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4. Die Schriftsteller der realen Fächer.
1. Censorinus.

632. Des Censorinus Geburtstagsschrift (de die natali). Ein Grammatiker, des Namens Censorinus, wollte einem reichen und vornehmen Mann, dem Q. Caerellius, dem er für vielfache Anregung sich sehr verpflichtet fühlte, im Jahre 238 ein Geburtstagsgeschenk darbieten. Als armer Mann vermochte er nicht materielle Schätze zu spenden, sondern nur Gaben des Geistes, er überreichte daher seinem Gönner eine Schrift. In derselben behandelt er aber nicht ein ethisches Thema, auch von einem rhetorischen Panegyrikus sieht er ab, er tritt mit einem gelehrten Thema hervor; er erörtert nämlich eine Reihe von Fragen, welche in eine engere oder entferntere Beziehung mit dem Geburtstag gebracht werden können. Demgemäss beginnt er mit ätiologischen Bemerkungen über das Opfer, das dem Genius dargebracht wird, und über den Genius selbst. Nach dieser Einleitung holt er zu einem entlegeneren Thema aus, er führt uns die Theorien über den Ursprung des menschlichen Geschlechts vor, daran schliesst er die Ansichten der Philosophen über die menschliche Zeugung, indem er über den Samen, über die Bildung und Ernährung des Fötus, über die Ursache der Geschlechtsverschiedenheit und der Zwillingsgeburten und über die Reife der Leibesfrucht handelt. Der letzte Gesichtspunkt führt ihn auf die Astrologie, d. h. auf die Abhängigkeit des menschlichen Lebens von den Gestirnen. Alsdann entwickelt er im Anschluss an Varro die pythagoreische Zahlenmystik in Bezug auf die Reife der Leibesfrucht; dies führt ihn auf die Musik, ihren Einfluss auf den Menschen und auf das ganze Universum. Damit ist der erste Abschnitt, welchem alle sich auf die Zeit vor der Geburt beziehenden Fragen zugewiesen waren, zum Abschluss gekommen. Er geht jetzt zu den menschlichen Altersstufen und zu den kritischen Jahren über und zuletzt stellt er seinem Caerellius, der das kritischeste Jahr (49) überwunden hatte, ein langes Leben in Aussicht, indem er zugleich einen kleinen Panegyrikus seiner Darstellung einflicht. Damit ist der erste Teil, der vom Menschen gehandelt, vollendet, es folgt nun die Betrachtung der Zeit. Zuerst wird im allgemeinen über den Begriff der Zeit gesprochen. Dann kommen die einzelnen Zeitbezeichnungen an die Reihe: das saeculum, die anni maiores, das gewöhnliche Jahr; im besonderen wird das römische Jahr behandelt, und zuletzt wird das Jahr 238 nach verschiedenen Ären bestimmt; es folgt die Betrachtung der Monate und der Tage. Überall werden die verschiedenen Bestimmungen dieser Zeitabschnitte ausführlich verzeichnet. Mitten in der Erläuterung der Teile des Tages und der Nacht bricht die Schrift ab, viel ist nicht verloren gegangen. Man erwartet eine Berechnung des Geburtstages des Caerellius und noch eine Anrede an den Gönner.

Wie Censorinus selbst mitteilt, hat er sein Werkchen aus verschiedenen Autoren zusammengestellt. Eigenes gibt er wenig. Der Autoren werden aber sehr viele citiert und darunter sehr alte, allein es wäre ein Irrtum, wollte man glauben, dass Censorinus seinen Stoff mühsam aus den entlegensten Quellen zusammengesucht hätte. Es kann in einigen Fällen sogar der Beweis geliefert werden, dass Censorinus die von ihm citierten

Autoren nicht nachgeschlagen hat, sondern ihre Zeugnisse späteren Schriftstellern verdankt. Die Grundlage für seinen Traktat scheint das Pratum Suetons gebildet zu haben, daneben benutzte er als sekundäre Quellen Schriften von Varro, und auch eine Spezialschrift Suetons über das römische Jahr. Der Abschnitt über die Musik (c. 10), auf die ihn auch seine Studien über den lateinischen Accent geführt hatten, mag auf Grund eigener Forschungen geschrieben sein. Durch das mitgeteilte Material ist das Schriftchen sehr wertvoll. Die Darstellung ist lebendig und leicht; die Beziehung des Stoffes auf den Adressaten kann natürlich nicht ohne Ziererei erfolgen.

