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bei der ersten Ladung erhalte nur der Körper C1 die Electricitätsmenge E, durch deren Influenz in C2 das Potentialniveau V2 entstehe, und bei der zweiten Ladung erhalte nur der Körper C2 die Electricitätsmenge E, durch deren Influenz in C das Potentialniveau V1 entstehe. In diesem Falle haben wir zu setzen:

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Also das Potentialniveau, welches dadurch, dass C1 mit einer gewissen Electricitätsmenge geladen wird, in C entsteht, und dasjenige, welches dadurch, dass C2 mit derselben Electricitätsmenge geladen wird, in C1 entsteht, sind unter einander gleich.

Ferner wollen wir die Annahme machen, bei der ersten Ladung werde C, bis zum Potentialniveau K geladen, während C, mit der Erde in leitender Verbindung stehe und durch Influenz aus der Erde die Electricitätsmenge Q, erhalte; bei der zweiten Ladung werde C, bis zum Potentialniveau K geladen, während C1 mit der Erde in leitender Verbindung stehe und durch Influenz die Electricitätsmenge D, erhalte. Dann haben wir zu setzen: V2 = V1 = 0;

2

wodurch (5) übergeht in:

oder:

2

V1 = V2 = K,

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(7)

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Also die Electricitätsmenge, welche bei der Ladung von C bis zu einem gewissen Potentialniveau durch Influenz auf C, angesammelt wird, und diejenige, welche bei der Ladung von C2 bis zu demselben Potentialniveau durch

Influenz auf C angesammelt wird, sind unter einander gleich.

Ausser diesen beiden hier beispielsweise angeführten, auf zwei sehr einfache specielle Fälle bezüglichen Schlüssen lassen sich natürlich aus (I) viele andere ähnliche Schlüsse ziehen.1)

III.

Ueber die electrische Leitungsfähigkeit der Electrolyten; von A. F. Berggren in Lund.

Mit Anwendung der Methode von Paalzo w 2) habe ich in dem physikalischen Laboratorium der Universität zu Lund für einige Lösungen von schwefelsauren Salzen und Chlornatrium den Leitungswiderstand zu bestimmen versucht und erlaube mir die Resultate dieser Untersuchungen im Folgenden mitzutheilen.

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Entsprechend den Angaben von Paalzow befanden sich in zwei weiten gläsernen Gefässen grosse amalgamirte Zinkelectroden in einer concentrirten Lösung von Zinkvitriol. In denselben Gefässen standen gebrannte poröse Thoncylinder, die mit der zu untersuchenden Flüssigkeit gefüllt waren. Eine lange, mit derselben Flüssigkeit gefüllte Heberröhre verband die Thoncylinder. Die Zinkelectroden wurden mit den Leitungsdrähten des einen Armes einer Wheatstone'schen Brücke verbunden. Im anderen Arme befand sich ein Widerstandsetalon, mittelst welches der Widerstand in diesem Arme so abgemessen werden konnte, dass kein Strom durch das Galvanometer der Brücke ging. Auf diese Art erhielt

1) Bei dieser Gelegenheit wird gebeten, in einem früheren Aufsatze des Herrn Clausius folgenden Druckfehler zu corrigiren: Pogg. Ann. CLX. p. 425 Z. 12 v. o. statt „normalen" lies: „enormen“. 2) Berl. Monatsber. 1868. p. 486.

man eine Bestimmung des Leitungswiderstandes der Flüssigkeiten in dem erwähnten Apparate. Nachher wurde eine andere viel kürzere Röhre mit Flüssigkeit aus der ersten Röhre gefüllt, um wiederum die Thoncylinder zu verbinden. Der Leitungswiderstand wurde wiederum bestimmt. Dieses Verfahren wurde gewöhnlich mit einer dritten noch kürzeren Röhre wiederholt, um die mit. den beiden ersten Röhren erhaltenen Bestimmungen controliren zu können. Endlich wurden die Differenzen zwischen jenen Bestimmungen berechnet. Die Differenzen zwischen den Leitungswiderständen der Röhren, als diese mit Quecksilber gefüllt waren, waren schon vorher bestimmt worden. Die Differenzen zwischen den Leitungswiderständen des Electrolytes wurden mit den ihnen entsprechenden Differenzen zwischen den Quecksilberwiderständen dividirt. Der Quotient drückte den Leitungswiderstand der Auflösung, mit dem Quecksilber als Einheit verglichen, aus.

Das benutzte Galvanometer war mit einer grossen Anzahl Drahtwindungen versehen und zur Spiegelablesung eingerichtet. Die Magnetnadeln waren sehr astatisch gemacht.

