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Gher jenes in Burnets history of the english Reformation I. B.
III. p. 355. von R. White gestochene.

Walpole, sagt Hegner p. 200. seqq., macht alle in England bekannten Bilder von der Familie Morus, die Holbein zugeschrieben werden, deren er mehrere aufführt, zweifelhaft. Sein Zeugniß kann nicht ohne Gewicht seyn, da er selbst von Holbein, was er habhaft werden konnte, sammelte, und ein eigenes Holbein - Zimmer hatte, auch sich bei seinen Aeußerungen auf den genau prüfenden G. Vertue bezieht. Sonderbar ist es jedoch, daß er sogar an der Echtheit des lebensgroßen Familien - Gemäldes zweifelt, welches bald nach Holbeins Zeiten in den Besitz von Andreas de Loo gekommen, und nach dessen Tode von Morus Enkel, Roper, gekauft worden seyn soll. Er nennt es eine nur mittelmäßige Ma: lerei, die von entgegengeseßten Seiten beleuchtet sey, und meint nach seinem Gewährómann Vertue, Holbein habe dasselbe nur angefangen, und ein Andrer sey angestellt worden, es fortzuseßen *), weil Holbein im Dienste des Königs zu viel Arbeit gehabt habe, wodurch er verhindert gewesen, die leßte Hand an die Fleischparthien, die flach und unvollendet seyen, zu legen. Es ist kaum zu be: zweifeln, daß dies nicht dasselbe Bild rey, dessen Carl von Mans der mit so hohem Lobe erwähnt. Er sagt, jener de loo sey ein großer Kunstliebhaber gewesen, und habe alles aufgekauft, was er von Holbein zur Hand bringen können, darunter sey auch ein großes Stück von Wasserfarbe gewesen, wo in lebensgroßen ganzen Gestalten Thomas Morus mit Hausfrau, Sohn und Töchtern auf das Herrlichste abgebildet war, welches Holbein zum Beweise seiner Kunst, als er zu Morus gekommen, gemacht habe. Er fügt auch noch hinzu, daß ein Neffe von Morus den er nicht Roper, sondern Morus nennt das Bild wieder an sich gebracht habe. Ueber die ungleiche Meinung mag nun urtheilen, wer das Stück gesehen hat. Es könnte jedoch seyn, daß Vertue, auf den sich Walpole beberuft, von späterer Kunst zu sehr eingenommen, nicht genug bes

t, dacht hätte, daß auch bei guten Malern früherer Zeit ungleiche Beleuchtung, und eine durch absichtliche Vermeidung von Schatten ans scheinende Fläche, und dadurch vermeintlicher Mangel an Ausführung eben nicht selten sey. »

« Ob dies Gemälde dem Entwurf in bloßen Umrissen von

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*) A8 Walpole schrieb, war dies Gemälde in Vorkshire im Besiße von Sir

Rowland Wynne, und ist nicht zu verwechseln mit einem großen Familien. stück, das zu Burford in dem Landlige des Sprechers Lenthall zu sehen war, einer schlechten Copie von 1593, die gleichwohl in den Catalogen ein Original heißen mußte. (Mechels handschriftlicher Nachlaß.) Siehe auch über diese Gemälde, Walpole, p. 76.

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der Morus - Familie auf der Bibliothek zu Basel entspreche, muß der Augenschein lehren. Die Skizze begreift, nebst Thom. Morus und seiner Gattin, auch dessen Vater, den Sohn mit seiner Verlob: ten, drei Töchter, eine Verwandte, und seinen lustigen Rath; über und unter den Figuren ist ihr Name und Ulter beigeschrieben; fie sind frei und leicht gezeichnet, Gesichter und Hände sehr bestimmt. »

" Zufolge der Gewohnheit Holbeins, von den Köpfen, die er malen wollte, genaue Skizzen mit trockenen Farben zu entwerfen, von denen er nur zuweilen in Nebensachen abging, finden sich auch in der Chamberlaine’schen Sammluug Belege, welche auf dies häusliche Bild Beziehung haben. Man sieht daselbst den Kopf des Va: ters Morus genau wie er in der Zeichnung angegeben ist, nur in der Kleidung etwas verändert; desgleichen Sir Thomas selbst, nur ohne Halskette ; auch der Sohn ist in Gesichtszügen, Stellung, und in der Haltung des Buches ganz gleich der Baseler Zeichnung, nur ist in dieser der Hut weggelassen. Noch mehr entsprechen sich die Elisabetha Damsaea, wie sie in der Zeichnung vorkommt, und die Lady Berkeley im VII. Heft von Chamberlaine, die in Gesichtsbildung, Haltung und Anzug durchaus gleich sind, so daß es uns zweifelhaft eine und dieselbe Person, und der Name Berkeley (wie nody bei mehreren der Fall seyn mag) falsch angegeben ist. »

