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Zweite, völlig umgearbeitete Auflage.
(Dritte Ausgabe.)

Ueber das Aufsuchen von Gegenständen, die nicht unter dem Artikelwort, wo sie gesucht werden,
zu finden sind, gibt die rothgedruckte Nachweisung hinter dem Titelblatt zum Ersten Bande
Nachricht. Man bittet, jedesmal, wenn ein solcher Fall vorkommt, in
jener Nachweisung nachzusuchen, und sie wird fast stets die
gewünschte Auskunft ertheilen.

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Mörgä, alterer Name für Ephesos. Morgagni (spr. ganji, Giovanni Bapt.), geb. zu Ferli 1682; st. 1771 als Lehrer der Anatomie zu Padua, Schr.: Adversaria anat., Bologna 1706, u. Venedig 1762, zusammen Padua 1781; Epistolae anat., herausgegeben von Boer haave, Leyd. 1728, 4., Vened. 1762, Fol.; De sedibus et causis morbornm, per anatomen indagatis, Vened. 1761, 2 Bde., u. ö., zulegt Paris 1820 u. f., auch von J. Raz dius berausg. Lpz. 1817-24, 5 Bde., deutsch von G. H. Königsdörfer, Altenb. 1771-76, 5 Bbe.; Opuscula miscellanea, Vened. 1763, Fol., Neap. 1765, 2 Bdc.; Opera omnia, Bassano 1765, 2 Bde. Nach ihm führen folgende Körpertheile Benennungen: Morgagnische Feuchtigkeit (Liquor Morgagnii), die lymphat. Feuchtigkeit zwiz schen der Krystalllinse des Auges u. ihrer Kapfel; M-e Höhle (Crypta M.), die kahnförmige Grube der Harnröhre; M-e Muscheln (Conchae M.), die obern Nafenmuscheln; M-es Knötchen (Nodulus M.), das Knötchen der halbmondförmigen Klappen. (Pi.)

Mōrgain (Sagengesch.), so v. w. Mor

gana.

Mōrgan (spr. — gänn), 1) Canton, f. u. Alabama,; 2) desgl., s. u. Georgias; 3) f. u. Ohio,; 4) Canton, f. u. Virginia,; 5) Grafsch., s. u. Tennessee A) 21. Morgan (spr. gänn), 1) (Heinr.), Sohn eines Pachters in Wales; ging als Matrose nach Barbados, kaufte sich in Jamaica mit Mehrern ein Schiff, mit dem er Seeräuberci trieb. Bald schwang er sich zum Capitän desselben empor, u. seine glückt. Unternehmungen machten solches Aufsehen, daß ihn der Flibustieradmiral Mansfield zu seinem Viceadmiral ernannte. Nach dessen Tode 1668 folgte ihm M. Er wußte zuerst Einheit u. Geist in die zersplitterten Unters nehmungen der Seeräuber zu bringen; mit 12 Schiffen u. 700 Mann segelte er nach Cuba, stürmte Porto bello, plünderte es u. wußte dem Gouverneur von Panama einen solchen Schrecken einzujagen, daß derselbe ihm eine beträchtl. Summe als Ranzion dieser Stadt zahlte. Von allen Seiten strömten nun Flibustier herbei, um an einem neuen Un ternehmen Theil zu nehmen. Der britische Gouverneur von Jamaica gab ihm zu dem selben ein königl. Schiff von 36 Kanonen. Mit diesem u. 15 andern, mit 1200 M., nahm er ein franz. Schiff bei St. Domins go. Doch die Trunkenheit der Flibustier war Ursache, daß das Hauptschiff bald mit 350 M. in die Luft flog. Nur M. u. 30 Mann wurden wieder aufgefischt, Dessen Universal-Lexikon. 2, Aufl. XX.

