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BIBLIOTHECALIS;

Das ist:

Serfuci

einer allgemeinen und auserlesenen

BIBLIOTHEC.

Darinnen nicht nur ein accurates Verzeichnis von allerhand
alten und neuen, auf Reisen und sonst, in den vortreflichst und be
rühmtesten Bibliothequen, mit Augen selber angesehenen Büchern ents
halten ist, sondern auch zugleich von einem jeden Auctore und Buch
eine hinlängliche und so viel immer möglich,
gründliche Nachricht,

Nebst richtiger Anzeige der Fontium, wo ein mehrers davon zu
Enden samt vielen andern Obferuat, Litterariis, gelehrten Briefen,
Manufcriptis, und was nur in die Hiftoriam Litterariam

einschlägt,

treulich mitgetheilet wird.
Zu vielem Nuzen und Vergnügen der
Bücher Liebhaber

ans Licht gestellt.

Des Ersten Bandes

1. Theil,

250.1.185

von N. I. biß XXIV, inclufivè,

Norimbergae,

Sumtibus Joh. Mich. Seitz & Chriftoph. Conr. Zell. 1738,

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Ergere dich nicht, Mein Lefer! über den prächtigen Titul dieser Bibliothec, da sie doch, dem erften Anblick nach, nichts anders als nur wöchent

liche Bögen von allerhand alten und neuen Büchern und Nachrichten ertheilet und in sich hält. Rubricire du fie ein Bücher-Lexicon, oder einen Catalogum Catalogorum, oder nur einen blosen Catalogum, oder wie du selber willt, mirgilt es dißfals alles gleich. Was sie dermaln noch nicht ist, kan fie mit GOtt und der Zeitnoch wol werden; angemerckt meine Haubt-Absicht eigentlich dahin gehet, alles dasjenige, was nur in dieser Art der Gelehrsamkeit hin und wieder zerstreuet vorkommt und tauglich ist, nach und nach in ein Corpus zu bringen, und dem Geehrten Leser treulich und rich tig mitzutheilen. Zwar hätte ich diese Bibliothecam Univerfalem gerne auf einmal drucken lassen, indem sie in Manuscript bereits fertig da lieget; allein weilen sie solcher gestalt mehr als ein Foliant starck, und folglich, so wol für die Ver leger als Käufer wäre allzu kostbar worden: als habe, auf Einrathen gelehrter Leute, meinen Sinn, mithin die ganze Einrichtung wieder åndern, und mich dahin entschlüssen müßsen, wöchentlich nur einen Bogen (oder, wo es denen Biblophilis beliebt, 2. biß 3. Bögen) herauszugeben; da auf sol che Art doch meinen Endzweck mit GOtt und der Zeit errei chen kan, und der Geehrte Leser dabey den groffen Vortheil hat, daß er nach und nach zu einer vollständigen Bibliothec und genugsamer notitia & historia libb. & au&torum, sonder mercklichen Kosten, kommen, ja um so viel gewisser gelangen kan, weil hierinn nur solche Bücher angeführet sind, welche man nicht etwan aus andern Catalogis und gedruckten Bibliothequen entlehnet, sondern alle und jede selber mit Augen gesehen, und unverändert eingetragen hat. Die Bücher aber le

