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DIE BÜCHERVERBOTE

IN PAPSTBRIEFEN

DIE BÜCHERVERBOTE

IN PAPSTBRIEFEN

KANONISTISCH-BIBLIOGRAPHISCHE STUDIE

VON

JOSEPH HILGERS S. J.

10.0

FREIBURG IM BREISGAU

HERDERSCHE VERLAGSHANDLUNG

1907

BERLIN KARLSRUHE MÜNCHEN STRASSBURG WIEN UND ST LOUIS MO.

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Vorwort.

Wi

ie des Verfassers im Jahre 1904 erschienenes Werk über den Index der verbotenen Bücher 1, so soll auch diese kleine Arbeit der wissenschaftlichen Aufklärung über das kirchliche Bücherverbot dienen.

Die vorliegende kanonistisch - bibliographische Studie verzeichnet alle in Apostolischen Schreiben ergangenen Bücherverbote. Sie enthält somit den Index der auf diese nachdrücklichste Weise unmittelbar durch die Päpste selbst verbotenen Schriften. Alle päpstlichen Urkunden, durch welche im Laufe der Jahrhunderte jene Schriften verurteilt wurden, werden in den beiden ersten Teilen der Arbeit mit ihrem Titel, Datum und Fundort aufgeführt. Diejenigen Papstbriefe, welche sich in keiner der bekannten Sammlungen finden, sind im dritten Teile als Anlagen vollständig wiedergegeben. Für die Geschichte des römischen Bücherverbotes und Index hat diese Arbeit also die Bedeutung einer nicht unwichtigen Quellensammlung. Darüber hinaus muß aber auch die bloße Aufzählung all jener päpstlichen Aktenstücke aus der alten, mittleren und neuen Zeit nicht nur den Fachmann, sondern alle Denkenden davon überzeugen, daß man es beim kirchlichen Bücherverbot überhaupt ebensowenig mit einer unzeitgemäßen Neuschöpfung als mit einer veralteten Einrichtung der Vorzeit zu tun hat.

Im einzelnen gibt der erste Teil dieser Studie nach Art von Regesten Aufschluß über diejenigen in Papstbriefen verbotenen Bücher, welche nicht in der Neuausgabe des römischen Index vom Jahre 1900 vermerkt sind. Es gehören dazu erstens alle durch Apostolische Schreiben vor 1600 verurteilten Schriften und zweitens eine Anzahl auf dieselbe Weise nach 1600 untersagter Bücher, welche aus irgend einem Grunde in das römische Verzeichnis der verbotenen Bücher nicht aufgenommen oder wieder daraus entfernt wurden.

Der zweite Teil befaßt sich ausschließlich mit den durch Papstbriefe verbotenen Schriften, welche im Index Leos XIII. stehen. Hier werden nicht bloß die betreffenden Papstbriefe angemerkt und die Verurteilung der Bücher aus den Urkunden ausgezogen, sondern nach den Originalen der verbotenen Bücher, welche der Verfasser in den verschiedensten Archiven und Bibliotheken Europas aufsuchte, wird die genaue bibliographische Beschreibung dieser Schriften gegeben.

1 Joseph Hilgers, Der Index der verbotenen Bücher, Freiburg i. Br. 1904.

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