Page images
PDF
EPUB

XXV. über die alten Taufbecken und die auf denselben

.. Seite 480

befindliche Inschrift . XXVI. Privilegium Innocentii III. summi ponti

ficis, de Anno 1209, in favorem monasterii Ringelheimensis. Mitgetheilt von Sr. Excellenz dem Herrn General - Feldzeugmeister Grafen von der Decken zu Hannover XXVII. Bemerkungen zu vorstehendem Aufsage über die Bulle Innocenz III. Von dem Herrn Stadtdirector Dr. Bode in Braunschweig.. XXVIII. Die Grafen von Ringelheim. Bemerkungen über dieselben in einem Auszuge aus einem Schreiben des Herrn Stadtdirectors Bode in Braunschweig an den Herrn General-Feldzeugmeister Grafen von der Decken Excellenz zu Hannover

XXIX. Zweite Nachricht über den historischen Verein für Niedersachsen...

XXX. Nachtrag zu den historischen Nachrichten von den zwei apostolischen Vicariaten in Norden und in Ober- und Nieder- Sachsen

XXXI. Miscellen:

[ocr errors]

1. über das Vorrecht der katholischen Geistlichkeit,

ohne alle Feierlichkeit gültig testiren zu können

2. Harburger Münzen .

3. Rangordnung der untern Stadtbediente zu Lüne-
burg aus dem 14. Jahrhunderte .

4. Auffoderung wegen der für das Museum des
historischen Vereins für Niedersachsen bestimm=
ten Gegenstände

Register.

[ocr errors]
[ocr errors]

486

498

499

501

515

[ocr errors]

519

520

523

524

525

I.

Bericht

über die Operationen der hannoverschen und braunschweigschen Executionstruppen_im_Meklenburgschen im Jahre 1719, und insbesondere das Treffen bei Walsmühlen.

Mitgetheilt von Sr. Excellenz dem Herrn General - Feldzeugmeister Grafen von der Decken zu Hannover.

Herzog Karl Leopold von Meklenburg-Schwerin hatte der Stadt Rostock im Jahre 1713 gegen ihre Privilegien eine Besazung aufgedrungen und ihre Bürgermeister arretiren laffen. Die gesammte meklenburgschwerinsche Ritter- und Landschaft erhoben sich gegen dies despotische Verfahren ihres Herzogs und verklagten ihn beim Kaiser. Der Reichshofrath erkannte den Her30g für schuldig, und da sich derselbe dem Urtheile nicht unterwerfen wollte, so ertheilte der Kaiser dem Kurfürsten von Braunschweig - Lüneburg und dem Herzoge von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahre 1717 die (Vaterl. Archiv, Jahrg. 1836.)

1

Execution 1), deren Vollziehung sich jedoch in die Länge zog, weil die mit der gegen Meklenburg verfügten Commission beauftragten Fürsten sich bemüheten, den Streit zwischen dem Herzoge und seinen Ständen im Wege der Güte beizulegen. Als aber der Herzog sich jedem Vorschlage dieser Art hartnäckig widerseßte, russische Truppen in Sold nahm und die Güter der gesammten Ritterschaft für confiscirt erklärte, die meklenburg-schwe= rinschen Stände auf die Vollziehung der Execution wiederholt drangen und von Seiten des Kaisers mehremals Auffoderungen an die Fürsten des braunschweig - lüneburgischen Hauses gelangten: so beschlossen diese gegen Ende des Monats Februar 1719, ein Corps Truppen ins Meklenburgsche rücken zu lassen, deffen Stärke sie auf 3000 Mann Cavallerie und 7000 Mann Infgn= terie bestimmten. Dazu wurde gegeben:

1) hannoverscher Seits

Es wurden nämlich

a. die gesammte Cavallerie.
von nachstehenden Regimentern: Schulenburg,
St. Laurens, Penz, Hasberg, Schlü-
ter, Schulze, Bülow und Wendt und
zwar von Schulenburg und Wendt vier, und
von den übrigen sechs Regimentern von jedem

1) Der König von Preußen behauptete, daß ihm als Herzog von Magdeburg die Execution hätte mit übertragen werden müssen. Erst im Jahre 1727, als der König Friedrich Wilhelm I. mit dem Kaiser in engere Verbindung getreten war, wurde das Commissorium von 1717 auf den König von Preußen erweitert, der im Jahre 1733 drei Regimenter ins Meklenburgsche einrücken ließ.

derselben zwei Schwadronen genommen, deren gesammte Stärke 3000 Mann betrug.

b. Zehn Bataillone Infanterie, als: Ranzau, de Brevil, Haßfeld, Beck, Belling, de Melville, de Lenz, Campen, Lucius und Behr; jedes Bataillon war 500 Gemeine stark.

c. Artillerie. Diese stand unter dem Befehle des Majors Brügmann, und führte 2 Haubigen, 4 sechspfündige und 3 dreipfündige Kanonen mit sich.

2) Braunschweigischer Seits:

[ocr errors]

zwei Bataillone Infanterie, welche das Corps zu 10,000 Mann completirten. Das Ganze stand unter dem Commando des hannoverschen Generals von Bülow, der damals die hanno= verschen Truppen befehligte.

Der General von Bülow hatte die hannoverschen Truppen, die sich im spanischen Succeffionskriege unter Marlborough einen großen Ruf erworben hatten, be fehligt; er selbst ward für einen guten Cavalleriegene: ral gehalten. Jeht erlitt sowohl sein Ruf, als der der hannoverschen Truppen bei einer Veranlassung, bei welcher auf keinen ernstlichen Widerstand gerechnet war, einen Stoß. Die besondern Verhältnisse, die dem Ge= fechte bei Walsmühlen vorangingen und unter welchen es gefochten ward, sind, meines Wissens, hannoverscher Seits, nie öffentlich bekannt gemacht worden. Die Theilnahme, die der heldenmüthige Tod Schwerins bei Prag, der die gegenseitige Arme befehligte,

im Verfolge der Zeit erregte, hat die Vortheile, die er als meklenburg-schwerinscher Generalmajor in dem Ge: fechte bei Walsmühlen davon trug, zu einem glänzenden Siege erhoben, um ihn auch schon in der früheren Zeit als den Helden, als welchen ihn die Welt später mit Recht anerkannte, darzustellen.

Der nachstehende Bericht ist aus officiellen Acten: stücken entlehnt, die der Geheimerath von Ilten, der damals an der Spiße der hannoverschen Kriegscanzlei stand, gesammelt hat.

Der General von Bülow erhielt von dem hannoverschen Ministerium die Instruction, daß er vor Anfang der Feindseligkeiten einen Officier mit einer Abschrift des kaiserlichen Befehls nach dem Hoflager des Herzogs von Meklenburg: Schwerin schicken, und zum legten Male den Weg der Güte versuchen sollte. Eine Depu tation der meklenburg-schwerinschen Landschaft, die kurz vor dem Ausmarsche der Truppen in Hannover war, versicherte dem hannoverschen Ministerium und dem Generale von Bülow, daß die Landschaft sobald die Executionstruppen die Elbe paffirt sein würden, für eine angemessene Verpflegung derselben Sorge tragen würden. Was die Vertheidigungsanstalten des Herzogs selbst an betreffe, behauptete diese Deputation, habe er zwar einige ruffische Truppen in Sold genommen; fie glaubten aber nicht, daß er sich im Ernste der kaiserlichen Execution wiedersten werde.

« PreviousContinue »