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Lancaster den Kenfluß aufnimmt, in Nordcumberland.

Moricândia (M. De C.), Pflanzens gatt., ben. nach dem ital. Botaniker Stefano Moricand (før.: Flora veneta, Genf 1820; Plantes nouv, ou rares l'Amérique, ebb. 1836 ff. 4.) aus der nat. Fam. Biermächtige, Amphischistae, Siliquosae Rehnb., 13. l. 2. Ordn. L. Einheimisch. M. (Brassica) arvensis.

Moricītes, versteinertes Maulbeerbaumholz.

la Torre u. kehrte nach Europa zurüď. Dort war er bei der royalist. Partei u. vielleicht einer der Anstifter der Insurrection der Garde am 7. Juli 1822. Als diese mißlang, trat er auf die Seite der Constitutio= nellen. 1823 Generalcapitän von Asturien u. Galizien, trug er nach Suspendirung ber königl. Gewalt durch die Cortes dem franz. General Bourcke einen Waffenstillstand an, u. übergab, die Regentschaft anerkennend, Galizien den Franzosen ohne Schwertschlag, nahm hierauf seine Entlasfung u. zog sich Anfangs 1824 nach Frank

Morier (fpr. Morrier, James), stammte aus einer Schweizerfamilie, die sich in Eng-reich zurück. 1832 zurückberufen, wurde er land angesiedelt, ging zu Anf. des 19. Jahrh. nach dem Orient, besuchte Persien u. reiste über Constantinopel nach England zurück; wat 1816 brit. Gesandter in Persien, ging später nach Mexico, lebt in neurer Zeit in London; schr.: Travels in Persia, Armenia aud Asia minor to Constantinople, Lond. 1812, 4.; A second Journey through Persia, Armenia and Asia minor, ebd. 1818, 4.; The adventures of Hajji Baba of Jspahan, ebd. 1824, 3 Bde., deutsch von Fr. Schott, Dresd. 1827, 3 Thle.; The adventures of H. B. of J. in England, Lond. 1828, 2 Bbe., deutsch Stuttg. 1829, 2 Bde.; Zohrah, Lond. 1832, 3 Bde., deutsch von J. Sporschil, Brnschw. 1833, 2c. (Dg.)

wieder Generalcapitän von Castilien, be-
fehligte nach Ferdinands Tode 1834 eine
Zeitlang die Christinos gegen Don Carlos,
doch ohne Glück, ward abberufen u. st.
1838 als Generalcapitän von Galizien zu
Madrid.
(Fö. u. Pr.)
Morillos (spr. Morijos), Vorgebirg,
f. u. Mexicanischer Meerbusen.
Morimarūsa (a. Geogr.), so v. w.
Todtes Meer.

Morija, Hügel, so v. w. Moria. Mōril (Gabriel), 1618-23 Woiwode der Walachei, s. d. (Gesch.) 47. Morillenpflaume, s. unt. Abricosenpflaume 2) c).

Morillo (pr. Morijo), 1) (Barth. Steph.), sov.w. Murillo. 2) (Don Pablo M., Graf v. Carthagena u. Marquis de la Puerta), geb. zu Fuenta in der Prov. Toro 1777, von niedrer Herkunft (er soll Schäfer gewesen sein); ward Soldat, war in der Franz. Revolution Sergeant in der Marine, stieg aber während derselben empor, befehligte 1808 eine Guerilla in Murcia u. zeich nete sich mit ihr so aus, daß er bis zum General stieg. 1813 drängte er bei Puebla d'Arlanzon den franz. rechten Flügel zurück, ward hier verwundet u. zeichnete sich auch sonst aus. 1815 erhielt er das Commando über 10,000 M., die SAmerika Spanien erhalten sollten. Er eroberte Carthagena u. andre Plähe von Neu - Granada, ward aber von Bolivar, der 1817 auf Haiti u. Jamaica ein Corps gebildet hatte, an der Beruhigung SAmerikas gehindert. Er glaubte, der Schrecken werde am meisten wirken, u. scheute daher die grausamsten Maßregeln nicht, feine Gegner erwiderten mit Gleichem u. endl. mußte M. Ende 1820 einen WafFenstillstand mit Bolivar schließen, worin die Sache Amerikas der Entscheidung des Königs u. der von M. anerkannten Cortes anheimgestellt wurde, man versprach auch, im Fall die Feindseligkeiten wieder erneuert werden follten, den Krieg menschlicher zu führen. M. übergab das Commando dem General