Die amalgamirten Zinkelectroden sind derart gebogen, dass sie sich den inneren krummen Oberflächen der äusseren Gefässe genau anpassen, und sind von kleinen hölzernen Klammern festgehalten, zwischen die überdies die porösen Thoncylinder ganz genau passen. Hierdurch können letztere so gestellt werden, dass sie sich bei den Bestimmungen stets in demselben Abstand von den Zinkblechen befinden. Um die Enden der Heberröhren immer in den porösen Cylindern an dieselben Stellen einsetzen zu können, hatte ich runde hölzerne Platten, die auf der Flüssigkeit schwammen, in die Cylinder eingefügt. Diese Platten waren mit so grossen Löchern versehen, dass die Enden der Röhren durch sie in die Flüssigkeit eintauchen konnten.

Um die Flüssigkeiten so viel wie möglich zu verhindern, von einem Gefässe in das andere überzufliessen, suchte

ich die beiden Gefässe, bei der Anwendung der verschiedenen Röhren, immer auf dieselbe Höhe zu füllen. Zuerst wurden die Thoncylinder und die längste Heberröhre gefüllt, damit die Flüssigkeit sich hier in's Gleichgewicht setzte, ehe die Zinkvitriollösung durch die Wände der Thoncylinder dringen konnte, und den zum Untersuchen bestimmten Electrolyt möglicher Weise verunreinigt hätte. Nach der Bestimmung des Leitungswiderstandes hob ich die Heberröhre in der Art heraus, dass der Electrolyt darin zurückblieb. Mit dieser Flüssigkeit füllte ich die andere Röhre, mit welcher ich dann wiederum die porösen Cylinder verband u. s. f.

Es war vorauszusehen, dass die Methode von Paalzow, um den Leitungswiderstand der Electrolyte zu bestimmen, nicht dienen konnte, wenn man Flüssigkeiten, welche mit der Zinkvitriollösung sich chemisch zersetzen, untersuchen wollte. Ich füllte z. B. die inneren Cylinder und die sie verbindende Heberröhre mit Salpetersäureund verband dann die Zinkbleche mit dem Galvanometer. Dieses zeigte einen bedeutenden Ausschlag. Nach einer Weile waren die Zinkbleche infolge der Einwirkung der Salpetersäure auf das Quecksilber des amalgamirten Zinks mit einem gelben Ueberzug bedeckt. Es scheint also, infolge des Auftretens secundärer electromotorischer Kräfte, unmöglich, bei Lösungen von salpetersauren Salzen den Leitungswiderstand auf diesem Wege zu bestimmen. Nachher füllte ich die Röhre und die porösen Cylinder mit einer Lösung von schwefelsaurem Natron und brachte die Zinkbleche mit dem Galvanometer in Verbindung. Jetzt erschien ein so unbedeutender Ausschlag, dass die secundär auftretenden electromotorischen Kräfte bei den Bestimmungen keinen wesentlich störenden Einfluss auszuüben vermochten. Paalzow1) hat überdies durch eine besondere Untersuchung bewiesen, dass der electrische Strom, welcher bei der Berührung zweier

1) Pogg. Ann. Jubelb. p. 643. 1874.

auf einander nicht chemisch einwirkender Flüssigkeiten entsteht, beständig ist. Da überdies in dem oben beschriebenen Apparate die beiden Ströme, welche durch die Berührung der Zinkvitriollösung mit der Lösung von schwefelsaurem Natron entstehen, entgegengesetzte Richtungen haben, so heben sie sich entweder auf oder ihre Differenz bleibt constant und kann bei den Bestimmungen vollkommen eliminirt werden.

Weiter leitete ich durch die Flüssigkeiten des Apparates eine Zeit lang einen electrischen Strom und verband sodann die Electroden mit dem Galvanometer. Auch jetzt zeigten sich nur unbedeutende Ablenkungen, also konnte die etwaige Polarisation nicht bedeutend sein.

Ich bediente mich einer Brücke von Wheatstone, in welcher zwei Seiten e und d aus nahe einander gleichen Drähten bestanden und unveränderlich waren, die Seite a den Electrolyt, die Seite b einen Rheostaten enthielt. Wurde durch letzteren bewirkt, dass das Galvanometer keinen Ausschlag zeigte, so verhielten sich die Widerstände abc: d, und bei Vertauschung der Dräthe in e und d und Abänderung der Rheostatenlänge b in b1: a: b1 = d: c,

woraus:

a = √bb1.

Indem ich und b, besonders bestimmte, gewann ich den Vortheil, dadurch die Bestimmungen controliren zu können. Da sich nämlich der Nullpunkt des Galvanometers stets veränderte, konnte man nicht sicher sein, dass kein Strom durch die Brücke ging, wenn auch das Galvanometer keinen Ausschlag gab.

Als Rheostat gebrauchte ich den Leitungswiderstand eines Siemens'schen Universalgalvanometers, welcher die Leitungswiderstände von 1000, 100 und 10 Siemens'schen Quecksilbereinheiten enthielt, nebst einen Stöpselrheostat von Neusilberdraht von 1000 Einheiten. Da dieser metallische Leitungswiderstand 2110 Quecksilbereinheiten gewöhnlich unzureichend war, gebrauchte ich ausserdem eine

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