Censorinus als Grammatiker. Priscian GL. 2, 13 nennt Censorinus doctissimum artis grammaticae und hat ihn benutzt. Er erwähnt seine Schrift de accentibus (GL. 3, 27, 23) Censorinus plenissime de his (über den Accent der Präpositionen) docet in libro, quem de accentibus scribit und teilt 3, 45, 47 eine grössere Stelle daraus mit, wo über die Präpositionen in ihrer eigentlichen und in adverbieller Bedeutung auf Grund von Stellen gehandelt wird. Ausserdem citiert Priscian den Censorin in der Lehre von den Buchstaben (1, 4, 16): auctoritas quoque tam Varronis quam Macri teste Censorino nec K nec Q neque H in numero adhibet literarum und gleich darauf erwähnt er ihn nochmals in seiner Theorie über die Buchstaben J und U.

Die Schrift de accentibus lag auch dem Cassiodorius vor (de musica p. 576): Censorinus quoque de accentibus voci nostrae adnecessariis subtiliter disputavit, pertinere dicens ad musicam disciplinam, quem vobis inter ceteros transcriptum reliqui.

Die Abfassungszeit der Schrift ist aufs bestimmteste angegeben, weil der Verfasser das Jahr, in dem er schreibt, in der verschiedensten Weise chronologisch bestimmt. 1. nach Olympiaden (18, 12): et nunc apud eos (Graecos) ducentesima quinquagesima quarta olympias numeratur, eiusque annus hic secundus (es folgt die Bestimmung des annus von dem agon Capitolinus aus), 2. nach Olympiaden, Jahren ab urbe condita und anderen Aeren (21, 6): hic annus, cuius velut index et titulus quidam est V. C. Pii et Pontiani consulatus, ab olympiade prima millensimus est et quartus decimus, ex diebus dumtaxat aestivis, quibus agon Olympicus celebratur; a Roma autem condita nongentensimus nonagensimus primus, et quidem ex Parilibus, unde urbis anni numerantur u. s. w. Alle diese verschiedenen Zählungen führen auf das Jahr 238.

Ueber Q. Caerellius. 15, 4 tu officiis municipalibus functus, honore sacerdotii in principibus tuae civitatis conspicuus, ordinis etiam equestris dignitate gradum provincialium supergressus de eloquentia (Q. Caerellii) sileo, quam omnia provinciarum nostrarum tribunalia, omnes praesides noverunt, quam denique urbs Roma et auditoria sacra mirata sunt.

Die Quellen der Schrift de die natali. Die Grundschrift war das Pratum Suetons, dessen zwei erste Bücher über den Menschen und über die Zeit den leitenden Faden abgaben. Als sekundäre Quellen sind benutzt: Zwei Logistorici Varros, nämlich Atticus de numeris und Tubero de origine humana, ferner Suetons Abhandlung über das römische Jahr und endlich eine Schrift über die Musik. Ob aus 17, 15 quot autem saecula urbi Romae debeantur, dicere meum non est; sed quid apud Varronem legerim, non tacebo, qui libro antiquitatum duodericensimo wirklich auf eigene Benützung Varros geschlossen werden muss, ist sehr zweifelhaft, da Censorinus gerne mit nicht gelesenen Autoren sich aufspielt (vgl. JAHN P. IX). Aber selbst angenommen, dass Censorinus hier wirklich die Antiquitates eingesehen, so kann es sich nur um eine Einzelheit handeln. Da die genannten sekundären Quellen sich leicht ausscheiden lassen, erhalten wir durch den übrig bleibenden Kern ein ziemlich getreues Bild der zwei ersten Bücher des Pratum.

Die Ueberlieferung der Schrift beruht auf dem Coloniensis s. VII, der sich früher in Darmstadt befand; aus demselben ist, nachdem er durchkorrigiert war, der Vaticanus 4229 s. X. geflossen.