Morimēne (a. Geogr.), Prov. Kappadokiens, an der Grenze von Galatien. Morin, Fluß, f. u. Marne.

Morin (pr. Moräng), weißer Franzwein aus der Gegend von Saumur.

Morin, aus dem abgedampften, wäßrigen Auszug des Holzes von Maclura tinctorea (f. d. u. Gelbholz 1) gewonnenes, durch Aether gereinigtes Pigment: gelbes, krystallin. Pulver, sehr wenig in Wasser, mehr in Alkohol, am besten in Aether löslich; färbt mit Kalkwasser gebräuntes Curcumepapier wieder gelb; concentr. Schwefelfäure löst es mit grünl. orangegelber Farbe. Bei der trocknen Destillation in verschloßnen Gefäßen geht u. a. eine gelbe, krystallinisch erstarrende Flüssigkeit über. Der röthl. gelbe Absud des Holzes wird durch Schwefelsäure blaßgelb gefärbt u. ein grünl. Niederschlag bewirkt; Alkalien färben den Absud dunkelroth, ohne bedeutenden Niederschlag, Zinnsalz schlägt denselben schön gelb, Bleizucker pomeranzengelb, Eisen- u. Kupfervitriol braungelb nieder. Die wäßrige Lösung des M. wird an der Luft roth; Schwefelsäure u. Alkalien erhöhen die gelbe Farbe ohne Trübung, Alaunlösung färbt fie grünlich gelb, Eisenvitriol fällt fie grün. Manchmal werden auch aus dem Gelbholz blässere Krystalle, weißes M., erhalten, die durch schwefelsaures Eisenoxyd granatroth gefärbt werden. (Su.)

Morina (M. L.), Pflanzengatt._aus der nat. Fam. der Labiaten, Salvieen Spr., Distelkarden, Morineae Rchnb., Klappeln Ok., 2. Kl. 1. Ordn. L. Art: M. persica, mit rosenrothen, wohlriechenden Blumen, in Persien Bierpflanze.

Morinda (M. L.), Pflanzengatt. ans der nat. Fam. der Rubiaceen, Mitchelleen Spr., Coffeinae Rehnb., Granten Ok., 5. Kl. 1. Ordn. L. Arten: M. citrifolia,

ostind.

Morineae
eftind. Baum, mit fleischigen, faftigen Stein-
früchten, die in heißer Asche gebraten, ge=
noffen, auch gegen Gallenkrankheiten, Asthma
u. Schwindsucht gebraucht werden; M. ro-
yoc, füdamerikan. Strauch, mit eßbaren
Früchten u. gelber Wurzel, woraus Tinte
bereitet wird; M. bracteata, in Indien,
baumartig, mit gelbl., gewürzhaften, bits
tern, gegen Würmer gebrauchten Früchten.
Mit den Wurzeln färbt man Leinwand blaß-
(Su.)
roth.

Morineae, f. Distelkardens.
Morinellregenpfeifer, Vogel, f.