ungeachtet seßte M. feinen Räuberzug fort, verlor jedoch 7 Schiffe durch einen Sturm, nahm aber dennoch das span. Fort Maras caibo, verbrannte die stärkre span. Flotte u. brandschaßte die amerikan. Stadt Gibraltar. Durch einen Sturm wurde er 1669 gezwungen, nach Jarnaica zurückzukehren. 1670 rüstete er eine Flotte von 37 Segeln aus, gab sich den Titel Admiral u. nahm unter brit. Flottenflagge das Fort Santa Catilina an der Küste von Nicaragua, landete dann an der Mündung des Chagress flusses u. marschirte nun zu Lande nach Panama, stürmte diese Stadt mit 1300 Flis bustiern, plünderte fie, ließ von den Gefangenen auf jede Weise Lösegelder ers preffen u. führte die übrigen 600 Gefange= nen, die ihr Lösegeld nicht entrichten konns ten, mit sich nach der Chagresmündung. Hier sendete er Boten nach Porto bello u. begehrte von dieser Stadt die Zahlung des noch fehlenden Lösegelds für die panam. Gefangenen, u. als die Zahlung nicht ers folgte, plünderte u. zerstörte er diese Stadt. Bei Theilung der, 4 Mill. Piaster betragen= den Beute hatte M. viel für sich auf die Seite gebracht; dies erfuhren seine Unters gebenen u. wollten sich empëren, u. kaum konnte M. noch mit 3 Schiffen entfliehn. Nun wollte er St. Catalina zum Sig der Flibustier herrichten, als ein strenger Bes fehl des Königs von England, der die jas maican. Behörden, die M. zeither unter= stüßt hatten, zur Rechenschaft zog u. ihn selbst nach Europa entbot, dies Vorhaben vereitelte. Indessen folgte er dem Befehl nicht u. lebte in Jamaica, heirathete das. u. ft. in hohem Alter. 2) (Thomas), zuerst Prediger einer non-conformist. Gemeine, dann Arzt bei den Quäkern u. ihr Vertheidiger, zuleşt heftiger Gegner des Christenthums; st. 1743; schr.: Der moral. Philosoph, Lond. 1737, 3 Bde. 3) (Lady M.), geb. 1789 zu Dublin, wo ihr Vater, Owenson, Schauspieler war. Kaum 16 Jahr alt u. noch unverheiratnet, trat fie als Schriftstellerin auf u. erhielt, bes. durch die Novelle The wild Irish girl, Ruf. Nach ihrer Verheirathung mit Sir Charles M. (feit 1811 Esquire, st. 1843) bereifte fie 1816 Frankreich u. Italien u. kehrte 1823 nach Dublin zurück. Als Früchte dieser Reise erschienen: France, Lond. 1817, 2 Bde., u. Italy, ebb. 1823, 2 Bre., beide deutsch, Lpz. 1823 u. 25; durch scharfes Urtheil u. geistreiche, oft aber auch, bef. in polit. Dingen, schielende Ansichten, erregten diese Lücher großes Aufsehn. Sie wurs den in Sardinien, Rom u. Destreich verboten, u. der M. auch der Eintritt in die öftreich. Staaten versagt. Sie bereiste Frankreich

1

1829

2

Morgana bis Morgenröthe

1829 von Neuem, u. Belgien 1833-34.
Sie lebt jest fast erblindet von einer Pens
fion der Regierung. Daß fie 1825 den Vers
such gemacht, sich mit dem Schnupftuch zu
erwürgen, ist unwahr. Außerdem schr. fie:
St. Clair, or heiress of Desmond, 2 Bde.;
The Novice of St. Dominic, 1805, 4 Bre.;
Patriotic sketches of Ireland; O'Donnel;
Life and Times of Salvator Rosa, deutsch
von Theod. Hell, Dresd. 1824; France,
Lend. 1829 u. 30; Das Buch der Boudoirs,
ebd. 1829; Florence Maccarthy, ebd. 1818;
Dramat. Scenen aus dem wahren Leben,
ebb. 1835; Die Frau u. ihr Herr, ebd.
1841.
(Pr. u. Fl.)

Morgāna (eigentl. Mörgain, von
dem fymr. Mor gwynu [weiße Maid] od.
vom kymrisch - bretanu. Mor u. gan [Meer-
geboren, erst von den Italienern in M.
verderbt), Fee, Tochter Königs Uther Pan-
dagron, Schwester Königs Arthur, vers
schmähte Geliebte Lancelots (f. d.). Sie
lebt noch in Italien im Munde des Volks,
u. ihr wird die Fata Morgana (s. d.)
zugeschrieben.
(Sch.)
Morganatische Ehe, f. u. Che n
u. Adel 19.

Morgānia (M. R. Br.), Pflanzengatt. aus der nat. Fam. Larvenblüthler, Scrophularinae Rchnb., 14. Kl. 2. Ordn. L. Arten: in Indien u. Neuholland.

Morgant, fo v. w. Pelagius 1). Morgantia (a. Geogr.), so v. w. Murs gentium.

Morgantown (spr. Morgantaun), 1) Ort, s. u. Kentucky 6; 2) Ört, s. u. Nord-Carelinas; 3) Ort, s. u. Virginias.

