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Der Pilgrim vor St. Just.

(1557)

Nacht ist's, und Stürme sausen für und für:
Hispanische Mönche, schließt mir auf die Thür!
Laßt hier mich ruh'n, bis Glockenton mich weckt,
Der zum Gebet euch in die Kirche schreckt!
Bereitet mir, was euer Haus vermag,
Ein Ordenskleid und einen Sarkophag!
Gönnt mir die kleine Zelle, weiht mich ein!
Mehr als die Hälfte dieser Welt war mein.
Das Haupt, das nun der Scheere sich bequemt,
Mit mancher Krone war's bediademt.
Die Schulter, die der Kutte nun sich bückt,
Hat kaiserlicher Hermelin geschmückt.
Nun bin ich vor dem Tod den Todten gleich,
Und fall in Trümmer, wie das alte Reich.

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Platen.

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Des Bechers Scherben rihten
Die blaffe Wang' ihm wund.

Und der noch nie gezittert
In heißer Schlachten Glut,
Ein Glas, vom Schuß zersplittert,
Brach ihm den kecken Muth.
Mit fragender Geberde
Blickt ihn der Marschall an;
Der Herzog sah zur Erde,
Bis düster er begann:

"

Mit Menschen wollt' ich fechten
Und hoffte Ruhm und Sieg,
Doch mit des Schicksals Mächten
Führt Friedland nimmer Krieg!"
,,Abziehn wir von der Feste,
Sobald der Morgen graut!"
Da rauscht es durch die Aeste
Wie heller Jubellaut.
Noch steht die Herzogseiche.
Da sammelt jedes Jahr
Im Schatten ihrer Zweige
Sich froh der Bürger Schaar.

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Fehrbellin.

Fr. Günther.

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(28. Juni 1675)

Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kriegesheld,
Seht, wie er auf dem Schimmel vor den Geschüßen hält !

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