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bis Moritz

Morison (fpr. Moris'n, Robert), geb.
zu Aberdeen 1620; stud. Philosophie u. Bo-
tanik, nahm an dem Kampfe für Karl I.
Theil, floh nach Frankreich, wurde 1648 zu
Angers Arzt u. erhielt vom Herzog Gaston
v. Orleans die Aufsicht über den botan.
Garten zu Blois. Mit König Karl II. nach
England zurückgekehrt, wurde er hier kös
nigl. Leibarzt u. Inspector der königl. Gär-
ten, 1669 Prof. der Botanik zu Oxford; st.
1683 zu London. Begründete eine beffere
Anordnung der Pflanzen u. Charakteristik
der Gattungen u. Arten; schr.: Praeludia
botanica, Lond. 1669; Plantarum historiae
universalis, Oxford 1672 u. 1680, 2 Bde.
Fol.; den 3. Bd. gab J. Bobart, ebd. 1699
(Pr.)
heraus; ganz, ebd. 1715, Fol.

Morisonia (M. L.), Pflanzengatt.,
nach Vor. ben., aus der nat. Fam. der Kaps
perngewächse, Cappareae Rehnb., Schral-
len Ok., Monadelphie, Polyandrie L. Eins
Baum.
zige Art: M. americana, südamerikan.

Mõrisonsche Kräuterarznei,
aus Weinsteinrahm, Aloe u. Coloquinten,
oft mit Gummigut u. Rhabarber verseht;
sehr bedenklich. M. Pillen, Compofition
and aus Jalappe, Turpith, Aloe, drastische Pur
ganz, aber als sehr erschlaffend gefährlich.
Beide 1835 u. 1836 in mehrern deutschen
Staaten verboten.

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u. Verwaltung der Niederlande bis zu sei nem Tode 1625 f. Niederlande (Gesch.) 25-42 D) Sächsische Fürsten. a) Kurfürst. 5) Herzogs Heinrich des Frommen u. Katharinas v. Mecklenburg ältester Sohn, geb. zu Freiberg 1521; am Hofe seines Oheims, Herz. Georg zu Dresden, dann an dem des Kurf. Albrecht von Mainz u. Magdeburg, fich endlich bei dem Kurf. Johann Friedrich d. Großmüthigen zu Torgau erzogen, bekannte

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Löwendahl belagern, eroberte 1748 Maßtricht u. ward Oberbefehlshaber in den eroberten Niederlanden. Nach dem aachener Frieden zog er sich nach Chambord, einem ihm geschenkten Gute, zurück u. beschäftigte sich wieder mit der Theorie des Kriegs u. mit chimär. Plänen. So hatte er die Idee, die Juden, zu einem Volke vereint, nach Pas lästina zu führen, wollte König v. Corsica werden, in Brasilien ein Königreich grüns den ic. Nach einer Reise nach Berlin, wo thn Friedrich d. Gr. sehr ehrenvoll aufnahm, st. er zu Chambord an einem Blutsturze 1750. Er wurde zu Straßburg begraben u. ihm dort durch Pigalle ein Denkmal geseht. Schr.: Les reveries, beste Ausg. von Pes rau, Par. 1757, deutsch, Einfälle über die Kriegskunde, Lpz. 1757, im Auszuge von Struensee, Liegn. 1767; Mémoires sur l'infanterie etc. Vgl. Hist. de Maurice comte de Saxe, Mietau (Par.) 1752; d'Espagnac, Hist. de Marechal de Saxe, Par. 1773, 2 Bde. V. Andere Personen. A) Bischöfe u. Erzbischöfe von Trier. 13) Bischof 244–251, f. Trier (Gesch. des Erzb.) 10. 14) Erzbischof, 398–407, f. ebd. 16. Va. Gelehrte. 15) (Karl Phi. lpp), geb. 1757 zu Hameln von armen Eltern; lernte als Hutmacher, studirte dann in Wittenberg, war in Dessau u. ward hier Lehrer am Philanthropin u. später am grauen Kloster zu Berlin u. endlich Profeffor. 1782 unternahm er eine Reise nach England u. der Schweiz. Zurückgekehrt ergriff ihn eine schwärmerische Liebe für eine verheirathete Frau, die ihn zu seltsamen Verirrungen verleitete. Eine andre Richtung gab seinem Geiste eine Reise nach Italien (1786—89), wo ihn Goethe kennen lernte. Er ward nun Professor der Alterthumskunde u. der Theorie der schönen Künste bei der bers liner Akademie u. ft. 1793 auf einer Reise nach Dresden. Schr.: Deutsche Sprachlehre für die Damen, Berl. 1782, 3. Aufl. ebb. 1794; Von der deutschen Rechtschreis bung, ebd. 1784, 5. Aufl. ebd. 1825; Vers such einer deutschen Profodie, ebd. 178h, 2. Aufl. 1815; Götterlehre, ebd. 1791, 6. Aufl. ebs. 1825; Vorlesungen über den Styl, ebd. 1793 f., 2 Bde., 2. Aufl. von J. J. Eschenburg, ebd. 1808; vom Unterschiede des Accusativs u. Dativs, des mir od. mich, Sie od. Ihnen, ebd. 1780, 7. Aufl. von Heinfius, ebd. 1825; Allgem. deutscher Briefsteller, ebd. 1793, 9. Aufl. von Th. Heinsius, ebd. 1826; Grammat. Wörters buch der deutschen Sprache, ebd. 1793—97, 3 Bde., vellendet von J. E. Stut u. Balth. Stenzel; Reisen durch Italien, ebd. 1792 -93, 3 Thle.; "Avdovoα, od. Roms Alterthümer, ebd. 1797; Andreas Hartkopf, ebd. 1786, u. Andreas Hartkopfs Predigerjahre, ebb. 1790; gab auch mehrere Beitschriften heraus. Selbstbiographie in dem philofoph. Roman: Anton Reifer, Berl. 1785 5 Bde. VI. Schwärmer. 10) (Peter),