“ "Patin führt, außer der Familienzeichnung, noch zwei andere Holbeinische Bilder von Morus an; bas Gine, nach welchem Vor: stermann seinen Kupferstich gemacht, war zu seiner Zeit in Antwer: pen; das Andere ist noch jeßt in der königlichen Sammlung zu Paris *), wo aber die beigeschriebenen Jahrzahlen des Königs und des Morus nicht mit den historisch angenommenen übereinstimmen. Auch hat dieser Kopf auffallend grobe Gesichtszüge, so echt holbeinisch er übrigens gemalt ist.»

« Auch in der herzoglich Orleans'schen Galerie hat ehedem ein in Lebensgröße 1527 gemaltes Brustbild gestanden, das aber 1793 nad, England gewandert seyn soll; ob dies dasselbe ist, das, wie man Mecheln in London erzählte, nach Morus Enthauptung und bei Confiscation seiner Güter aus dem Fenster geworfen, jedoch glüdlich davon gebracht, und hin und her verkauft wurde, bis es zu: legt nach Rom in den Besitz des päpstlichen Neffen Braschi ges kommen, mag die Zeit entscheiden. »

Mechel will auch in einem der Gemächer der Königin in Kens

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)

*) Siehe Guide des amateurs de tableaux par Mr. Gault de Saint Germain.

II. p. 281, 282., à Paris 1818. 8o. Le Roi avoit neuf tableaux de ce maître (Hans Holbein), savoir: Le Sacrifice d'Abraham, les portraits de l'archevêque de Cantorbéry, de Jeanne de Cleves, d'Erasme et de Thomas Morus etc

ES findet sich jedoch in des Erasmus Briefen eine Nachricht über die Besorgung des Druces, welche die ganze Sache aufhellt, nämlich: ein Brief des Gerhard Noviomagus an Erasmus, d. d. Lovanio, 1516. 12. Novemb. (Erasmi opp. III. P. II. Append. p. 1577. C. D. E.) worin es heißt: “ Utopiae inprimendae provinciain Theodericus noster lubens ac gaudens suscepit. Adhibebo omnem diligentiam, ut Utopia ornate in publicum prodeat, ut prosit leetori, non offendat. »

Also Gerardus Noviomagus (Geldenhauer aus Nimaegen † 1542) besorgte den Druck, welchen Theodericus (Martinus Alustensis) beschäftigte. Den November hindurch ward die Utopia gedruckt. Sie erschien zuerst unter folgendem Titel:

Libellus vere aureus nec minus Salutaris quam festivus de optimo reipublicae statu, deque nova Insula Utopia authore clarissimo viro Thoma Moro inclytae civitatis Londinensis cive et vicecomite cura M. Petri Aegidii Antuerpiensis, et arte Theoderici Martini Alustensis, Typographi almae Louaniensium Academiae nunc primum accuratissime editus. Cum gratia et privilegio. 4o. 14 Bogen. Siehe Baumgart. I. p. 548. 549. Panzer, VII. p. 261. no. 29.

Die vielen Ausgaben der Utopia beweisen, wie sehr sie be: liebt war. (Ueber diese Ausgaben siehe Niceron, XXV. p. 232. Baumgarten, I. p. 552. 553. Flögel, p. 335. Ebert, allg. bibliogr. Lexicon IIten Bandes Iste Lieferung, p. 163. 164. no. 14,441 — 14,444. inclusive). Bald ward sie fast in alle gebildeten neueren Sprachen Europa’s überseßt. 1) Teutsch. a. Von der wunderbarl. Innsel Utopia genant, das andre

Buch, durch den wolgebornen hochgelerten herren Thomam Morū Fryherñ, uñ des durchlüchtigisten, großmechtigisten Künigs zu Engellandt Schafmeister erstlich zu Latin gar fürs: lich beschriben und ußgelegt. In der loblichen Statt Basel vollendet.