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uioris argumenti werde so viel möglich vermeiden, und mein Aug nur auf solche Bücher richten, die select, nuglich, rar, und Anmerckungs werth sind.,, Qui enim, wie MORHOF Polyhift, Lib.1.c.16.p.m. 185. wol erinnert und schreibt, » omnem fcriptor culorum faburram colligere uelit, He,, liogabalum imitari uideretur, qui, ut Romae uaftitatem oftenderet, omnes e tota urbe aranearum telas coarcer,, uari juffit. Ampliflimum certe negotium per tàm uasta au&torum fpatia diffundi: prudentiae res eft, ex illo numero feligere optimos. Weilen aber, wie die Kenner wol wif sen, kleine Pieçen in Historia literaria öffters doch auch einen gros fen Nußen zu geben pflegen, so werde gelegentlich die Chartas uolantes, Differtat. und so gar auch Leichen-Predigten, aber nur solche um der Biographien willen, anführen, wel che gelehrten Leuthen, als Theologis, JCtis, Medicis, Philofophis und Philologis, find gehalten worden, und daraus das nöthigst und nüßlichste beyzubringen, mich ebenfalls bez fleißigen. Was die Methode und Ordnung der Bücher selber betrifft, so steher dieselbe zwar dermalen in keiner Ordnung, sondern es kommt bald ein Philofophifch, bald ein Theologisch, bald ein Hiftorisch, bald ein Juristisch, bald einMedicinisches vor; allein die Indices Auctorum &Materiarum werden dißfals schon zuhelffen, und alles in eine erwünschte Ordnung zu seiner Zeit zu bringen wissen. Die Iudicia und Nachrichten von Büchern find, so viel immer möglich, kurß gefasset, und wo solche an einen Ort nicht völlig sollten vorkommen, so werden sol che beyner andern und bequemern Gelegenheit doch erscheinen. Nur wird es dermalen, nächst GOtt, auf die Herren Liebhabere und deren gütigen Beyfall ankommen; wo nicht, so will es gern bey diesem Specimine beruhen lassen, und das, was binnen 30. Jahr in re litteraria colligirt, zu meinem eignen Besten und Ergößen künfftighin gebrauchen. Der Ge ehrte Leser lebe inzwischen wol, und bleibe dem Verfasser und dessen Unternehmen wol gewogen.

I, Col

Nr. I.

1.

Collectio in unum Corpus, omnium Librorum Hebræorum,

Græcorum, Latinorum nec non Germanicè, Italicè, & Hispanicè fcriptorum, qui in nundinis Francofurtenfibus ab anno 1564. ufque ad nundinas Autumnales anni 1592. partim noui, partim noua forma, & diuerfis in locis editi, venales extiterunt: defumpta ex omnibus Catalogis WILLERIANIS * fingularum nundinarum, & in tres Tomos diftincta, meliorique ratione quàm hactenus difpofita, univerfis & fingulis difciplinarum omnium & facultatum profefforibus ac ftudiofis, Theologis, Jurisconfuftis, Medicis, &c. neceffaria & utilis. Vcilitas huius Operis & Difpofitionis ratio in præfatione habetur. Plerique in ædibus Georgii Villeri ciuis & Bibliopola Auguftani, venales habentur. Cum gratia & priuilegio Caf. Majeftat. fpeciali ad decennium. Francofurti. Ex officina Typographica Nicolai Baffai. 1592. in 4.

Nicolaus Baffaus, der diesen raren Catalogum Philippo Ludo Bico Comiti zu Hanavu, & Rheineck, Domino in Mintzenberg, dediciret hat, schreibet in der Zuschrifft unter andern also: Quamobrem utilitate & neceffitate Catalogorum impulfus Vir clarus D.Georgius Villerius, Ciuis & Bibliopola Auguftanus, cum fingulis

nun

* Dieser Ge, Villerius, ein Angspurgischer Burger und berühmter Buchhändler/ bar/ wie die Frankofen selber gestehen/ den ersten Meß-Catalogum A. 1964. drucken laffen. uid, Aub, Meraus de Scriptorib, Sæc, XVI. e. 127. Herr Reimmann suchet gleichfalls in f. Bibliotheca Acroamat, in Diff. prahmin, mit mehrern zu behaupten/ Daß die ersten Indices Librorum generales, fpeciales & fpecialiflimi von Deutschen verfertiget worden. Uid. Deutsche A. Erud. V Theil. p. 419. & Jo. Chriftoph. VVendiers Diff, de meritis Reip. Auguft, in rem litter.p.91

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