Mõrgarten, Berg im Thale Egeri des schweiz. Cantons Zuz. Schlacht am 16. Nov. 1315 zwischen 1300 Schweizern u. 1500 öftreich. Rittern u. 12,000 M. Fußvolk unter Herzog Leopold von Oestreich; Lestre volle ständig geschlagen, f. Destreich (Gesch.) 12.

Morgen, 1) die nächste Zeit vor od. nach Aufgang der Sonne, von der M-däm merung an bis nach Sonnenaufgang, mit unbestimmter Grenze, gewöhnlich jedoch bis 3 Stunden vor Mittag; 2) die Zeit nach 12 Uhr des Nachts bis Mittags 12 Uhr; 3) so v. w. Often, s. u. Himmelsgegenden; man unterscheidet dabei den wahren M., ob. die Himmelsgegend, wo die Sonne zur Zeit der Tag u. Nachtgleiche aufgeht, u. den scheinbaren M., od. die Gegend, wo die Sonne jeden Tag in den übrigen des Jahres aufgeht; 4) (Freim.), so v. w. Orient 3); 5) der nächstfolgende Tag.

Morgen, Feldmaß, eigentl. so viel Feld, als man in einem halben od. ganzen Lag mit einem Gespann umackern kann, wird daher mit Acker, Hufe, Joch, Ju chart gleichbedeutend gebraucht, jedoch oft auch unterschieden; die Größe deffeiben ist in verschiednen Ländern u. Gegenden sehr verschieden u. bei den geograph. Artikeln derselben überall angegeben; hier erwähnen

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wir zunächst nur die gewöhnlichen, z. B.
den neuen preuß. (der alte magdeburs
ger) M. von 180 Ruthen, den baier.
M. von 400 baier. Ruthen, den så ch s. M.
(2 M. 1 Acker) von 150 sächs. QRuthen,
den alten rhein. M. zu 600 rhein. DRu-
then. In manchen Gegenden unterscheidet
man Wald- M., welche größer find, als
die Feld-M., u. Wiesen-M., so viel
Wiesenland, als ein Mann in einem Lage
abmähen kann.
(Jb.)

Morgen- u. Abendopfer (hebr.
Alterth.), f. u. Opfer.

Morgenandacht, Anbacht, die in Kirchen, od. in Schulen u. a. öffentl. Anstalten, ob. im häusl. Leben in früher Morgenzeit verrichtet wird, um das Gemüth vor Anfang der Geschäfte des Tags u. Uebernehmen der Berufspflichten zu religiösen Gefühlen zu erheben. Die Andachtsbücher enthalten dafür eigne M-gebete, so wie die Gesangbücher_M-gesänge oð. M lieder, eben so wie zu gleichem Zweck Abendandacht, -ġebete, lies (Wth.) Mõrgenaufwartung, so v. w. Le

der.

ver 2).

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Morgenberg (M-berghorn), Alpenspige, s. u. Berner Alpen.

Morgenblatt, f. u. Zeitungen ze. 170.
Mõrgendämmerung, s. u. Dâmme-

rung I.

Mörgengabe, 1) ursprünglich Alles, was der Mann bei Eingehung der Ehe seiz ner Fran, zum Eigenthum nach seinem Tode, schenkt. Später 2) diejenigen bes wegl. Sachen, welche die adelige Wittwe aus den Gütern ihres Ehemannes nach dessen Tode herkömmlich sich anzueignen befugt war. Dahin gehörten z. B. alles Vich weibl. Geschlechts, welches vom Hirten ausgetrieben wird, die Kutsche, deren fie fich bedient hat, nebst Geschirr, Bauholz 2c. Dieses Vorrecht auf die M. ist in neueren Gesezen über die Erbfolge meist aufgehoben worden. (Hss.) Mörgengabskinder, so v. w. Uns eheliche Kinder.

Morgengang (Bergb.), ein Gang, welcher nach Morgen streicht, od. in die 3.–6. Stunde fällt.

Morgengebet, M-lieder, f. u. Morgenandacht.

Mörgengöttin, f. Eos (Aurora). Morgenländisch, so v. w. Orien= talisch; Sef. M-e Sprachen, so v. w. Orientalische Sprachen.

Morgenland (Drieńt), 1) Länder, von Europa nach Morgen gelegen, so der größte Theil von Asien; bes. 2) Palástina, Syrien, Aegypten, Persien, Arabien u. 3) die Levante.

Morgenpunkt (Astron.), f. u. Abend. Mõrgenröthe (M-roth), f. ¤. Abendroth.

Mörgenröthe, Hammerwerk im Amte

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