Am Ende unter einem Holzschnitte: Gedruckt zu Basel durch Joannem Bebeliū. Im MDXXIIII Jar, am sechtzehenden Tag des Brach - Mons. 4o. Der Ueberseker nennt sich am Ende seiner Vorrede Claudius Cantiuncula. Dieser Claud. Cantiuncula wird von Martin Dorpius in einem Briefe an Erasmus (opp. III. I. p. 332. B.) adolescens Melensis, literarum studiosissimus, Juris utriusque candidatus et amicus meus summus etc. genannt. Diese erste aller teut

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rohen Ueberseßungen des IIten Buches der Utopia Pennt we:

der Panzer, noch Baumgarten, noch Ebert. b. Der kaiserliche General Schnebelin machte zu Ende des

XVII Jahrhunderts zur Utopia eine kurzweilige, moralische Landcharte, die den Titel führt : Tabula Utopiae, oder Schla: raffenland. Siehe Flögel, der Hersslers Reisen Bd. II. p.

980. citirt, und Nottermund, IV. p. 2158. 2159. c. De optimo Reipublicae statu Libellus vere aureus. Ordentlis

dhe und Ausführliche Beschreibung der überaus herrlichen c. Insul Utopia u. Gedruckt zu Leipzig, in Verlegung Hens ning Grorien des Jüngern, Anno 1612. 8o. 211 S. ohne 10 Seiten Vorbericht.

Im Jahre 1704 ist zu Frankfurt a/M in so eine neue Auflage dieser Ueberséşung herausgekommen. Nad Baumgartens Urtheil (1. p. 558. 559.) ist dies jedoch die alte Auflage; die Absicht des Buchhändlers war, dem Budie, welches oor 92 Jahren erschienen war, das Ansehen einer neuen

Schrift zu ertheilen. d. Thomae Mori Beschreibung der wunderlichen Insel Utopia:

Halberstadt 1704. 8o. 1 Alphab. 7 Bogen. (S. Flögel l. cit.) e. Thomae Mori Utopia in einer neuen freien Uebersegung, von

I. B. K. Frankfurt und Leipzig 1753. 8o. 18/2 B. 6 gr.

(Flögel und Ebert no. 14,448.) 2) Englisd. a. Ralph Robinson's Uebersegung, zuerst 1551, auch Lon:

don 1624. 4°. (So Ebert I. cit. no. 14,447., wogegen Ni. ceron, XXV. p. 233. London 1557 11. 1639. 8°. und Rot: termund, IV. p. 2158. 2159. dieselben Jahre (1557 und

1639.) geben). b. Burnet. London 1684. 8o. (Niceron giebt, l. cit., das Jahr 1683.) Ebert. l. cit. no. 14,447.

( Arthur Cayley, Memoirs of Th. More tc. London 1808. 4o.) c. A most pleasant, fruitful and witty work of the best state

of a public weal and of the new isle called Utopia , written in Latin by Thom. More, and transl. into english by Ralph Robinson. A new edit. with copious notes by Th. Frogn. Dibdin. Lond. print. by Bulmer, 1808. 8°. 2 Bde. (16 Sh.) 150 Eremplare auf gr. Pap. in 4o. (1 11 Sh. 6 D.)

Ebert. I. cit. no. 14,447. 3) französisch. a. La Description de l'isle d'Utopie (trad. par J. le Blond.) Paris, Angeliere, 1550. 89. mit Holzschnitten. La mêmo trad.

(rétouchée par Bm. Anneau). Lyon, Saugrain, 1559. 16o. b. L'Utopie trad. par Sam. Sorbière, Amsterd. Blaeu. 1643. 12o. c. Idée d'une républ. heureuse, ou l'Utopie, trad. par Gueude

oille. Leide. 1715. 12o. oder Amsterdam 1730. avec figures. 8°. d. Du meilleur gouvernement possible ou la nouvelle isle d'Uto

pie, trad. par M. T. Rousseau. Paris, 1780. 12o. Edit. II. ibid. 1789. 8o. Ebert. l. cit. no. 14,446. und Rotter:

mund, l. cit. 4) Italienisch.

La republica del governo di Utopia. Vened. 1548. 8°. Ebert.

no. 14,445. meint, diese Ueberseßung rey vielleicht von Doni. 5) Spanisch.

La Utopia de Th. Moro traducida del Latin en Castellano, por Geronimo Antonio de Medinilla y Porres. Cordova, 1636. 8o., wogegen Flögel und Rottermund das Jahr 1637. angeben. 2te Edition. Madrid, Castillo 179. 8°. 8 Real.

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