Raute erzogen. Schon 1709 hatte er in Flandern als Adjutant Schulenburgs unter Eugen u. Marlborough gegen Frankreich rühmlich gefochten u. eben so zeichnete er fich 1711 bei Stralsund unter den Augen feines Vaters aus u. wurde von demselben als Reichsvicar zum Grafen v. Sachsen u. bald darauf zum Obrist eines Küraffiers regiments ernannt, führte daffelbe 1712 ges gen die Schweden u. focht mit ihm bei Gas debusch. Kurz darauf vermählte ihn seine Mutter mit der schönen Gräfin Victoria von Löben, doch wurde diese Ehe wegen des Unbestandes Mas schon 1721 wieder ges trennt u. er blieb dann unvermählt. 1715 war er bei der Belagerung von Stralfund, focht 1717 vor Belgrad gegen die Türken. Aus Vorliebe zu den Franzosen trat er 1720 in franz. Dienste, ward zum Marechal de Camp ernannt, kaufte 1722 ein deutsches Regiment, das nun seinen Namen führte u. führte bei demselben seine oft originellen Ideen u. Pläne aus. Mit Eifer beschäf tigte er sich auch mit Mathematik, Kriegsbaukunft u. Mechanik. 1726 wählten die Stände von Kurland ihn auf Antrieb der verwitweten Herzogin Anna Iwanowna, Lochter Ezar Iwans III. u. Nichte Kaisers Peter d. Gr. u. nachmaligen Kaiserin von Rußland, die ihn gern heirathen wollte, zum Herzog. Allein Menzikoff strebte nach diefer Würde u. ließ M. durch 800 Russen im herzogl. Palast zu Mietau belagern. Tapfer vertheidigte er sich mit 60 M. u. zwang die Ruffen zum Abzug. Wahrscheinlich würde er auch wirkt. Herzog geworden sein u. mit Anna später den ruff. Thron bestiegen haben, hätte diese nicht ein Liebesverständniß zwischen ihm u. einem ihrer Hoffräulein entdeckt. Sie gab nun den Uubeständigen auf, u. M. entwich 1729 nach Frankreich. 1733 ft. sein Vater; sein Halbbruder bot ihm den Oberbefehl über sämmtl. poln. u. sächs. Truppen an, er schlug ihn aber aus. M. erwarb sick, als Marechal de Camp bei der franz. Armee des Marschalls von Berwick angestellt, bei Ettlingen u. vor Philippsburg Ruhm; 1734 wurde er Generallieutenant. In dem öftreich. Successionskriege 1741 nahm er Prag mit Sturm u. eroberte Eger u. Elnbogen. Er führte die Armee des Marschalls 9. Broglio an den Rhein zurück u. nahm dort die Linien von Lauterburg. 1744 ward er Marschall v. Frankreich, durfte jedoch als Pretestant nicht in dem Marschallscollegium seinen Sih nehmen, erhielt aber ein Commando in Flandern. Hier benahm er sich fehr klug, gewann 1745, obschon sehr krank, die Schlacht von Fontenoy, wurde 1746 naturalifirt, gewann am 11. Oct. die Schlacht bei Raucour, erhielt 6 hierbei eroberte Kas nonen geschenkt u. ward 1747 General marschall aller franz. Armeen. M. überfchwemmte Seeland, gewann die Schlacht bei Lawfeld am 2. Juli, ließ Bergen op Zoom burch