Ausgaben von Ludovicus Carrio, der den Coloniensis benutzte, Paris 1583 (wiederholt Leyden 1593). Ohne kritischen Wert sind die Ausgaben von LINDENBROG (Hamburg 1614, Leyden 1642, Cambridge 1695) und HAVERCAMP, Leyden 1743. Die erste kritische Ausgabe besorgte O. JAHN, Berl. 1845. Ausg. von HULTSCH (Teubneriana), Leipzig 1867, wozu zu vergleichen URLICHS, Rh. Mus. 22, 465; von JOH. CHOLODNIAK, Petersburg 1889 (vgl. die abfällige Besprechung von HULTSCH, Berl. Philol. Wochenschr. 1890 nr. 52 Sp. 1651) — CRECELIUS Spicilegium ex cod. Censorini Coloniensi, Elberf. 1872.

633. Das sog. Fragmentum Censorini. Der Urcodex, in dem Censorinus stand, erlitt gegen den Schluss den Ausfall einiger Blätter. Dadurch ging das Ende der Geburtstagsschrift verloren und der Anfang des Traktats, der darauf folgte. Der Abschreiber, dem diese Urhandschrift nach dem Ausfall vorlag, merkte diesen Blätterausfall nicht und schrieb die beiden Schriften zusammen. Lange Zeit erkannte man unbegreiflicherweise nicht, dass in dem Censorinus noch eine ihm fremde Arbeit stecke; erst Carrion (1547-1595) nahm die Scheidung der zwei heterogenen Bestandteile des also überlieferten Censorinus vor. Von der zweiten Schrift ist durch den angegebenen Defekt der Anfang verloren gegangen. Damit ist aber auch der Titel und der Name des Verfassers unserer Kenntnis entzogen worden. Man nennt die verstümmelte Schrift gewöhnlich fragmentum Censorini. Es ist ein merkwürdiges Büchlein; es handelt über das Universum, über Geometrie, am ausführlichsten über Rhythmik und Metrik. Der Stoff dieser drei Rubriken wird in einzelnen Paragraphen, deren es im ganzen fünfzehn sind, kurz und dogmatisch entwickelt. Das Werkchen hat also einen encyklopädischen Charakter, aber das Ziel des Verfassers tritt uns aus seiner Arbeit nicht klar entgegen. Auch über seine Zeit können wir keine Kriterien gewinnen. Nur soviel können wir sagen, dass der Teil über die Metrik eine unserer ältesten Quellen darstellt. Auch die Abschnitte über die Musik sind wertvoll.

Das Verlorene. Im Eingang heisst es (c. 1): Thales Milesius aquam principium omnium dixit et alias opiniones supra rettuli.

Die einzelnen Kapitel sind: 1. de naturali institutione. 2. de cacli positione. 3. de stellis fixis et errantibus. 4. de terra. Dann heisst es: poterat finem liber plenus omnibus necessariis iam videri consecutus: sed cum et mundi dimensiones et plurima praeterea in universis rebus ratio geometrica impleverit, pauca de numeris mensurisque dicemus. Es folgen: 5. de geometrica; 6. de formis; 7. de figuris; 8. de postulatis; ohne dass hervorgehoben wird, dass das c. 4 Angekündigte geleistet ist, und der neue Abschnitt eingeleitet wird, folgt 9. de musica (historische Entwicklung); 10. de nomine rhythmi; 11. de musica; 12. de modulatione; 13. de metris, id est numeris; 14. de legitimis numeris; 15. de numeris simplicibus.

Ueber die Quellen vgl. O. JAHN p. XI. SCHULTZ, Hermes 22 (1887) p. 265: Pseudocensorinus vertritt die Lehre, dass nur zwei- und dreisilbige Füsse anzunehmen sind und ist deshalb wie auch seiner Beispiele wegen als der älteste erhaltene Metriker überhaupt anzusehen. LEO, Hermes 24 (1889) p. 282.

Ausgaben. Verbunden mit Censorinus (Ausg. von JAHN und HULTSCH). Die Abschnitte über Musik und Metrik sind auch abgedruckt KEIL, GL. 6, 605.

