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ZU DEN TEXTEN

Die bezeichung der betonung in den texten geschieht nach folgenden grundsätzen :

Starke silben werden durch vorhergehende spatien angedeutet, wie in drai land, wo beide silben stark betont sind. Ohne spatien geschriebene silben dagegen sind schwach, wie die zweite silbe in napiŋ. Steht ein (*) mitten in einer gruppe, so wird dadurch die nächstfolgende silbe als mittelstark bezeichnet, wie han in tuwhandrǝd fijt.

() bei vorhergender spatie deutet an, dass die nächstfolgende silbe überstark ist, wie spriŋ in sam ‘spriŋ.

Schwach betonte und mittelstarke, im satzanlaut stehende, silben werden durch vorgesetztes (-) resp. (:) bezeichnet, wie in -it folouz, : kɔldðə sij, wo it schwach, kɔld mittelstark

ist.

Alle gruppen, deren erste silbe ein enthält, sind selbstverständlich schwachbetont, ebenso einsilbige, auf i, u, o auslautende gruppen : bǝtit, bi, tu z. b. können nur -bətit, -bi, -tu betont werden.

(-) mitten in einer gruppe deutet an, dass ein vorhergehender consonant als vocal fungiert, wie in ijzl-i.

Steht kein ausdrückliches modulationszeichen, so setzt ein comma immer ein (1) die übrigen interpunctionszeichen ein (\) voraus.

In den texten werden ü und ö mit einfachem u, o wiedergegeben.

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LAUTLEHRE.

Die Sprachorgane.

DIE grundlage für die sprachlaute bildet der aus der lunge kommende luftstrom, welcher beim durchgang durch kehlkopf, mund und nase vermittelst verschiedener artikulation zu den verschiedenen sprachlauten verarbeitet wird.

Bei den sogenannten stimmhaften lauten, wie aa, v, g, wird die im kehlkopf befindliche stimmritze so weit verengt, dass die stimmbänder durch die expirierte luft in tönende schwingungen versetzt werden. Bei den stimmlosen lauten, wie ƒ, k, steht die stimmritze weit offen, und lässt die expirierte luft ungehemmt durchstreichen. Bei den geflüsterten lauten wird die stimmritze so weit verengt dass die expirierte luft ein reibendes geräusch erzeugt, ohne die stimmbänder in schwingungen zu versetzen. Beim ge

wöhnlichen flüstern werden alle stimmhafte laute durch die entsprechenden geflüsterten ersetzt; diese aber kommen. auch in der lauten rede gelegentlich vor.

Der unmittelbar über dem kehlkopf belegene hohlraum ist von dem munde durch das gaumensegel (weichen gaumen) geschieden. Bei den meisten sprachlauten sperrt das gaumensegel die nasenhöhle gegen die expirierte luft vollständig ab; nur bei den sogenannten nasenlauten wird der eingang zur nasenhöhle durch senkung des gaumensegels geöffnet.

b

Seven lang"

Die mundhöhle ist ein hohlraum, dessen decke durch den harten gaumen, und dessen boden durch die mit dem beweglichen unterkiefer verbundene zunge gebildet wird. Die alveolen bilden eine convexe wölbung zwischen den zähnen und dem concaven harten gaumen.

Quantität.

Im allgemeinen genügt die unterscheidung kurzer, halblanger, und langer laute. Länge und halblänge werden in der lautschrift durch verdoppelung bezeichnet; kürze lässt man unbezeichnet. Im englischen kommen lange

vocale nur auslautend, wie in saa ' herr', faa 'weit', und vor stimmhaften consonanten, wie in paəzdi 'donnerstag', haad ef. Sievers' Phometik 1885.87 hart' vor; vor stimmlosen consonanten werden alle lange Sievers lang vocale zu halblangen verkürzt, wie in pasti durstig', haat

ib.

'herz'. Lange vocale kommen überhaupt nur in starkbetonten silben vor; in schwachen (gewöhnlich auch in mittelstarken silben) werden sie zu halblangen, oder gar zu kurzen reduciert. So wird in den texten (1.2) das mittelstarke ǝ nur halblang ausgesprochen, im gegensatz zum starkebetonten l (2.3), welches seine volle länge bewahrt. Bei den diphthongen, die sämmtlich auf dem ersten element betont sind, sind die verhältnisse ganz ähnlich, nur wird die dehnung beinahe gleichmässig über beide elemente vertheilt. sij' meer' z.b. wird beinahe sii-jj, rouz'stand auf,' beinahe roo-uuz (beide elemente halblang) ausgesprochen, während in ijt'essen', roust 'braten' die beiden elemente zusammen nur eine halblänge bilden.

Was die consonanten betrifft, so wird jeder auslautende, nach einem starkbetonten kurzen vocal stehende consonant verlängert: vgl. hit 'treffen' hitt (tt halblang) mit haat, wo das / kurz ist. Ist der auslautende consonant stimmhaft,

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