94,

um

um 1669 Salinenarbeiter in Halle; suchte fich medicin. Kenntnisse zu erwerben u. schloß fich endlich an die Separatisten an, nahm weder an Gottesdienst noch an Abendmahl Theil, sprach von der Beichte u. den Universitäten übel, nannte sich einen mysti schen Saloperarius, ward aus Halle verwiesen, ging mit seiner Frau, Sophia Regina M., ebenfalls Schwärmerin, nach Dresden, ward mit ihr wegen ihrer Lehren an den Pranger gestellt, u. verwiesen u. wendete sich nach Holland, wo er Mehreres schrieb.

(Pr., Wh., Sch. u. Dg.) Moritz, St., 1) Dorf, s. Engadin a); 2) Zehend im Canton Wallis; darin 3) Marktfl. an der Rhône; Schloß, Augustiner-Chorherrnstift, Stiftskirche, Transitohandel; 1300 Ew. Hier auch beim Dorfe Yennen der 270 F. hohe Wasserfall des Baches Salanche, Pissevache genannt, u. die Quelle des Baches Trient, aus eis ner Felsenspalte 250 F. hoch herabstürzend; 4) Fluß, s. Lorenz; 5) s. Mauritius. (Wr.) Moritzberg, Vorstadt, so v. w. Berg, f. u. Hildesheim 4). M-burg, 1) Jagd schloß im Amte Großenhayn des kön. sächs. Kr. Dresden; Thiergarten, Fasanerie, 71 Teiche; gebaut von Morih 5) 1542, forts gesezt von den Kurfürsten August u. Christian I. u. dessen Nachfolgern, bes. August d. Starken; 2) die Schlösser zu Beig u. 3) zu Halle,

Moritzdreier, so v. w. Speciesdreier. Mōritzkapelle, s. u. Nürnberg. Moritzthaler, 1) Thaler, auf welchen St. Mauritius abgebildet ist; man hat sie von Savoyen 1553, von Magdeburg von 1603 -10 u. 1638; 2) Thaler des Landgrafen Moris von Heffen von 1594; 3) des Kur fürsten Morih von Sachsen 1547-53, u. 4) Herzogs Moris von Sachsen 1667.

Moritz- u. Lazarusorden, gest. als Mōritzorden 1434 von Amadeus VII., 1. Herzog v. Savoyen, um die Vereis nigung der Politik mit der Gottesverehrung zu bewirken; zu Ehren des Schuhpatrons des Landes; Zeichen: ein weißes Kreuz. Er kam nach u. nach in Vergessenheit, bis zur Zeit der Reformation Emanuel Philibert v. Savoyen 1572 den M. zur Aufrechthaltung u. Vertheidigung der kathol. Kirche erneuerte. Gregor XIII. vereinigte in demselben Jahre den kurz vorher von ihm in Italien aufgehobenen Lazarusorden damit, unter dem Namen: Orden des heil. Moris u. kaza rus. Jest Verdienstzeichen für Civil u. Militär. Die Befizungen (Commanderien) werden von dem König von Sardinien, als General-Großmeister des Ordens, an die Mitglieder zur Benuhung verliehen, ein Theil der Einkünfte aber zu Pensionen für die verwendet, die keine Commanderien erhalten können. 8 Ahnen (sobald der König nicht davon freispricht), das Gelübde des Gehorsams, der Krankenpflege, der ehel. Treue (ein Ritter darf ohne päpstl. Einwilligung

