Durch ihn erhielt unsre lyrische Sprache auch in dies ser Gattung noch mehr Ausbildung, Reichthum und Feinheit; sie ist in seinen Liedern überaus leicht, wohlklingend und korrekt. Die erste Sammlung derselben erschien schon. im J. 1749. An Chloe n. Chloe, hdre du Der neuen Laute zu, uz. Die buhlt so lange schon Thu wie der Tejer Greis, Verfolge seine Spur; Er folgte der Natur. Du sollst bei Lieb' und Wein, Kaum sprach der Bube so, Beisp. Samml. 5. B. $ 2. *) Hier ist das, freilich noch naifere, aber auch minder Quand vous voudrez faire une amie, Eu fon efprit non endormie, Seht noch unter diese Dinge, Daß fie artig tanz' und singe; Welches Mädchen ist ihr gleich? Sagt, ihr Mädchenkenner, saget, Wer's erjaget, Hat der nicht ein Königreich? 3. Die Nacht. Du verstörst uns nicht, o Nacht, Mutter holder Dunkelheit, Dir allein sey mitbewusst, Murmelt ihr, wenn alles ruht, Murmelt, sanftbewegte Bäume, Bei dem Sprudeln heischrer Fluth, Mich in wollustvolle Träume! uz. Gleim. J Gleim. Auch er war einer der ersten, der die deutsche Leier zu den heitern, anmuthvollen Tönen Anakreon's und der Grazien stimmte; denn, noch früher, als Uz, schon im Jahr 1744, gab er seine ersten Versuche in scherzhaften Liedern heraus; und man weiß, wie fruchtbar, wie mannichfaltig und beifallswürdig seitdem seine glückliche Muse war, und noch ist. Eben so schägbar, als seine Originals lieder, find die, welche er dem Horaz, dem Anakreon und den Minnesingern nachahmte. Des großen Verdiens ftes feiner Kriegslieder ist schon oben gedacht. Folgende drei Proben sind für diese Beispielsammlung von dem Dichs ter selbst gewählt worden. I. Liebes Hüttchen, das bewohnet Welchen nun der Vater lohnet Endlich doch seh ich dich wieder! Saßest hier auf diesem Brettchen! Hier gedruckt, von manchem Leide, Unter |