2. Q. Gargilius Martialis.

634. Das landwirtschaftliche Werk des Gargilius Martialis. In einer längst verlorenen Handschrift der Markusbibliothek in Florenz stand ausser den landwirtschaftlichen Schriften des Cato, Varro und Columella, noch eine, welche nach dem Inhaltsverzeichnis, wie es der Humanist Petrus Victorius las, einem Claudius Martialis angehörte. Allein einen solchen Autor kennen wir nicht, wohl aber kennen wir einen landwirtschaftlichen Autor Gargilius Martialis und da das Wort Claudius nach der Angabe des Victorius unleserlich war,1) so ist kein Zweifel, dass jenes Werk dem Gargilius Martialis angehört. Diese landwirtschaftliche Schrift ist uns

1) KEIL, Obs. crit. in Cat. et Varr. de re rustica libr., Halle 1849 p. 3.

leider nicht erhalten, nur Auszüge sind auf uns gekommen und zwar Auszüge doppelter Art, erstens solche, welche über die medizinischen Wirkungen der Pflanzen und Baumfrüchte handeln, und zweitens ein Abschnitt aus der Tierheilkunde. Die Auszüge der ersten Gattung wurden später mit der sogenannten Medicina Plinii vereinigt und sogar als viertes Buch gezählt. Der Name des Autors ist hier nicht genannt, allein andere Auszüge aus derselben Partie des Werkes geben uns den Namen, den wir hier vermissen. Lesen wir dieses sog. vierte Buch der medicina Plinii durch, so finden wir, dass der Verfasser seinen Stoff sachgemäss behandelt hat. Er schöpft zwar seine Lehren aus Büchern, aus Plinius, Dioskorides, Galenus u. a., allein er wahrt sich doch auch sein eigenes Urteil und lässt Spuren der Kritik erkennen. Wer ist nun dieser Gargilius Martialis? Seine Zeit bestimmt sich im allgemeinen dadurch, dass er den Galenos citiert, während er umgekehrt von dem landwirtschaftlichen Autor Palladius1) citiert wird. Galenos starb nicht vor 201 n. Ch., Palladius aber wird um 355 geschrieben haben. Genauer bestimmt sich die Zeit des Martialis, wenn er identisch ist mit dem Geschichtschreiber Gargilius Martialis, der die Biographie des Alexander Severus (222-235) schrieb. Diese Identität ist aber sehr wahrscheinlich, da der Gentilname Gargilius ganz selten ist. Ist aber der landwirtschaftliche Schriftsteller mit dem Historiker identisch, so wird er auch identisch sein mit dem Q. Gargilius Martialis, den wir aus zwei Inschriften kennen lernen. Die eine steht auf dem Denkmal, das er seinen Eltern setzte; die andere auf einem Stein, der ihm selbst zu Ehren gesetzt wurde. Hier ist kurz seine Biographie gegeben. Q. Gargilius Martialis stammte aus Auzia in der Provinz Mauretania Caesariensis; sein Vater war als patronus der Kolonie Auzia ein angesehener Mann. Sein Sohn beschritt die Militärkarriere und bekleidete in derselben verschiedene Stellen; er war praefectus der cohors I Asturum in Britannien, dann Tribun der in seiner Provinz stehenden cohors Hispanorum, endlich praepositus der in Auzia liegenden cohors singularium und einer vexillatio equitum Maurorum, welche wahrscheinlich nach Auzia detachiert war. Anlass zu dieser Detachierung mögen die feindlichen Einfälle der Wüstenstämme gegeben haben. In diesen Kämpfen zeichnete sich Martialis in hohem Grade aus, er nahm den gefährlichen Rebellen Faraxen gefangen. Aber später fand Martialis in diesen Kämpfen den Heldentod, indem er in einen Hinterhalt gelockt wurde. Der Gemeinderat von Auzia setzte dem verdienten Mann sicherlich bald nach dem Tode, am 26. März 260, ein Denkmal.

Der landwirtschaftliche Schriftsteller Gargilius Martialis. Cassiod. inst. div. litt. 28 quodsi huius studii requirantur auctores, de hortis scripsit pulcerrime Gargilius Martialis qui et nutrimenta olerum et virtutes eorum diligenter exposuit.

Martialis als Historiker. Vopise. Prob. 2, 7 et mihi quidem id animi fuit, ut non Sallustios, Livios, Tacitos, Trogos, atque omnes disertissimos imitarer viros in vita principum et temporibus disserendis, sed Marium Maximum, Suetonium Tranquillum, Fabium Marellinum, Gargilium Martialem ceterosque qui haec et talia non tam diserte

1) 2, 15, 10; 2, 15, 19; 4, 9, 9; 4, 10, 5; 4, 10, 16; 4, 10, 34; 5, 3, 4; 6, 5, 6; 7, 5, 3; 11, 12, 5; 11, 2, 7; 13, 4, 1.

quam vere memoriae tradiderunt. Lamprid. Alex. 37, 9 ne longum sit omnia inserere, quae Gargilius eius temporis scriptor singillatim persecutus est.

