungszeit beider gedichte beschäftigt, folgt der text des Parlement, z. th. nach 2 hss., A und B, sowie dazu gehörige Notes, Index verborum und Index nominum. Appendix I bringt den text von Winnere and Wastoure, nebst Index verborum, Appendix II Texts illustrative of "The Nine Worthies".

Der inhalt des Parlement of the Three Ages ist kurz folgender:

Der dichter begiebt sich an einem schönen Maitage in den wald, um sein glück auf der jagd zu versuchen. Er erblickt einen prächtigen hirsch, erlegt ihn und bereitet das thier nach waidmannsbrauch zu. Dann lässt er sich nieder, F. Kölbing, Englische studien. XXV, 2. 18

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