weder zur zweiten Ehe schreiten, noch eine Witwe heirathen) sind Erfordernisse, um den Drden zu erlangen. Ordenszeichen: ein einfach weißes Kreuz, verbunden mit einem Seckigen kleinern grünen; von den Großkreuzen am grünen Band um den Hals ge tragen, von den Rittern im Knopfloch. Bei feierl. Gelegenheiten erscheinen die Mitglie der in eigner Festkleidung, gewöhnlich in einer grünen Militäruniform. (Md.) Mōritzstein, Schloß, s. u. Wenings. Mōrke, nach Oken eine Sippschaft der Suckfische; begreift die Gattungen Cyclopterus, Balistes, Ostracion, Gnathodon, Diodon u. a.

Mōrkowitz, Marktfl. im mähr. Kr. Hradisch; Schloß, Gänsezucht; 1100 Ew.

Morla (Don Thomas), geb. 1750 zu Sevilla, zeichnete sich im Feldzuge von 1793 in Roussillon aus, später Generalcapitän von Andalusien u. Generalinspector der Artillerie. 1808 Mitglied der Militärjunta zur Vertheidigung Madrids u. Commandant, übergab am 3. Decbr. 1808 diese Stadt an die Franzosen. Joseph ernannte ihn zum Staatsrath im Kriegsministerium; 1813 trat er zurück u. ft. 1820. Schr.: Lehrbuch der Artilleriewissenschaft, deutsch von Hoyer, 2. Aufl. Lpz. 1821 — 26, 3 Bde. (Hauptwerk). (Hel.)

Morlacchi (spr. -lakki, Francesco), geb. zu Perugia 1786; Schüler Carafas, Zingarellis u. Matteis in der Composition. Bereits 1806 hatte er mehr. Stücke, 1807 eine kleine Oper componirt. In Neapel, Parma, Ve= rona, Livorno, Mailand u. Rom seßte er Mehrercs, ward tann 1810 königl. Kapellmeister in Dresden, wo er bis 1841 thätig war u. auf einer Reise nach Italien zu Innsbruck st.; componirte Kirchenmusiken, Opern, z. B. Corradino, Raoul de Crequi, Tibaldo et Isolina u. m. a. (Lr.)

Morlaccio (spr. =latscho), Kanal, s. u. Pago 1).

Morlachen (Morlåken), Volk in Dalmatien, Slavonien u. dem Litorale, von ungewisser (slavischer, bulgarischer od. ta= tarischer) Abstammung; wohnen in Dalma= tien in den Thälern von Chotar u. an dem Meere, sind meist blond, blauäugig, platt= näfig, höflich, gelehrig; andre in der Ge= gend von Duare, Vergaraz u. a. find olivenfarbig, raubgierig, alle listig, gewandt, gastfrei, Türkenfeinde; meist griech. Religion. Sprache die slavonische, ihre armseligen Wohnungen find theils Dörfer, theils zerstreute Häuser. (Wr.)

Morlacher Gebirg, so v. w. Wels lebit. M. Kanal, geht von dem ungar. Küstenlande, an dem öftreich. Kroatien u. Dalmatien hin, vor ihm viele Inseln.

=

Mōrlaix (spr. - läh), 1) Bzk, nördl. im franz. Dep. Finisterre; 27 QM., 124,000 Ew. Hier Landivissiau, Stadt, 2300 Ew. ; Plouescat, 2400 Ew., Ploucevedé, 2500 Ew,, Laule, Papiermühle u. 2900

Ew.,

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