Die persönlichen Verhältnisse des Gargilius Martialis. Die Inschrift lautet CJL. 8, 9047 ausgeschrieben Q. Gargilio Q. f. Quirina Martiali, equiti Romano praefecto cohortis I Astyrum provinciae Brittaniae, tribuno cohortis Hispanorum provinciae Mauretaniae Caesariensis, a militiis, praeposito cohorti singularium et vexillationi equitum Maurorum in territorio Auziensi praetendentium, decurioni duarum coloniarum Auziensis et Rusguniensis et patrono provinciae ob insignem in cires amorem et singularem erga patriam adfectionem et quod eius virtute ac vigilantia Faraxen rebellis cum satellitibus suis fuerit captus et interfectus, ordo coloniae Auziensis insidiis Bavarum decepto pecunia publica fecit. Dedicatum VIII kal. Apriles anno provinciae CCXXI (= 26. März 260 n. Ch., da die mauretanische Provinz mit 40 n. Ch. anfängt). Die andere Inschrift steht eph. epigr. 5, 1300. Cichorius, Gargilius Martialis und die Maurenkriege unter Gallienus, Leipz. Stud. 10, 317.

635. Die erhaltenen Auszüge aus dem Werk. Von dem grossen landwirtschaftlichen Werk des Gargilius Martialis sind uns Auszüge doppelter Art erhalten:

A. Die Auszüge de oleribus und de pomis stammen aus dem Abschnitt des landwirtschaftlichen Werks, welcher de hortis handelt. Es wird in jenen Auszügen über den medizinischen Wert der Pflanzen und des Obstes gehandelt. Wir lernen sie kennen

a) aus dem vierten Buch der sog. medicina Plinii. Allein das Excerpt war früher selbständig und wurde nur willkürlich mit der medicina Plinii verbunden.') Martialis wird als Verfasser nicht genannt.

P) aus den vatikanischen Excerpten de pomis. Zwei Vaticani (s. X und s. XII) enthalten ein medizinisches Sammelwerk in fünf Büchern. Beim dritten heisst es: incipit liber tertius de pomis martialis. Über die hier in Unordnung geratenen Teile des Martialfragments vgl. Rose, anecd. 2, 112.

7) aus einem medizinischen Sammelwerk des codex Sangallensis 762 s. IX. In einem Abschnitt de virtutibus herbarum (abgedruckt bei Rose, anecd. 2, 131) lesen wir 2, 136, 15 de oleribus marciales (sic) und 143, 32 incipit de pomis martialis.

d) aus einem Neapolitanischen Palimpsest (de cydoneis, persicis, amygdalis, castaneis), vgl. MAI, classic. auct. 1, 387.

) aus einem cod. Berolinensis q. 198 s. XII bei ROSE, anecdot. 2, 157 (de pomis ex Martiale).

Auch sonst finden sich noch zersprengte Reste, so teilt Rose, anecd. 2, 128 drei Auszüge aus dem St. Galler Codex 762 s. IX und ein Kapitel de pruno aus dem St. Galler Codex 752 s. XI und dem Londoner Codex reg. Casl. 12 E. XX mit (p. 130). Vgl. noch Rose, Hermes 8, 224. Plinii Secundi quae feruntur una cum Gargilii Martialis medicina nunc primum edita a V. ROSE, Leipzig 1875.

B. Die Auszüge Curae boum. Sie sind mitgeteilt nach einer Leydener Abschrift eines alten Corbeiensis von SCHNEIDER, Script. rei rust. 4, 1 pr. 168-171.

Hrsg. von SCHUCH, Donaueschingen 1887.

Zur Charakterisierung des Werkes. Medicina Plinii ed. ROSE p. 136 quantum haec potio valeat, utinam nulla calamitas coegisset ut experimento meo nossem; p. 140 didicimus ab expertis; p. 156 sed qui in diversa opinione sunt, haec falso tradita adseverant; p. 159 unde intellegi datum est easdem virtutes et corporibus humanis utiles esse, sicuti postea experimenta docuerunt; p. 171 nobis expertum est armoraciam in ptisanae sorbitione

1) ROSE, Anecd. 2, 109.

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