Da rief der König frohgemuth: Herr Milon hatte sich gewandt, „Um Gott, Herr Vater, zürnt mir nicht, Derweil Ihr eben schliefet!" 200 205 210 Uhland. 6 Die Sage von Wittekind. (785) Da kaum die Hügel matt erhellte Des Frankenlagers ein? Das ist der Sachse Wittekind. Schon focht er wider muth'ge Franken Durch lange Jahre blut'gen Streit, Und grollte sonder Wanken Nun schlich er kühn und schnelle Da fühlt er plößlich sich umrungen Weihnachten war herangekommen, Des großen Karls Gemüth; Ließ wölben er sein Zelt, Hoch überm Altar prangt und raget Das heilige Geräth, Und alle Farben, alle Töne Schon kniete brünstig, stillandächtig 15 20 25 30 35 40 Sein Aug', ein Knäblein süß und mild. Er sieht das schöne Kind erlachen, 65 Ich will dich glücklich machen, Und selig dort und hier." Und Jubel füllt die Seelen, Empfahend Brot und Wein, 70 Von göttlichem Zugegensein. Der Sachse steht betäubt, er faltet Die Hände fromm, sein Aug' ist naß, Das hohe Wunder spaltet Den heidnisch argen Haß. Hin eilt er, wo der Haufe Mit frohem Blick ihn mist: „Gib, Karl, dem Wittekind die Taufe, Daß er umarme dich als Christ." Platen. (Strophe 7, 8, 9 von Simrock.) 7 Ludwig des Frommen Tod. (20. Juni 840) Es kommt ein Schiff geschwommen 75 80 5 |